Kapitel 33: Die Wahrheit kommt ans Licht

16 1 0
                                    

Jongho sah sich weiter um und entfernte sich von den anderen. Yeosang war ihn gefolgt um ihn, falls nötig, beizustehen. Sie alle sahen sich aber etwas genauer um und waren super aufgeregt was sie jetzt gleich herausfinden würden. Jongho wollte unbedingt die Nachricht entschlüsseln, die ja abgebrochen wurde. Es machte ihn schon neugierig, aber er hatte auch große Angst vor der schmerzhaften Wahrheit, wenn sein Vater ihn schon davor warnt.

Er öffnete die Schubfächer um dort vielleicht etwas zufinden und tatsächlich fand er sogar etwas. Er zog ein kleines Büchlein heraus und las den Einband. "Tagebuch" Mehr stand da anscheinend nicht drauf. Verwirrt runzelte er die Stirn und sah zu Yeosang. Dieser zuckte ahnunglos die Schultern, bevor Jongho wieder zurück sah.

Er schluckte und schlug das Buch langsam auf. Sofort bekam er ein Bild zu Gesicht. Darauf war anscheinend sein Bruder, aber auch sein Vater. Dann war die weibliche Person bestimmt seine Mutter und das andere Kind war dann wohl er. "Bist du das?" fragte Yeosang neugierig, woraufhin Jongho nur kurz nicken konnte. "Scheint wohl so." gab er nur monoton von sich und begann sich dann auch schon die erste Seite durchzulesen. Vielleicht würde er ja dann herausfinden, was damals geschehen war und wem das Tagebuch gehörte.

1. Tagebucheintrag:
Ich war wirklich verdammt glücklich eine Familie wie dieser zu haben. Sie alle an meiner Seite zu wissen, macht mich so verdammt glücklich. Vorallem meine beiden Kinder, Jongho und Jonghyun, machen mich verdammt glücklich. Allerdings war ich auch froh meine Frau an meiner Seite zu wissen. Trotzdem hätte ich niemals erwartet, dass sich alles so zum schlechteren wandte.

Jongho sah sprachlos zu Yeosang. Dieser schien schockiert zu sein. Niemals hatte er erwartet, dass dieses Tagebuch von seinem Vater war. "Soll ich...weiterlesen?" Yeosang nickte nur zögerlich und Jongho blätterte um.

2. Tagebucheintrag:
Meine Frau war nie so, wie sie vorgab so zu sein. Sie war in Wirklichkeit eine gemeine Wissenschaftlerin die Experimente an unsere Kinder durchgeführt hatte. Das erfuhr ich erst von ihrem neuen Freund, als ich ihn durch Zufall im Haus begegnet war. Jongho und Jonghyun hatten nur so getan als seien sie glücklich, aber die ganze Zeit mussten sie leiden und leiden. Vorallem war Jongho doch erst zwei. Wie konnte ihn sowas nur passieren. Es tut mir leid. Ich bin ein schlechter Vater.

In Jongho's Augen traten langsam Tränen und er blätterte weiter um. Er hatte Angst was als nächstes kommen würde, aber er musste die Wahrheit wissen.

Ich hab einen großen Fehler gemacht. Ich bin von zu Hause abgehauen, da ich es nicht mehr ausgehalten hab. Ich hab es nicht mehr ausgehalten meine armen Kinder leiden zusehen. Später war ich dann auf Jonghyun gestoßen. Er meinte, dass er es jeden einzelnen heimzahlen würde, der ihn so leiden ließ und mit seiner Mutter anfangen würde. Die war an den ganzen Experimenten gestorben. Als nächstes hatte er es auf seinen Bruder abgesehen und direkt danach auf die ganze Menschheit. Bomben krachten dann später in Seoul ein. Noch andere Wissenschaftler stürmten die Stadt und hatten es nur auf Jongho abgesehen.
Wir haben als Eltern versagt.
Letzendlich stellte es sich heraus, dass seine Mutter ihn eine Bombe im Kopf reinoperiert hatte. Würde er die Kontrolle verlieren und jemanden umbringen, würde die Bombe explodieren und ihn umbringen.
Ihn würde nicht mehr viel Zeit bleiben.
Nur noch eine rettende OP würde helfen, die ihn die Bombe entfernen lässt.

So war es also. Die ganze Zeit befand sich eine Bombe in seinem Kopf. Deswegen hieß es die ganze Zeit, dass er eine tickende Zeitbombe sei.

Vor Schock ließ er das Tagebuch fallen und trat unsicher einige Schritte zurück. "Nein, dass kann nicht sein!" Er sackte auf die Knie und ließ erneut seinen Tränen freien Lauf. Yeosang war zwar auch schockiert, aber er kniete sich dann neben ihn und nahm ihn in den Arm.

Hongjoong hatte währenddessen ein Zettel gefunden. Der war von seiner Mutter. Traurig blickte er den Zettel an und sah dann zu Jongho. "Willst du ihn den geben?" fragte Seonghwa und legte ihn eine Hand auf die Schulter. Langsam nickte er schwach.

Er ging vorsichtig rüber zu Jongho. Yeosang sah kurz verwirrt zu ihn auf. "Gib ihn das, sobald er sich besser fühlt, okay?" Yeosang nickte und nahm den dreckigen Zettel an sich. Danach ging Hongjoong und ließ die beiden erstmal allein.

Yeosang sah sich den Zettel ebenfalls an und seine Augen wurden riesig. In ihn machte sich eine große Wut breit.

Ich wünsche mir, dass Jongho niemals geboren wurde.
Er bringt alle nur in Schwierigkeiten.
Er ist ein gottverdammtes Monster, was jeden umbringen kann.
Das muss ich verhindern und ich weiß auch schon wie.
Du musst mir helfen.
Wir müssen in ihn eine Bombe plazieren.
Bringt er eines Tages jemanden um, dann stirbt er ebenfalls und das Monster ist Geschichte.

Yeosang zerknüllte wütend den Zettel. Jongho sah schwach auf und nahm seine Faust, in der sich der Zettel befand, in seiner Hand. Yeosang sah überrascht zu Jongho. Nur zögerlich gab er Jongho den Zettel und entfaltete ihn. Er las ihn sich ebenfalls durch.

Er begann heftig zu zittern und zu schluchzen. Seine Tränen nahmen gar kein Ende mehr und seine Lippe fing an zu Beben. "I-Ich...w-wusste es...d-doch." schluchzte er und warf den Zettel ebenfalls weg. "Ich versteh schon. Ich wurde schon...mit dieser Fähigkeit geboren." Yeosang war sprachlos, aber er konnte darauf auch nichts sagen. "Jongho, keine Sorge! Solange du niemanden umbringst, gehst du nicht in die Luft. Das verspreche ich dir." Jongho atmete erstmal angespannt aus und lehnte sich etwas gegen Yeosang. Dieser strich ihn besorgt über den Rücken und drückte ihn stärker an sich.

Die Wahrheit hatte jeden geschockt und aus der Rolle gebracht. Sie alle wirkten jetzt sehr traurig und wussten schon, was Jongho alles durchmachen musste. Jeder wollte für ihn da sein. Sie alle wollten, dass es Jongho gut geht. Sie alle litten mit Jongho, ohne das er es wirklich merkte. Tief in sich drinnen wusste er es aber. Er war nicht alleine. Jeder fühlte mit ihn und spätestens jetzt, war dieser Schmerz nicht mehr aufzuhalten.

Die kaputte Tür ging auf und Jongho's Vater stand im Türrahmen. "Und? Kennst du jetzt die Wahrheit über dich und deiner Familie?" Jongho nickte nur schwach, während Yeosang ihn wieder doller an sich drückte. "Es tut mir sehr leid! Ich war schwach! Ich konnte dich damals nicht beschützen, aber du sollst wissen, dass ich auf eurer Seite bin. Ich unterstütze euch gerne gegen die Wissenschaftler. Darauf könnt ihr vertrauen." Langsam stand Jongho vom Boden auf und wischte sich die Tränen weg.

Langsam drehte er sich zu seinem Vater um. "Du bist...wirklich mein Vater?" Auf seinen Lippen bildete sich langsam ein Lächeln. "Der bin ich! Ich bin wirklich froh, dass du noch am leben bist, aber das habe ich wohl eher deinen Freunden zu verdanken. Ich bedanke mich bei euch allen, dass ihr immer für mein Sohn da wart und ihn beschützt habt." Alle lächelten und nickten langsam.

Jongho brach erneut in Tränen aus und rannte dann auf sein Vater zu. Er warf sich ihn überglücklich in die Arme. Der Rest war froh, dass zumindest die beiden wieder vereint waren und Jongho wenigstens noch seinen Vater hatte. Das hatten die anderen zwar nicht mehr, aber sie waren auch deswegen nicht traurig, nein! Sie hatten ihre Eltern nie gekannt, weshalb das wieder vollkommen in Ordnung war.

*****

Bloody Escape || Ateez FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt