Kapitel 11.

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Evil rannte durch den Dschungel und stolperte öfters über Äste, aber konnte sich immer wieder fangen.
Die Angst war in seinem Gesicht geschrieben und seine Mundwinkel zitterten schon. Er konnte nicht glauben, was passiert ist und schrie immer wieder auf und spürte schon die Regentropfen zwischen den Blättern fallen.
Er dachte kurz, dass es donnerte und wurde nur noch panischer und schneller beim Laufen. Man sah kleine Funken an den Haken aufzucken, als würde er ein Blitzschweif mit den Schuhen ziehen, die aber direkt wieder verschwanden, sobald er sein Fuß wieder hob.
„NEIN!! BITTE!! WAS AUCH IMMER IHR BLITZE SEID, BITTE LASST MICH IN RUHE- AUGH!!"
Dann stolperte er nochmal ein letztes mal und flog mit dem Gesicht auf dem Boden.
Er lag da eine Weile auf der Erde und man hörte dann ein Wimmern.
Die Melone stemmte sich mit den Armen auf dem Boden und heulte fast schon Wasserfälle, mit dem Dreck im Gesicht.
Sein Wimmern wurde zu einem brüllen von Heulen und ließ alles raus.

Paluten und die anderen sollten ein unvergesslichen Urlaub haben, aber alles lief schief, Jemand spielt mit den Lamas wortwörtlich ein Todes Spiel, Die Alarmsysteme wurden fast geknackt, Die Angst Karla zu sagen, was er war und... Die Blitzmächte.
Alles stieg ihn über Kopf und irgendwann fing es an etwas stärker zu Regnen.
Evil saß mitten im Regen und konnte sich emotional kaum fangen „WARUM!? WARUM IMMER ICH!?
HAB ICH NICHT GENUG GELITTEN LEBEN!? BIN ICH FÜR DICH SCHON SO EIN UNFALL!?"
Er versuchte sich sein Dreck vom Gesicht zu wischen, was halbwegs funktionierte und schaute langsam auf eine Pfütze, die vor seinen Knien war. Sein dreckiges, grünes Gesicht war zu sehen.
Seine Zähne knirschten irgendwann und ein knurren kam langsam. Evil fing an die Fäuste zu ballen und an seiner linken Hand kamen die grünen Adern wieder leicht zum Vorschein.
Er sah ganz kurz, wie seine Spiegelung grüne Augen hatte und schlug mit der geladenen Blitzfaust auf die Pfütze und das Wasser war komplett überladen mit Blitzen.
Ein teuflischer und furchteinflößender Schrei erfolgte und die Blitze breiteten sich über den nassen Boden kurz aus.
Es bebte sogar beim Aufschlag kurz, was ziemlich erschreckend war.
Er wollte nicht sehen, was er war, werden konnte oder vielleicht sogar schon ist.
Es war wieder still und man hörte nur die Regentropfen fallen...

„.... Was?..."
Dort wo Evil mit den Blitzen hingeschlagen hatte, war jetzt Gras...
Aber da war doch vorher nur Erde.
Eine Blume blühte am Ende auf, obwohl es schon dunkel war und blühte im schimmernden Rot. Im roten Schimmern, blitzte es sogar kurz grün auf und der Sturm fing sich dabei wieder an zu beruhigen.
Evil hielt vorsichtig die Blüte und sah, wie sie am glitzern war. Er war schockiert, was diese Mächte scheinbar getan haben. Irgendwas war komisch an dieser Magie, die in ihm schlummerte.
„Aber das ist doch unmöglich. Wie konnten die Blitze leben erwecken? Oder...." und dann kam ihm wortwörtlich der Geistesblitz.

Karlas Knie!
Evil war in dem Moment stark gereizt und wollte mit den Blitzen sie unbewusst beschützen.
Die Blitze heilten Karlas Knie, ohne dass sie es bemerkt hatten.
Im Blick der Melone konnte man die Erleichterung sehen.
Eine Sache konnte er sich endlich erklären! Aber... Lebten diese Mächte selber?
Und was können sie heilen?
Wieder so viele Fragen.
Er wollte es ausprobieren!
Evil ließ seinen Cube mit der Lanze drinnen aus der Hosentasche erscheinen, formte sie direkt zur Lanze, ritzte etwas von einer Palme weg und rieb seine Hände um sie aufzuladen.
Dann hielt er die Blitze auf den Stamm.... Nichts.
„Warum funktioniert das jetzt nicht?" fragte er sich zurecht „Das hat doch gerade-„
Er brach sich selber ab und sah traurig aus.
Evil realisierte wieder, was noch Minuten zuvor geschah und biss sich auf die Unterlippen in Schmerzen.
Er knurrte zu sich selbst „Warum musstest du bei Karla so wütend werden?" und schlug die Hand vor seinem Gesicht.
Ja ist klar, dass man bei seiner Frau nicht so schreien sollte, aber es stieg einfach alles ungewollt hoch.
Dieser Albtraum war auch noch in seinem Kopf.
Aber dann fing er wieder an zu atmen.
Ein... Und aus.
Er setzte sich auf den Boden und hatte die Augen beim Atem zu.
„Ein.... Und aus...."

Ein Wind zog auf, der aber sehr ruhig war.
Es wurde warm um Evil.
Erst war es still, während Blitze um ihm zuckten... Dann hörte man ein leises summen.
Evil schwebte im Schneidersitz und summte leise, als Beruhigung.
Die Töne gingen von höheren Noten wieder etwas runter und das mehrmals wiederholt.
Jeder Tonfall, wechselte kurz die Windrichtung, weil es ein so langsames summen war. Fast wie eine Melodie, die an die vier Himmelsrichtungen erinnerte.
Sowas wie ein Kompass!

Seine Meditation hatte sich stark verbessert, nachdem sie die K.I. Livegone bekämpft hatten.
Zwischen dem Gras und den Pflanzen leuchtete grünes Licht von den Blitzen und der Regen verschwand langsam.
Inzwischen fingen die Adern an Evils Armen an leicht zu leuchten und das summen verschwand im Geräusch des Windes.

„... Pass auf..."

Die Stimme war wieder da und Evil fing an, etwas mit geschlossenen Augen zu sehen.
Es war fast schon wie ein flüstern, was von sich selber kam.

„.... Du kannst die Angst nur besiegen..."

Evil sah inzwischen schwach eine weite Wiese, ohne Hügel, ohne Bäume, klar blauen Himmel und mit vielen Blumen.
Wie eine Flache Welt.
Moment... Da hinten auf einem einsamen Hügel war doch etwas oder?

„... Indem du dich gegen sie stellst."

Plötzlich verschwand die Vision, Evil riss die Augen auf, schrie auf und fiel auf sein Hintern. „AU!!"
Die Blitze feuerten kreuz und quer durch die Gegend, aber erloschen in der Luft.
Schmalutens Blick war purer Schock und er hielt sein Kopf. Er schüttelte sich und musste sich sammeln. Er starrte auf seine Hände, die noch am zittern waren und schaute langsam hoch zur Blume. „Was war das?"
Er starrte mit rot glühenden Augen auf die Blume.
Was auch immer das war...
Die Wiese sah aus, wie ein Ort, wo man nach dem Tod landen würde, oder sowas wie eine Fantasiewelt.
Irgendwie schön, aber auch komisch.
Oder hat er geträumt?
Er schüttelte sich die Gedanken aus dem Kopf, stand dann auf und streckte sich kurz.
Es knackten einige Knochen sogar etwas, damit alles wieder geschmeidig lief.
Er wusste, dass er sich bei Karla entschuldigen musste und es endlich sagen musste.
Evil zitterte sein Mund. Er hatte schon ein Kloß im Hals, den er aber runter schluckte und sein Kopf kurz hielt.

Er musste sich gegen seine Angst stellen.
Evil tritt seine Lanze zu sich hoch, fing sie mit der linken Hand und wollte gerade zurück gehen...
Doch dann blinkte seine Hosentasche und ein Ohren betäubendes fiepen ertönte aus der Tasche. Evil hielt erst die Ohren zu und schrie schockiert auf.
Doch als der Schock weg war, realisierte er erst, was dieses piepen bedeutete.
„Nein..."
Das war sein Alarmgerät für die L.I.V.E...
Er riss die Augen auf, noch mit den Händen auf den Ohren.
Irgendwann nahm er die Hände weg und schaute vom Dschungel aus zu Schmahama City. Er nahm langsam das Alarmgerät aus der Tasche und schaute nicht mal drauf.
Das rote piepen wurde immer schneller und lauter, doch irgendwann wurde das Gerät von Evils Hand komplett zerdrückt und knackte kurz. Das Geräusch verstummte.

„... Der Energiekern." hörte man am Ende, von seiner dunklen Stimme.

EVIL PALUTEN FREEDOM - DIE SAGE DER SCHMAHAMAS (Livegone AU Band 2.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt