Kapitel 6: Getrennt

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Schwer atmend hielt Jongho inne und stützte sich auf seine Knie. Seine Sicht verschwamm etwas und er sah alles doppelt. Seine Strähnen hangen ihn nass an der Stirn. Yeosang war weiter vor ihn stehen geblieben, der ebenfalls komplett erschöpft und durchgeschwitzt war. "Jongho, alles okay?" Angesprochener nickte und richtete sich langsam auf. Als er aber einen erneuten Schritt nach vorne machte, taumelte er aber kurz nach vorne und fiel zur Seite. Yeosang konnte ihn noch rechtzeitig auffangen. "Jong, ist alles okay? Brauchst du irgendwas?" Dieser schüttelte nur den Kopf und stieß sich leicht von seinem Freund weg.

Er sah sich etwas um und geriet dann leicht in Panik, als er die anderen nicht mehr sehen konnte. "Wo sind die anderen?" Yeosang fiel es jetzt ebenfalls auf und sah sich genauso panisch um. "Keine Ahnung! Als wir ihnen gefolgt waren, waren sie noch vor uns." Jongho nickte und wollte sich aufmachen sie zu suchen, aber dann kippte er weg. Yeosang sah es noch rechtzeitig und packte seine Hand. Allerdings hatten ihn seine Kräfte ebenfalls verlassen, woraufhin er von Jongho mit zu Boden gezogen wurde, der es aber schon längst nicht mehr realisiert hatte.

Yeosang stützte sich neben Jongho am Boden ab, um ihn nicht zu verletzen. Er rollte sich von ihn runter und landete auf den Rücken. Er atmete schwer, während er alle Glieder von sich gestreckt hatte. "Keine Angst! Du bist ja nicht allein." Jongho hatte ihn aber nicht geantwortet. Er konnte nur seinen schweren und schnellen Atem hören. "Jong..." fing er langsam an und drehte seinen Kopf zu seinem Freund. Er rührte sich kaum noch.

Er richtete sich langsam auf und drehte seinen Freund langsam auf den Rücken. Er erschrak, als er in sein Gesicht sah. Dieses war vor starken Schmerzen verzogen und in seinem Gesicht befanden sich unendlich viele Schweißperlen. Das Blut an seinem Arm hatte noch immer nicht aufgehört zu fließen. Yeosang geriet nur noch mehr in Panik. Er legte seine Hand auf seiner Stirn und spürte bereits die glühende Wärme von ihn ausgehen. "So ein Mist aber auch! Wir haben nur Pech, oder?" Er holte sein Handy hervor, doch er sah sofort das er kein Empfang hatte. Er konnte die anderen also nicht anrufen.

Er schnappte sich Jongho und trug ihn noch Huckepack. Er bewegte sich weiter vorwärts, doch unter dem Gewicht, würde er Stück für Stück zusammenbrechen. Er war ja jetzt schon komplett erschöpft und er würde es sicher nicht weit schaffen. "Wir brauchen San." atmete er schwer und seine Beine fingen zu zittern an.

Nach den ersten paar Metern brach er endgültig am Boden zusammen. "Nein...ich kann es so nicht enden lassen." dachte er, doch schon danach verlor er sein Bewusstsein, mit Jongho auf dem Rücken, der hilflos um sein Leben kämpfte.

***

Schwer atmend stützte sich Yunho am Baum ab und setzte den schwer verletzten Seonghwa am Boden ab. Das Blut floss noch immer in Strömen aus seiner Wunde. Hongjoong stürzte schnell zu ihn und nahm seine Hand beruhigend in seiner. "Seonghwa, halte durch, bitte!" flehte er leise, was jeden das Herz brach. "Lass mich mal ran!" sagte San und ließ sich neben Seonghwa nieder. Er ließ seine Hände nun über seiner Brust schweben und schloss die Augen. Er atmete tief durch und versuchte sich zu konzentrieren. Er murmelte irgendwas vor sich hin, was aber niemand verstand.

Magische Kräfte umschlossen nach einiger Zeit Seonghwa's Körper. Die Wunde an seiner Hand und sonstige Kratzer schlossen sich langsam. Das Blut verschwand ebenfalls langsam und Seonghwa's Atem ging wieder regelmäßiger und ruhiger, aber er schlief noch.

Als es geschafft war, atmete San schwer aus und stützte sich am Boden ab. Auf seiner Stirn hatten sich kleine Schweißperlen gebildet. "Und jetzt ihr!" sagte er nur, woraufhin sie sich willenlos heilen ließen. Sie wollten es zwar nicht, da San so schon genug litt, aber was solls. Man konnte ihn sowieso nicht davon abhalten, denn dafür war er manchmal einfach nur zu stur.

Nach einiger Zeit, in der San sich ausruhen sollte, bemerkte Mingi, dass sie nicht ganz vollständig waren. "Leute, wo sind denn Yeosang und Jongho?" Alle sahen ihn entgeistert an und sahen sich dann ebenfalls um. "Sind sie uns nicht gefolgt?" fragte Wooyoung, als er sich einige Schritte von seinen Freunden entfernt hatte. "Das hab ich auch gedacht, aber anscheinend haben sie uns aus den Augen verloren." vermutete Yunho und war Wooyoung hinterher gegangen. Mingi ging auf die andere Seite, doch auch da konnte er niemanden sehen. "Keine Ahnung wo sie sein könnten."

Hongjoong blieb ruhig und hatte die Arme verschränkt. "Bleibt ruhig! Sie kommen bestimmt klar. Wir werden sie dann suchen, sobald Seonghwa wieder wach war und San wieder bei vollen Kräften war." Nur widerwillig stimmten sie zu und setzten sich dann ebenfalls ins weiche Gras. "Wir werden sie finden. Dann werde ich sie heilen. Sie sind bestimmt verletzt, vorallem Jongho." Alle nickten San zu und legten sich etwas zurück und sahen in den Himmel.

Nach einiger Zeit wachte Seonghwa tatsächlich auf und blinzelte verwirrt. Hongjoong hatte sich sofort über ihn gebeugt. "Seong, alles okay?" Er nickte leicht und rieb sich seinen Kopf. Er erhob sich leicht, aber Hongjoong half ihn dabei, obwohl er dies wahrscheinlich nicht gebraucht hatte. "Danke..." Hongjoong lächelte leicht, während er nickte. "Können wir jetzt los? Wir müssen Yeosang und Jongho finden." unterbrach San die beiden und stand langsam auf. Beide nickten und standen ebenfalls auf. Da aber Seonghwa gerade gar nicht mitkam, wurde er unterwegs von Hongjoong aufgeklärt.

Mit einem Mal blieb Yunho stehen. "Kommt!" sagte er nur und versteckte sich im Busch. Die anderen wussten sofort, dass Gefahr im Verzug war und waren Yunho ohne weitere Umschweife gefolgt.

In diesen Moment kamen zwei Wissenschaftler vorbei. "Ich hatte gedacht, dass sie hier wären." sagte einer verwirrt und stemmte die Hände an die Hüften. "Keine Ahnung, aber lass uns zurückgehen. Wir wissen wie wir sie brechen können. Das sollte erstmal genug sein." Somit drehten sie um und gingen wieder. Die sechs traten langsam aus dem Gebüsch und sahen sich fragend an. Sie zuckten aber nur ahnungslos die Schultern und machten sich ebenfalls wieder auf die Suche nach ihren Freunden.

In Hongjoong hatte sich bereits ein komisches Gefühl breit gemacht. 'Sollte ihnen irgendwas passieren, dann kann ich mir das wahrscheinlich nie verzeihen. Ich, als ihr Leader, habe eine gewisse Verantwortung zu übernehmen. Das darf ich nicht vergessen. Wir müssen sie finden und das schnell.' dachte sich Hongjoong und ging voraus. Der Rest folgte ihn schnell.

Ohne es zu wissen, hatte Hongjoong einen Pakt mit dem Teufel gemacht.

***

Yeosang kam langsam wieder zu sich und versuchte sich aufzurichten, aber das war mit Jongho nicht so einfach. 'Ich kann ihn doch nicht in Stich lassen.' Er versuchte mit Jongho aufzustehen, aber er war noch zu schwach und schaffte es nur bis auf die Knie. 'Wo sind denn nur die anderen?' Yeosang verzweifelte immer mehr. Er wusste nicht, was er mit Jongho machen sollte, denn es immer schlechter zu gehen schien.

Nun fragte er sich, ob er überhaupt noch atmete. Er überprüfte es schnell. Erleichtert stellte er seine schwache Atmung fest, aber die war zu langsam, zu schwach und zu unregelmäßig. "Er hält das nicht mehr lange durch. LEUTE, WO SEID IHR!!! HONGJOONG!!! WOOYOUNG!!! SEONGHWA!!! MINGI!!! YUNHO!!! SAN!!! WIR BRAUCHEN HILFE!!! Verzweifelt brach Yeosang erneut zusammen. Jetzt konnte er die anderen ganz gut gebrauchen, aber wo waren sie?

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Bloody Escape || Ateez FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt