Kapitel 8: Der Alptraum

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Jongho öffnete langsam seine Augen, doch er konnte nicht viel sehen. Es war alles dunkel um ihn. Er richtete sich verwirrt auf und fasste sich an seinen schmerzenden Kopf. Er hatte leichte Kopfschmerzen bekommen. Er wusste zwar nicht, woher die kamen, aber er hoffte das sie bald weggehen würden. Es fühlte sich nämlich so an, als würden sie allmählich immer stärker werden.

Er stand langsam auf und bewegte sich langsam nach vorne. Alles war so dunkel, dass er nichts erkennen konnte. Er wusste nicht, was vor ihn lag. Er ging quasi immer weiter in die Dunkelheit hinein, ohne ein wirkliches Ziel vor Augen.

Nach einiger Zeit erschlaffte langsam sein Körper und er hielt an. Zudem wurden die Kopfschmerzen auch langsam unerträglicher.

Plötzlich erhellte sich seine Umgebung, woraufhin er kurz vor Schmerzen die Augen zusammenkniff.

Es dauerte eine Weile, bis sich seine Augen an dem Licht gewöhnt hatten und er langsam wieder sehen konnte. Was er aber sah, hätte er am liebsten nicht gesehen. Schockiert ließ er den Mund offen stehen und seine Augen weiteten sich geschockt. In seinen Augen sammelten sich Tränen, die ihn allmählich aus seinen Augen rollten und er dann einfach auf die Knie fiel, wie ein nasser Sack Kartoffeln.

"Das...kann nicht sein." atmete er schockiert aus, als er all seine toten Freunde blutüberströmt verstreut um sich herum sehen konnte. "Jong...wie konntest du uns das antun?" Langsam hob Jongho seinen Kopf und sah zu Hongjoong. Sein Geist war genau vor seinem toten Körper aufgetaucht. "Du bist ein Mörder!" Jongho wurde von seinen Worten schwer verletzt und vergoss vor Verzweiflung noch weitere Tränen. "Nein, dass ist nicht wahr. Ich wollte euch beschützen." "Du hast aber das Gegenteil bewirkt."

Jongho sah zur anderen Seite, wo nun auch der Geist von Seonghwa aufgetaucht war. "Du hast uns alle in den Tod geschickt!" erklang jetzt auch die Stimme von Mingi. "Es stimmt nicht! Ich würde euch doch niemals umbringen. Ihr seid doch meine Freunde." weinte er verzweifelt und ließ den Kopf hängen. "Das war aber einmal gewesen." Jongho hob überrascht den Kopf, als er die Stimme seines allerbesten Freundes hörte.

Yeosang's Blick war so kalt und ernst, wie er ihn bei ihn noch nie gesehen hatte. "Yeosang..." Er schüttelte aber nur den Kopf. "Sieh es ein, Jongho! Du bist ein grauenhafter Mörder! Ohne zu zögern hast du uns umgebracht. MACHEN FREUNDE SOWAS??? Geh uns einfach aus den Augen. Wir sind nicht mehr deine Freunde. Einen Mörder...wie dich...wollen wir nicht mehr." Diese Wörter von Yeosang zu hören, verletzten ihn zutiefst.

Nun begannen die Stimmen alle durcheinander zu reden. Sie waren jetzt alle in seinem Kopf, weshalb er verzweifelt seine Hände gegen seinen Kopf drückt und stark die Augen zusammenkniff. "Nein, nicht! Hört auf! Ich kann das nicht mehr! Lasst mich gehen! Ich will euch nicht mehr hören! NEEEEEEEEEEEEEIN!!!"

***

"Hey, Jong! Wach auf!" Panisch saß Jongho nun aufrecht im Gras, atmete schwer und hatte seine Augen aufgerissen. Aus seinen Augen rollten noch immer einige Tränen. "Jong..." Auf seiner Schulter hatte sich eine sanfte und weiche Hand gelegt. Langsam sah Jongho neben sich und blickte genau in Yeosang's besorgte und fürsorgliche Augen. "Beruhige dich! Es war nur ein Traum." Das beruhigte Jongho nicht, sondern ließ ihn nur noch verzweifelter werden. Alle anderen saßen ebenfalls drumherum und sahen Jongho besorgt an. "Wir sind alle da. Du bist nicht allein, okay?" Jongho's Lippen fingen zu zittern an und drückte sich dann verzweifelt an Yeosang. Dieser war etwas überfördert, aber strich ihn dann sanft über den Rücken.

Jongho zitterte sehr stark, was in Yeosang's Herzen extrem schmerzte. So hatte er ihn selten erlebt. "Können wir irgendwas tun?" Als Seonghwa das fragte, hatte sich Jongho nur noch ängstlicher und stärker an Yeosang gedrückt. In diesen Moment spürte Yeosang ungewollt Jongho's Gefühle. Wie konnte sowas eigentlich möglich sein? Dafür müsste er sich normalerweise stark konzentrieren, aber jetzt klappte es einfach so. 'Oh, Jong! Du Armer!' dachte Yeosang und sah dann langsam zu den anderen.

"Könnt ihr uns kurz alleine lassen?" Hongjoong war sofort davon sehr empört. "Wieso sagst du das? Er ist auch unser Freund. Wieso dürfen wir seinen Traum nicht erfahren?" Yeosang war schockiert, aber er konnte Hongjoong auch verstehen. "Sorry, aber Jongho vertraut mir mehr." "Was??? Aber wir sind auch seine Freunde." Hongjoong wurde von der Lautstärke immer lauter, weshalb Jongho davon Angst bekam und sich näher an Yeosang drückte.

"Joong, respektiere es! Ich kann Jongho's Gefühle spüren, ohne es zu wollen." Daraufhin sah Jongho schockiert zu ihn hoch. "Er hat Angst...vor euch...vor mir. Aber das er mich an sich ranlässt beweist schon das starke Vertrauen zwischen uns. Bitte, lass mich alleine mit ihn reden." Seonghwa hörte Yeosang's Verzweiflung und nickte gelassen. Er legte Hongjoong beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Lass uns gehen!" Hongjoong hasste es nichts für seinen Freund tun zu können, aber letzendlich respektierten sie es doch und gingen. Somit ließen sie Yeosang und Jongho alleine am Baum zurück.

Eine Weile war vergangen, in denen Yeosang damit verbrachte Jongho wieder zu beruhigen, der sich erstmal ausweinen musste. Obwohl die Situation sehr schlimm war, wusste es Yeosang sehr zu schätzen, wie sehr Jongho ihn doch vertraute. Es war schließlich kein Wunder. Seid ihrer Geburt waren sie wie ein eingespieltes Team. Sie hatten sich seid Anfang an sehr gut verstanden und vertraut. Ihr Vertrauen zueinander war viel stärker als das Vertrauen zu ihren Freunden. Das wusste Yeosang, vorallem in dieser Situation, da Jongho sich nur bei ihn ausgeweint hatte.

"Gehts dir jetzt besser?" Jongho nickte leicht und entfernte sich etwas. "D-Danke..." Yeosang musste bei seiner Schüchternheit leicht lächeln. "Kein Problem! Dafür sind Freunde schließlich da, aber willst du mir sagen, was du geträumt hast?" Jongho nickte leicht. "Ihr alle...! Ich hab euch...getötet." Wieder fing er stumm an zu weinen. "Hey, beruhige dich! Du würdest uns niemals umbringen. Das weiß ich! Du hättest dafür ein viel zu großes Herz." Jongho musste von dieser Aussage leicht lächeln. "Eure Geister waren erschienen." sprach er leise, schon fast flüsternd, weiter. "Sie...haben..." "Sprich nicht weiter! Ich kann es mir denken."

Beide schwiegen eine Weile, wo sich Jongho wieder leicht an Yeosang drückte und langsam seine knallroten Augen geschlossen hatte. "Danke, Jongho!" flüsterte Yeosang, als er in den wunderschönen Himmel sah. Jongho sah ihn fragend an. "Wofür denn?" Yeosang legte seinen Kopf auf den von Jongho ab. "Dafür das du mein allerbester Freund bist. Um keinen Preis der Welt will ich dich verlieren." Das machte Jongho so glücklich, dass ihn wieder neue Tränen kamen. "Du weißt nicht, wie glücklich du mich gerade machst." Das brachte Yeosang etwas zum kichern. "Ich kann es mir denken."

Einige Zeit verstrich, in denen sie einfach nur wunschlos glücklich waren. Doch mit einem Mal wurde die kleine Ruhe von Yunho gestört. "Leute, wir müssen hier weg! Gefahr in Verzug!" Yeosang und Jongho waren schnell aufgesprungen, während die anderen dazu kamen.

Hongjoong schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Geräusche. "Irgendwo hier müssen sie sein." Sie waren nahe dran. "Sie sind ganz in der Nähe. Folgt mir einfach!" sagte Hongjoong und ging voraus. Seonghwa, Mingi und San waren ihn schnell gefolgt. Jongho merkte zwar, dass er sich immer noch nicht fit fühlte, aber er wollte und durfte sich nichts mehr anmerken lassen. Zusammen mit Yeosang, Wooyoung und Yunho folgte er seine Freunde.

Das Rennen ums Überleben begann erneut.

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Bloody Escape || Ateez FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt