seven [T.W.]

◇21◇

„Theodore Regulus Weasley, hörst du mir auch einmal zu?" Hyacinth sah ihren Bruder genervt an, als er auf einmal zu ihr aufsah und schnipste mit ihrem Finger vor seinem Gesicht herum. Er schien sie endlich wahrzunehmen und zuckte ein wenig zusammen.

„Hyacinth, seit wann bist du hier?", fragte er verwirrt.

„Seit ungefähr fünf Minuten. Deine Freunde haben schon angefangen, Wetten darüber abzuschließen, wann du endlich mal reagierst", sagte sie und deutete auf Amber und Thomas, die ihnen frech zuwinkten und grinsten.

„Was gibt es denn?", fragte er und fuhr sich über das Gesicht. Er hatte nicht so viel geschlafen, wie er eigentlich wollte. Er schlief im generellen nicht mehr so viel seit einiger Zeit.

Die ZAG Prüfungen kamen immer näher und Theo verbrachte immer mehr Zeit in der Bibliothek. Oft saß er zusammen mit Amber an ihrem Lieblingsplatz. Die meiste Zeit verbrachte er dennoch mit Alastair. Für die Prüfungen zu lernen, war eine perfekte Ausrede, um mit seinem Freund Zeit zu verbringen, ohne dass es allzu auffällig war.

Theo hatte nicht erwartet, dass seine erste Beziehung so ein Geheimnis sein würde, aber er hatte sich relativ schnell an die Sache gewöhnt. Um ehrlich zu sein, hatte er kein Problem damit, wenn niemand davon wusste, dass Alastair und er zusammen waren.

Es gab zwar ein paar Mädchen, die mit ihm flirteten, aber er wies sie meist so freundlich wie möglich ab. Sie trugen es mit Würde – Die meisten jedenfalls.

Aber abgesehen davon konnte Theos Leben nicht besser laufen.

Trotzdem hatte er viel zu wenig Schlaf für seinen Alltag. Aber das war nur nebensächlich. Nach seinen Prüfungen würde er zwei Tage durchschlafen können.

„Mum hat geschrieben", sagte sie und schob ihm einen Brief rüber. „Sie geht für zwei Monate nach Südafrika mit einer Forschergruppe aus Wales."

„Ah ja." Theo griff nach dem Umschlag und holte das Pergament hervor. Seine Mutter hatte ihm schon vorher angekündigt, dass sie vielleicht in diesem Jahr wieder für eine Zeit weg sein würde, aber ihm und seinen Geschwistern keine Details gegeben.

So lief es immer ab. Violet gab ihnen eine Vorwarnung und bereitete sie schon einmal darauf vor, wenn sie für eine Zeit lang nicht zuhause sein würde und wenn es dann offiziell war, waren Theo und seine Geschwister nicht mehr überrascht.

Er überflog die Worte seiner Mutter – Der Brief war nicht besonders lang.

„Das heißt, wir schicken unsere Briefe über das Postamt Hogsmeade?", fragte Theo. Sie schickten immer Briefe über das Postamt, wenn ihre Mutter weg war. Einer normalen Eule war der Weg kaum zuzutrauen.

„Müssen wir wohl. Ich bezweifle, dass eine Eule aus der Eulerei Lust hat, bis nach Südafrika zu fliegen", sagte Hyacinth. „Wir könnten sie sicher auch per Muggelpost verschicken. Aber es ist ja keine besonders lange Zeit, in der sie weg ist. Sie meint, dass sie zurück sein wird, bevor wir nach Hause fahren."

„Klar." Er wandte sich wieder seinem Essen zu.

„Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte Hyacinth plötzlich und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. „Du wirkst so abwesend."

„Ich bin nur müde", sagte Theo und machte eine abwinkende Handbewegung. „Du hast vergessen, dass ich Vertrauensschüler und Quidditchkapitän bin und in einem Monat meine ZAGs ablegen muss. Das verlangt viel meiner Zeit."

„Theo, du bist schon seit einem halben Jahr Vertrauensschüler und Quidditchkapitän und die ZAGs würdest du wahrscheinlich auch bestehen, wenn du die am Abend vor der Prüfung den Stoff ansehen würdest", sagte sie und verschränkte die Arme. „Was ist los?"