8| Spieglein, Spieglein...

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нαяяу

Im Schlafzimmer angekommen, schließe ich die Tür und schaue für einen Moment zu Louis, der das Licht an seinem Bett anschaltet und gähnt. „Wie willst du mich denn aufmuntern? Kein Sex, glaub mir." Ich schüttle den Kopf und gehe auf ihn zu, bevor ich den Knoten von seinem Bademantel öffne und mir auf die Lippe beiße.

Wie toll es wäre, wenn das hier in eine andere Richtung gehen würde? Aber natürlich wird es das nicht. Ich werde Louis liebevoll aufmuntern, nicht anders. Ich werde ihn umarmen und massieren. Überall, nur nicht an seinem Hintern. Das werde ich schaffen.

„Du ziehst mich gerade aus, irgendwie sieht es genau danach aus." Ich schüttle schmunzelnd den Kopf und streife ihm den Bademantel von den Schultern, bevor ich diesen auf den Boden fallen lasse und tief durchatme. „Ich werde erst Sex mit dir haben, wenn du mir ein Zeichen gibst. Du musst nur etwas sagen und ich bin bereit." Ich beiße mir auf die Unterlippe und puste die Luft aus. Die Heizung ist viel zu warm im Schlafzimmer. So will Louis schlafen? Davon kriegt man doch Kopfschmerzen.

„Da kannst du lange drauf warten, Süßer. Ist dir warm?" Ich puste mir erneut Luft aus der Lunge und frage mich, ob es das letzte Mal auch so warm hier war. Wahrscheinlich nicht, oder mein Hoodie war nicht so warm. „Man kann doch niemals bei dieser Wärme schlafen. Das ist ungesund.", entgegne ich und schaue mich grob im Schlafzimmer um. Viel ist hier nicht zu sehen. Nur ein Bett, zwei Trainingstaschen, ein Korb für Dreckwäsche und ein Spiegel, welcher über dem Bett hängt. Das letzte Mal habe ich ihn gar nicht wahrgenommen.

„Du kannst den Hoodie ausziehen, wenn du willst. Aber es wird trotzdem nichts passieren." Den letzten Satz schiebt er noch schnell hinterher, als ich anfange zu grinsen. Wir beide, halb nackt? Das gefällt mir. „Kannst du die Heizung trotzdem ein wenig niedriger drehen? Sonst sitze ich hier gleich wirklich nackt." Sofort ist Louis an der Tür und dreht an einem Schalter, der hoffentlich die Heizung regelt. „Glaub mir, Sonnenschein, irgendwann wird es so sein. Du und ich, nackt in deinem Bett. Dieser Spiegel ist perfekt dafür."

Probehalber lege ich mich auf die Matratze und spreize ein Bein wenig, während ich an die Decke schaue und meiner Spieglung begegne. Und es stimmt. Jetzt fehlt nur noch Louis und dieses Bild ist perfekt.

„Interpretier da jetzt nicht so viel rein, aber diese Hose ist toll. Wo hast du die her?" Ich zucke nur mit den Schultern und schaue an mir hinunter. Ich liege nur noch in Trainingshose auf der Matratze, aber das kann ich Louis nicht sagen. Diese Hose habe ich oft während des Trainings an, da sie dem Kostüm für die Kür ziemlich ähnelt. Der Stoff ist angenehm und luftdurchlässig, sodass ich sie auch gern mal nach dem Training oder zu Hause anziehe. Diese Hosen stehen mir definitiv besser als normale Jogginghosen.

„Kann ich einmal schauen, wie es wäre, wenn meine Gedanken echt wären?", frage ich einfach drauf los und winkle einen Arm hinter meinem Kopf an. Dass Louis' Blick sofort auf meinen Bauch fällt, entgeht mir nicht, trotzdem sage ich nichts und warte seine Antwort ab. Von wegen er will definitiv nichts von mir. Manchmal finde ich es ziemlich amüsant, wenn auch nervig. Wenn er sich seine Gefühle eingestehen würde, wären wir schon viel weiter und würden nicht immer im Kreis laufen.

„Was willst du machen?", fragt er nach einem Moment leise und setzt sich auf die Matratze. „Schauen, wie es aussehen würde, wenn meine Gedanken wahr wären.", wiederhole ich grinsend und beiße mir auf die Unterlippe als Louis langsam nickt. Danach werde ich ihn so gut massieren, wie er noch nie von mir massiert worden ist. „Ich werde alle meine Klamotten anlassen.", droht er mir, was mich lachen lässt. Er sitzt nur noch in Boxershorts neben mir, da ist nicht mehr viel Interpretationsspielraum übrig.

he takes me as I amWo Geschichten leben. Entdecke jetzt