◇3◇

46 5 0
                                    

"Ach komm, so schlimm kann es doch nicht sein oder?", sagte Keira beim Abendessen.

"Doch Keira. Es ist schlimm. Ich will nicht mit ihm zusammenarbeiten", sagte Alastair und stocherte in seinen Kartoffeln herum.

"Es ist doch nur Theodore Weasley. Er ist zwar ziemlich arrogant nach einem Quidditchspiel, aber sonst scheint er ganz nett zu sein oder täusche ich mich da?"

"Ich will generell nicht mit irgendwelchen Leuten zusammenarbeiten, mit denen ich nicht viel zu tun habe und zu diesen Leuten gehört auch Theodore Weasley. " Nichts gegen Theodore. Sicherlich war er einer der nettesten Menschen an der Schule (anders als Gerald Smith, der als einer der eingebildesten Hufflepuffs der Geschichte galt, seitdem sein Vater die Schule verlassen hatte), aber Alastair hatte nicht genug emotionale Kapazitäten, um neue Bekanntschaften zu schließen und das wusste Keira und sie wusste, dass er wusste, dass sie es wusste. Also wieso in Merlins Namen mussten sie diese Konversation überhaupt führen?

"Alastair, du bist in deinem fünften Jahr. Früher oder später musst du auch mal mit anderen Leuten an der Schule gesprochen haben als mit mir oder den Lehrern."

"Kannst du mir nicht recht geben?", fragte Alastair wehleidig.

"Nö." Keira schenkte ihm ein freches Lächeln und Alastair seufzte. Das konnte ja was werden.

◇◇◇

Am Donnerstag wartete Alastair in der Bibliothek. Er verfluchte sich selbst dafür, dass er Theodore nicht gefragt hatte, wo in der Bibliothek sie sich treffen würden, denn es gab viele Ecken und Abteilungen. Wenn man die Bibliothek noch nie gesehen hatte, konnte man sich auch gut verlaufen (was schon einmal passiert war... und das Opfer war Alastair gewesen... Er hatte sich damals auch nicht getraut jemanden um Hilfe zu fragen und hatte darauf gewartet, bis Keira ihn findet, während er versuchte, nicht los zu weinen).

Also hatte Alastair eine ganze Stunde darüber philosophiert, wo er sich am besten in der Bibliothek positionieren sollte, damit Theodore ihn fand oder ob er einfach ein Idiot war und er Theodore nicht finden konnte oder was passierte, wenn sie sich verpassen würden und nichts beenden konnten. Sie mussten den Bericht bis Freitagnachmittag fertig hatten. Was passierte, wenn sie es nicht taten? Würden sie dann eine schlechte Note bekommen? Würde Slughorn an ihre Eltern schreiben? Für Theodore war das sicher kein Problem, aber für Alastair sah die Sache ganz anders aus.

Wieder begann sein Kopf, die Gedanken herumzuwirbeln und am liebsten wäre Alastair gegangen, als auf einmal Theodore durch die Tür die Bibliothek kam und ihm zuwinkte. Alastair winkte ihm zurück. Wenigstens konnte er sich an sein Wort halten, dachte er.

Theodore lief schnellen Schrittes auf ihn zu. Seine dunkelbraunen Locken standen von seinem Kopf ab -aber nicht zu stark, sodass es unordentlich aussah, sondern beinahe perfekt- und seine Uniform saß wie immer tadellos, wobei Alastair den Drang unterdrücken musste, seine Krawatte zu richten. Außerdem hatte er schon wieder das Lächeln aufgesetzt, welches die Mädchen zum Tuscheln anregte und womit er sicher auf dem Cover der Hexenwoche landen könnte.

"Hi", sagte er. "Sorry, dass ich so spät bin. Meine Mum hat mir etwas geschickt und ich musste meiner Schwester noch was bringen."

Er hielt das Buch in seiner Hand hoch. Alastair erblickte einen Drachen auf dem Cover und die Worte "Violet Black", "Rumänien", "Drachen", und "Charles Weasley". Wieder ein Buch seiner Mutter, dachte Alastair und erinnerte sich wage an einen Artikel im Tagespropheten darüber – Nicht über das Buch, sondern über ihre Arbeit in Rumänien. Er war Recht interessant gewesen.

"Das neue Buch deiner Mutter?", fragte er, während sie zu den Tischen gingen.

"Ja, dieses Mal über ihre Arbeit in Rumänien mit meinem Onkel Charlie. Wirklich faszinierend. Ich habe sie gebeten, meiner Schwester Hyacinth und mir eine Kopie zu schicken", erzählte er. "Du müsstest Hyacinth auch kennen. Sie ist auch in Hufflepuff."

seven [T.W.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt