15| Geschenke

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ℓσυιѕ

„Möchtest du... soll ich uns was kochen?" Wir stehen gerade in meinem Flur und ziehen uns die Jacke und Schuhe aus. Harrys Wangen sind immer noch total vom Weinen gerötet, da es ein wenig gedauert hat, bis er sich wieder beruhigt hat. Und jetzt schluchzt er noch immer auf. „Danke, aber ich habe keinen Hunger. Lass uns auf die Couch, ja? Dann vergessen wir die letzte Stunde wieder und genießen den restlichen Tag.", entgegne ich lächelnd und strecke meine Hand nach der von Harry aus.

„Aber du musst was essen. Du hattest eben ein Spiel und danach waren wir... ich habe Hunger." Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen und ziehe Harry ins Wohnzimmer, wo ich ihn auf die Couch drücke. „Worauf hast du Lust? Italienisch? Griechisch?" Währenddessen setze ich mich neben ihn und kuschle mich gegen seinen Oberarm. Ich will keinen Mann raushängen lassen, wie Steve es so schön gesagt hat. Das macht Harry nämlich schon. „Einen Cheeseburger." Ich lächle und hole mein Handy aus meiner Hosentasche. „Bestelle ich uns. Putz dir die Nase, okay?"

Auf dem Tisch steht eine Taschentuchbox, die ich ihm reiche und schließlich die Telefonnummer meines Lieblingsitalieners wähle und uns etwas zu Essen bestelle. Für Harry einen Burger mit Pommes, für mich eine Pizza und Pizzabrötchen. Währenddessen putzt Harry sich die Nase und steckt das benutzte Taschentuch in seine Jeanshose, bevor er sich an mich lehnt.

„Halbe Stunde.", murmle ich, nachdem ich aufgelegt habe und lege einen Arm um Harry, während ich mir ein Gähnen verkneife. Das Spiel heute war extrem anstrengend, trotzdem bin ich froh, dass Harry hier ist. Ich gebe es nur ungerne zu, aber ich habe ihn tatsächlich ein klitzekleines bisschen in den letzten drei Tagen vermisst.

„Ich habe noch ein Geschenk für dich." Harry löst sich von mir und wischt sich übers Gesicht, bevor er aufsteht und in den Flur deutet. Ich nicke lächelnd und schaue ihm hinterher, während ich auf der Couch sitzen bleibe. Harry und ich haben erst einmal über seinen kleinen Bruder gesprochen, aber dass es ihn so mitnimmt, das habe ich beim letzten Mal nicht so mitbekommen.

Einen Moment später kommt Harry mit einem Geschenk wieder, bevor er sich neben mich auf die Couch fallen lässt. „Es tut mir leid, dass ich deinen Geburtstag so ruiniert habe. Eigentlich geht mir das nach zehn Jahren nicht mehr so nahe, aber eben auf dem Eis, da... es ist lange her, dass mich jemand so umarmt hat", erklärt er und reicht mir dann das säuberlich eingepackte Geschenk.

„Ich hatte zu wenig Geschenkpapier, deshalb sieht es nicht ganz so schön aus." Für einen Moment schaue ich mir die Verpackung an und schüttle den Kopf. „Glaub mir, meine Verpackungen sehen dann definitiv anders aus. Selbst mit genügend Geschenkpapier", grinse ich und lehne mich zu Harry vor, um einen Kuss auf seine Wange zu hauchen. Nicht darauf bedacht, dass er seinen Kopf ein wenig dreht und meine Lippen für einen Moment auf seinem Mundwinkel liegen. „Stell dich nicht so schüchtern an, Louis. Du kannst mich ruhig küssen", grinst er und fährt über meine Wange, bevor er auf das kleine Päckchen deutet.

Augenverdrehend schaue ich wieder auf meine Hände und mache die Klebestreifen ab, um das Papier nicht zu zerreißen. Vielleicht kann ich es nochmal verwenden, wenn ich etwas kleineres verpacken muss. Harrys Blick spüre ich die ganze Zeit auf mir, mache mir jedoch nichts draus und habe wenig später zwei Kartons in der Hand.

„Kondome?", lache ich auf und schaue kopfschüttelnd zu Harry, der sich durch die Haare fährt und sich zurücklehnt. „Ich weiß nicht, ob du welche hast, deshalb habe ich welche gekauft. Und wir werden definitiv welche brauchen", grinst er und beißt sich auf die Unterlippe, bevor er eine Hand gefährlich hoch auf meinem Oberschenkel ablegt.

Dass sich mein Innerstes dabei zusammenzieht, lasse ich ihn nicht wissen und schaue mir jetzt das zweite Päckchen an und stelle nach kurzem Lesen fest, dass es Massageöl ist. Auf Pflanzenbasis. „Ich habe zwar noch welches zu Hause, aber ich dachte, es wäre von Vorteil, wenn du auch etwas hier stehen hast. Vor allem, weil ich vor hatte, dich heute noch zu massieren. Morgen Früh bin ich weg, ich möchte nicht, dass ich störe, wenn deine Familie vorbeikommt."

Sofort schüttle ich den Kopf und lege die zwei Schachteln neben mich, bevor ich näher zu Harry rutsche. Gott, ich hatte zu lange keinen Sex mehr. Hier liegt gerade eine Packung Kondome neben mir und ich soll so tun, als wäre alles okay? Das kann ich nicht. „Ich bin über Weihnachten allein zu Hause. Meine Familie ist im Urlaub, ich habe in fünf Tagen das nächste Spiel, da kann ich nicht in den Urlaub", erkläre ich und lege meine Hand jetzt ebenfalls auf seinen Oberschenkel.

Ich würde ihm gern auf der Stelle diese verdammte Jeans ausziehen, jedoch kommt gleich unser Essen. Und wir beide haben Hunger, da können wir nichts anderes anfangen. Und ich bin müde. „Und zu einer Massage von dir sage ich niemals wieder nein. Du weißt inzwischen ziemlich gut, wo es wehtut und triffst die richtigen Stellen ziemlich gut. Auch wenn es manchmal ein wenig schmerzhaft ist", grinse ich und lege meine linke Hand an seine Wange.

Keine Ahnung, was in den letzten vierzehn Tagen zwischen uns passiert ist, der fuck, Harry hat mir den Kopf verdreht. Und irgendwie mag ich es. Ich mag seine Gegenwart und wie er mit mir umgeht, wenn er lieb ist. Wie er mich küsst und anfasst. Wie er mich ansieht und mir einen Kuss auf den Kopf haucht, so als würde ich es nicht merken. Wie er jedes Mal so dümmlich lächelt, wenn er mich „Sonnenschein" nennt...

„Auch, wenn du nackt bist? Ich will dich unbedingt nackt massieren", grinst er und mustert mein Gesicht. „Auch dann. Vielleicht lege ich mir ein Handtuch über meinen Hintern, damit du nicht nur auf diesen starrst, aber ich glaube, dass es schön wird, wenn es glitschig wird", grinse ich und lasse mich von Harry auf seinen Schoß ziehen. Wir sind hier zu Hause, hier muss ich nicht so tun, wie man sich einen Eishockeyspieler vorstellt. Hier bin ich kein Hulk, kein Arschloch, welches Frauen hinterherschaut. Hier bin ich Louis, der es gern hat, auf Harrys Schoß zu sitzen. Was wir niemandem verraten! Auch Harry nicht. 

„Glitschig wird es auch, wenn wir die Kondome benutzen, Sonnenschein. Die sind mit extra viel Gleitgel", grinst er. Von dem traurigen Harry von vor ein paar Minuten ist glücklicherweise nichts mehr zu sehen. Jetzt glitzern seine Augen nicht mehr, weil er weint oder bis gerade geweint hat. Jetzt glitzern sie und sehen fröhlich aus. „Du musst mich erstmal dazu bringen, mit dir zu schlafen, Süßer. Vielleicht möchte ich auch gar nicht und nutze dich für die Massagen aus.", entgegne ich so ernst wie möglich und versuche, mir nichts anmerken zu lassen, als seine Hände meine Seiten hinab wandern und an meinem Hintern Halt machen. „Das glaube ich dir nicht mehr. Dafür genießt du es zu sehr, wenn ich das hier mache." Er drückt an meinem Hintern zu und zieht mich näher an sich. „Oder das hier." Harry lehnt sich zu mir vor und legt seine Lippen an meinen Hals, bevor er sich diesen hinauf küsst und an meinem Mundwinkel hängen bleibt.

Die Gänsehaut ist uns beiden mehr als nur bewusst. „Aber auch das hier genießt du verdammt sehr." Seine Worte verlassen seine Lippen nur noch hauchend, bevor er mich sanft küsst und ich mir ein Seufzen nicht verkneifen kann. Obwohl seine Lippen von der Kälte draußen spröde sind, ist es trotzdem unglaublich, ihn zu küssen.

Das vorsichtige Herantasten und vorsichtige Anstupsen meiner Unterlippe, worauf ich mich näher an ihn lehne und meine Lippen öffne, um seine Zunge willkommen zu heißen. Seine warme Zunge, die sofort meine findet. Nach keinem wirklichen Ziel aus, fahren meine Hände über Harrys Oberkörper und schlüpfen unter seinen Hoodie, wo sie über seinem Hosenbund liegenbleiben. „Mach", raunt er gegen meine Lippen und holt für einen Moment tief Luft, bevor seine Hände von meinem Hintern zu meinem Gesicht wechseln und mich beinahe schon grob zu sich ziehen. Jedoch spricht mein leises Keuchen Bände. Ich will das hier. Und wie ich es will, aber ich habe Hunger und bin unglaublich müde.

Und genau in diesem Moment klingelt es an der Haustür, worauf ich mich zögernd von Harry löse, ihm jedoch noch zwei Küsse schenke. „Warte du hier, ich gehe in der Küche noch Teller und etwas zu Trinken holen." Harry nickt nur und fährt sich durch die Haare, bevor er mir über den Hintern streicht, als ich an ihm vorbei gehe, um in den Flur zu kommen.

„Benimm dich!", stoße ich aus und haue ihm reflexartig gegen den Hinterkopf, was Harry lachen lässt. „Immer doch, ich bleibe hier und bewege mich nicht vom Fleck.", grinst er, während er mir hinterherschaut, bis ich im Flur verschwunden bin und noch schnell meine Klamotten richte. Ich möchte mich ungern vor dem Lieferanten blamieren.

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Für alle, die HIM lesen: am Samstag kommt der zweite Epilog:)))

Ich hoffe, euch hat das Kapitel hier gefallen🤍

he takes me as I amWo Geschichten leben. Entdecke jetzt