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Der nächste Tag war mehr als komisch. Alastair lag noch in seinem Bett und starrte auf die Decke, während er spürte, wie sein Gesicht immer noch heiß war. Sicher war er ganz rot.

Er konnte es nicht glauben. Er hatte Theodore Weasley wirklich geküsst.

Theodore hatte ihn geküsst.

Am liebsten hätte er in sein Kissen geschrien und wäre im Raum umhergetanzt. Aber leider teilte er sich den Schlafsaal und seine Reaktion auf diesen Gedanken beschränkte sich darauf die Decke über den Kopf zu ziehen und wie ein Idiot zu grinsen.

Er war ein Idiot. Ein verliebter Idiot.

Er war nicht besser, als die Mädchen, die er immer für ihre Schwärmereien verurteilt hatte. Vielleicht war er sogar schlimmer als sie.

Aber in diesem Moment war im alles egal. Es zählte nur Theodore und zwar nur Theodore selbst.

Irgendwann schaffte er es aus dem Bett zu steigen und sich ins Bad zu stehlen, ohne dass einer seiner Mitbewohner ihn bemerkte. Als er in den Spiegel sah, stellte er beruhigend fest, dass man ihn nicht mit einer Tomate aus Hagrids Gemüsegarten verwechseln konnte.

Trotzdem wusch er sich das Gesicht mit kaltem Wasser, nur für alle Fälle, bevor er sich die Zähne putzte und sich eine Jeans und einen Pullover überzog.

An Sonntagen wartete er meistens nicht auf Keira, um mit ihr zum Frühstück zu gehen. Diese Tage nutzte sie aus, um so lange wie möglich zu schlafen, aber Alastair wollte noch etwas von seinem freien Tag haben. Außerdem musste er seine Gefühle sortieren und so lieb er Keira auch hatte, sie war bei sowas nicht wirklich hilfreich.

Dementsprechend machte er sich auf den Weg in die Große Halle und hoffte, dass ihm niemand etwas ansah, während er sich zum Tisch für die Hufflepuffs begab.

Es waren noch nicht so viele dort, doch er konnte Theodore am Ende des Slytherintisches sehen. Er schien vertieft in eines seiner Bücher zu sein, während er langsam sein Müsli löffelte.

Sollte er zu ihm gehen und sich dazu setzen? Beim Frühstück saßen die meisten an anderen Tischen. Vor allem am Wochenende, wenn die Regeln etwas lockerer waren, saß man oft an den Tischen von Freunden, die in einem anderen Haus waren.

Oder war es zu komisch, sich jetzt zu ihm zu setzen? Würden die anderen (vier Personen und McGonagall) etwas merken? Aber eigentlich waren sie Freunde. Offiziell. Sicher würde niemand etwas denken, wenn sie zusammen frühstückten. Oder vielleicht doch?

Alastair schluckte, als er einen Schritt auf den Slytherintisch zu ging. Niemand schenkte ihm auch nur einen Hauch Beachtung, also machte er einen weiteren Schritt. Nichts. Er machte noch mal einen Schritt. Wieder nichts.

Schließlich ging er einfach zu Theo und setzte sich gegenüber von ihm hin. „Hi", murmelte er und schnappte sich eine Scheibe Toast aus dem Toasthalter.

Theo sah von seinem Buch auf und lächelte kurz, als er Alastair sah. Es war dieses Lächeln, was dafür sorgte, dass Alastair schon wieder diese Schmetterlinge im Bauch spürte. „Hi. Schon wach?"

„Das sollte ich dich wohl fragen, schließlich warst du gestern noch ziemlich lange wach", sagte Alastair und knabberte an seinem (nicht mehr krossen) Toast.

„Eigentlich nicht, nein. Ich konnte mich ziemlich schnell vom Acker machen, nachdem ich Avery ins Bett gebracht habe", erklärte Theo. „Aber das ist auch der Grund, wieso ich als einziger Slytherin überhaupt wach bin."

„Macht Sinn." Eine kurze Stille legte sich über die beiden, bevor Theodore wieder das Wort ergriff: „Ich glaube, wir sollten reden... über gestern."

seven [T.W.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt