19| Eine Dreiviertelstunde

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Halbzeit?!
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нαяяу

Ein wenig zu spät komme ich am Abend im Pub an und entschuldige mich bei Donald, der jedoch nur abwinkt und meine Schulter tätschelt. „Mach dir nicht immer so einen Stress, Harry. Du machst das hier mehr oder weniger freiwillig. Wahrscheinlich auch nur, um in Louis' Nähe zu sein. Der wartet übrigens schon auf dich."

Sofort fällt mein Blick auf die Couch, auf der Louis immer sitzt und tatsächlich ist er da und unterhält sich lachend mit seinen Freunden und Teamkollegen. So wie jedes Mal ist Amara, die Freundin von Louis' bestem Freund da, die erstaunlicherweise nicht neben ihrem Freund sitzt, sondern sich mit einer der anderen Freundinnen unterhält.

„Der Tisch hat eine Runde Cola bestellt. Kümmer dich heute um die Jungs, die bringen mir am meisten Geld ein. Den Rest mache ich, okay?" Ich schlage mit Donald ein und bringe noch schnell meine Sachen nach hinten, bevor ich meinen Hoodie gegen ein Shirt eintausche, da es ziemlich warm hier drinnen ist. Die schwarze Schürze binde ich mir um die Hüfte und schnappe mir meinen Block und einen Stift, bevor ich wieder nach vorne hinter die Bar gehe und zwei Tablette mit Colagläsern fülle. Dreizehn Gläser für die Männer des Teams und deren Begleitungen. Irgendwann sitze ich dort auch als Louis' Begleitung. Bis dahin bediene ich ihn weiterhin und bin so oft bei ihm, wie es nur geht. Vielleicht kann ich heute auch für eine Minute meine Füße hochlegen.

Das Training mit Val war fantastisch, wirklich, aber es war lange nicht mehr so anstrengend. Er ist nicht so leicht wie Alice, was ich nach ein paar Hebefiguren definitiv in meinen Armen gemerkt habe. Meine Muskeln brennen, was nicht unbedingt fördernd ist, wenn ich gleich dreizehn volle Gläser von hier zu der Sitzecke bringen muss.

Nach zwei versuchen, sieben Gläser auf einmal zu tragen, stelle ich drei auf ein frisches Tablett und entscheide mich dafür, ein paar Mal extra zu gehen. Dabei verbrenne ich auch ein paar Kalorien.

Mit dem ersten Tablett komme ich schließlich an den Sofas an und lächle in die Runde, bevor ich die Gläser verteile und die leeren schon auf dem leeren Tablett verteile. „Hallo Sonnenschein." Ich will mich zu ihm runterbeugen, um ihn zu küssen, als mir eine Platzwunde an seiner Stirn auffällt. „Was hast du da gemacht?", frage ich und fahre mit meinem Daumen vorsichtig über die Stelle, welche vorhin geblutet haben muss.

„Er ist gegen die Scheibe gelaufen. Louis wollte vom Eis runter, um in die Umkleiden zu gehen, da hat er das Plexiglas mitgenommen.", lacht Steve und klopft Louis auf die Schulter. „Es tut aber nicht weh. Du bist zu spät, alles okay?" Louis steht auf und nimmt drei Gläser, die noch nicht auf dem Tablett stehen und geht zur Bar.

Schnell nicke ich den anderen noch zu, bevor ich Louis folge und die Gläser alle auf die Spüle stelle. Die muss ich noch waschen, dann bin ich in zwanzig Minuten hoffentlich bei Louis.

„Ich bin zu spät losgefahren. Sicher, dass es nicht wehtut?" Louis nickt und will mich gerade umarmen, als ich das nächste Tablett in die Hand nehme. Kacke... „Lass mich die noch ganz schnell an den Tisch bringen, dann gehöre ich dir.", schmunzle ich und hauche einen Kuss auf seinen Mundwinkel, bevor ich wieder zu den anderen gehe und die Gläser am Tisch verteile. Bei Amara bleibe ich stehen und lächle sie vorsichtig an. „Alles okay mit euch beiden?", frage ich leise und merke, wie sie mich anlächelt. „Steve nervt mich gerade nur ein wenig, aber das geht gleich wieder. Schön, dass du da bist, Louis hat auf dich gewartet.", grinst sie und tätschelt meinen Unterarm.

„Ich habe das Training ein wenig überzogen. Kommt Chloé mit dem Rauswurf zurecht?" Lachend nickt Amara und verdreht ihre Augen. „Sie meint, du hättest sie nie richtig fangen können, das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn du wollen würdest, könntest du sicherlich Mason durch die Luft werfen. Und er wiegt sicherlich das dreifache." Böse schaut er in unsere Richtung, was mich grinsen lässt. „Ein wenig mehr als das zweifache.", korrigiert sie sich, worauf Mason nickt.

Ich möchte das Gespräch nicht unterbrechen, trotzdem schaue ich sie entschuldigend an und gehe wieder zur Bar, wo Louis am Waschbecken steht und die Gläser wäscht. „Das musst du nicht machen, Louis.", halte ich ihn ab und nehme das vorletzte Tablett in die Hand, um gleich wieder bei ihm zu sein. „Kein Problem, dann hab ich ein wenig Zeit von dir.", lächelt er und stellt das saubere Glas auf Seite, bevor er sich ein neues nimmt. Kopfschüttelnd lasse ich ihn weitermachen und gehe wieder zurück zu seinen Freunden, die mir dankend zunicken.

„Du, Harry!" Ich halte inne, als ich mich wieder umdrehen will und schaue zu der jungen Frau neben Mason, die ziemlich jung aussieht. Wenn ich mich nicht irre, ist sie seine Schwester. „Du trainierst in der Halle beim Olympiastadion, oder?", fragt sie, worauf ich nicke und mich kurz zu Louis umdrehe und sicherstelle, dass er nicht lauscht. „Sierra, lass Harry seine Arbeit machen." Mason schaut mich entschuldigend an, jedoch schüttle ich nur den Kopf.

„Mason, Harry ist verdammt gut im Eiskunstlaufen. Er war bei fucking Olympia.", zischt sie leise und schaut dann wieder zu mir. „Meinst du, du kannst mir irgendwie Nachhilfe geben? Ich fange im Januar dort an aber ich habe echt verdammt Angst."

Immer wieder schaue ich zu Louis, der noch immer hinter der Bar steht und die Gläser wäscht. „Uhm, schaust du morgen bei dem Spiel der Bears zu?" Sie schüttelt den Kopf und setzt sich etwas aufrechter hin. „Dann komm morgen Abend in die Halle. Um halb acht, für eine Dreiviertelstunde. Danach fahre ich nach Hause und gehe ins Bett." Grinsend nickt sie und dreht sich grinsend zu ihrem Bruder.

Ich hingegen mache mich auf den Weg zu Louis, der nur kurz aufschaut und mich anlächelt, bevor er weiterspült. „Hast du das Rentier dabei?", frage ich ausgelaugt und nehme die letzten Gläser an mich. Dann habe ich es endlich geschafft und kann die Beine hochlegen. Wenn Louis den Schlüssel dabei hat. Und glücklicherweise nickt er, während sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht zeichnet. „Super, gib mir zwei Minuten, dann bin ich soweit."

Er nickt und beißt sich grinsend auf die Unterlippe, während ich ein letztes Mal zu seinen Freunden gehe und die restlichen Gläser verteile.
„Harry, wenn du da irgendwas für kriegst, sag Bescheid, okay? Du hast sicherlich kaum Zeit, dann willst du meiner Schwester noch Nachhilfe geben." Mason sieht mich bittend an, jedoch winke ich ab.

„Es ist morgen eine Dreiviertelstunde, das kriege ich hin. Aber jetzt hätte ich eine Dreiviertelstunde gern für Louis und mich, ja? Danach bin ich für euch da und bediene euch." Ich schaue in die Runde und erhalte erstaunlicherweise keine Kommentare. Nur synchrones Nicken. „Danke. Trinkt langsam, ich bin für euch verantwortlich, Donald bringt euch heute nichts.", grinse ich und drehe mich gerade von der Gruppe weg, um zu Louis zu gehen, als Steve sich räuspert und mich zuzwinkert. „Die Knutschflecke waren echt gut platziert kurz nach Weihnachten. Wie lange hast du dafür gebraucht?" Er redet von Louis' Oberkörper, der ziemlich rot war, nachdem ich mich an diesem ausgelassen habe.

Ich zucke nur mit den Schultern. „Ein Mann schweigt und genießt. Wir sehen uns nachher wieder." Bevor mich noch jemand aufhalten kann, gehe ich schnell zu Louis, der sofort das Handtuch auf Seite legt, als ich an der Bar erscheine und darauf wartet, dass ich bei ihm bin. „Eine Dreiviertelstunde, danach muss ich wieder runter.", erkläre ich, während ich Louis zu der spukenden Tür ziehe und warte, bis er diese aufschließt, sodass wir wenig später die Treppen hochgehen können.

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he takes me as I amWo Geschichten leben. Entdecke jetzt