24| Reue

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❄️

ℓσυιѕ

Er ist auf der anderen Seite der Fläche, weshalb ich auf ihn zulaufe und dicht vor ihm abbremse. Erschrocken zuckt er zusammen und dreht sich zu mir um, jedoch bin ich schneller und verschränke meine Arme vor der Brust. „Eisprinzessin also?", will ich wissen und höre ihn schnauben, ehe Harry mich umrundet und von mir weglaufen will. „Meine Fresse, Harry!" Ich laufe ihm hinterher und schlinge meinen Arm von hinten um ihn, als ich ihn einfange.

Nicht daran gedacht, dass ich nicht wirklich gebremst habe und Harry somit zwischen die Beine fahre und ihn mit mir zu Boden reiße. Ich lande auf meinem Hintern, Harry auf mir, während sich seine Hand in meine Thermojacke krallt. „Ich lasse dich erst los, wenn du mir zuhörst, Harry.", brumme ich und verstärke den Griff um ihn etwas, als er sich lösen will. Das mein Hintern wehtut, ignoriere ich.

„Ich kann jetzt nicht. Du siehst doch, ich bin beim Training, jetzt muss ich auch noch mit euch trainieren, meine Knochen tun höllisch weh und ich bin einfach nur froh, wenn ich nachher im Bett bin. Also Louis, was willst du mir sagen? Ich bin für dich doch nur ein einfacher Barkeeper, der deinem Geld nachläuft. Denk das ruhig weiter, ich hab verstanden, dass das mit uns keine Zukunft hat. Das hier, Louis, ist mein wirkliches Leben." Er löst meinen Klammergriff um sich und steht auf, bevor er mir die Hand reicht.

Sofort nehme ich sie an, bevor er es sich anders überlegt und bleibe vor ihm stehen. Ich will ihn wieder zurück, scheiße. Ich habe ihn in den letzten Tagen viel zu sehr vermisst. „Ich stehe jeden Tag für mehrere Stunden auf dem Eis. Selbst dann, wenn ich kein Training habe. Ich bin Olympiasieger im Paarlauf, das hier ist kein Hobby für mich. Das ist mein Beruf, meine Leidenschaft!" Er gestikuliert wild mit seinen Armen herum, was mich widerwillig lächeln lässt. Manchmal erinnert er mich an einen süßen Hund. Ein Labrador vielleicht.

„Ich wollte mit dir reden und mich entschuldigen. Ich war bei Donald, er wollte mir deine Adresse nicht geben. Dann hatte ich ein Spiel und hatte deine Nummer nicht. Es tut mir leid, Harry, ernsthaft. Ich will nicht mit dir streiten und war überfordert. Hormongesteuert oder so." Ich will nach seiner Hand greifen, jedoch weicht er zurück und schüttelt kaum merklich mit dem Kopf. „Du kommst jetzt auf diese Idee? Nachdem du herausgefunden hast, dass ich nicht nur einfacher Barkeeper bin? Das ist idiotisch, Louis."

Er dreht sich um und läuft auf die anderen zu, worauf ich ihm sofort hinterherlaufe. Ich ziehe ihn auch nochmal an mich, wenn es sein muss. „Das stimmt doch gar nicht! Das hat gar nicht damit zu tun!" Ich greife nach seinem Handgelenk, worauf er sich zu mir umdreht und erstaunlich angsteinflößend aussieht. Bissiger Chihuahua.

„Ach, du... du willst niemanden daten, der an dein Geld will, das verstehe ich. Das möchte ich auch nicht. Aber Louis, seit zwei Jahren versuche ich es immer und immer wieder bei dir. Kam ich auch nur einmal so rüber, dass ich an deinem Geld interessiert wäre? Ich war die ganze Zeit über an dir interessiert, an deiner Person. Ich mag den sassy-Louis, aber ich hasse es, wenn du zum selbstverliebten und arroganten Louis wirst. Ich würde dich auch toll finden, wenn du... Barkeeper wärst. Oder Lehrer, oder... keine Ahnung, wenn du nicht in der NHL spielen würdest, würde mein Herz immer noch für dich schlagen. Aber du gehst auf Abstand, sobald du nur das Gefühl hast, dass man an dein Geld will. Die Meinung, die du dir beim ersten Treffen machst, die ändert sich nie. Und das hasse ich an dir." Harry holt Luft und mustert mich beinahe abfällig.

„Und auch in dieser scheiß Jogginghose siehst du unfassbar heiß aus. Aber ich will das nicht. Ich will nicht plötzlich gemocht werden, weil ich doch ein wenig Geld auf dem Konto habe. Du ziehst gerade genau die Masche ab, die du von mir befürchtet hast." Sofort schüttle ich den Kopf und fahre ein kleines Stück auf ihn zu. „Feier mit mir Silvester, Harry. Wir können alles klären, bitte. Ich habe dir die eine Chance gegeben, ich will, dass du sie nutzt." Das war das Falsche. Das merke ich sofort, als Harry blass um die Nase wird und mich schweigend anschaut.

he takes me as I amWo Geschichten leben. Entdecke jetzt