Alastair gab den Pullover nicht zurück. Jedenfalls nicht vorzeitig. Theodore fragte auch nicht danach, als sie sich das nächste Mal in der Bibliothek trafen. Es schien, als hätte er ihn völlig vergessen oder der Pullover war ihm nicht allzu wichtig oder er wollte, dass Alastair ihn behielt.
Nein, das konnte nicht sein. Alastair kickte diesen Gedanken sofort aus seinem Kopf.
Trotzdem. Das grüne Kleidungsstück lag in seinem Koffer und jedes Mal, wenn Alastair ihn öffnete, hatte er das Gefühl, dass ihn jemand dabei beobachten würde, wie er den Pullover für einen kurzen Moment anstarrte und dann nach einem anderen Oberteil griff.
Er fühlte sich beinahe schuldig, dass er ihn noch nicht zurückgegeben hatte, andererseits war es ein Pullover von Theodore Weasley. Die Mädchen in seinem Jahr hätten sich sicher darum gestritten und das Mädchen, das ihn bekommen hätte, hätte ihn wie eine Trophäe behalten.
Alastair war nicht wirklich besser als sie.
„Al?", fragte Keira und rüttelte ihn aus seinen Gedanken.
Überrascht sah er auf. Wo war er nochmal? Ach ja. Große Halle. Frühstück. Wieso dachte er eigentlich schon wieder an Theodore und an diesen blöden Pullover? „Ja? Hast du was gesagt?", fragte er.
„Ich habe ich gefragt, ob dein Hintern an der Bank festgewachsen ist oder ob du mit mir zu Verwandlung gehen willst", sagte sie belustigt. „Oder störe ich dich vielleicht bei einem Starrwettbewerb mit jemanden?"
„Was? Nein", sagte er. „Ich meine- Nein, ja und nein."
„Alles in Ordnung bei dir?", fragte sie. „Sonst bin doch immer ich diejenige, die keine Lust hat zum Unterricht zu gehen. Bist du etwa krank geworden?"
„Nein", sagte er wieder. „Mit mir ist alles in Ordnung. Lass uns zu Goldman gehen." Er stand auf und griff nach seiner Tasche. Seine beste Freundin sah ihn noch einen Moment verwirrt an, bevor sie es im gleichtat und sie gemeinsam die Große Halle verließen.
Auf dem Weg zu Goldmans Klassenzimmer erzählte Keira ihm etwas von Quidditch doch Alastair nahm keines ihrer Worte auf. Als würden sie durch das eine Ohr hinein gehen und aus dem anderen wieder hinausspazieren ohne einen Stopp in seinem Gehirn zu machen. Er nickte immer wieder nur oder fügte ein kurzes „Ahhh" ein, um Keira das Gefühl zu geben, dass er ihr zuhören würde.
Sie steuerte auf die hinterste Reihe zu und Alastair folgte ihr, während sie immer noch auf ihn einredete. Eigentlich redete sie, bis Goldman das Klassenzimmer betrat und Keira nun auch dem Unterricht folgte.
Doch Alastair hörte ebenfalls seinem Lehrer nicht zu. Als ob sein Kopf an diesem Tag keine einzige Information aufnehmen wollte.
Wenigstens schaffte er es, mitzuschreiben und unauffällig genug zu sein, dass Goldman nicht bemerkte, wie sein Blick immer wieder zu einem gewissen Slytherin ging, während er eine Schreibpause machte und erklärte. Er versuchte sich davon abzuhalten, aber trotzdem führten seine Gedanken immer wieder zu ihm.
Erst als die Stunde vorbei war, merkte Alastair, wie er wieder in die normale Welt zurückkehrte (eigentlich merkte er nur, wie Keira ihn mehrmals anstupste).
„Ist wirklich alles okay bei dir, Al?", fragte sie wieder. Dieses Mal klang sie etwas besorgter als sonst. Keira hatte bemerkt, dass Alastair ihr keine Beachtung geschenkt hatte. Eigentlich war das nicht so schlimm für sie, denn das hieß, dass er sie reden ließ und sie wusste, dass seine Gedanken häufig abdrifteten. Aber an diesem Tag schien es besonders schlimm zu sein.
DU LIEST GERADE
seven [T.W.]
Fanfiction[Book Three] ◇THE STORY OF THEODORE WEASLEY◇ "And I think you should come live with me and we can be pirates so you don't have to cry." Hogwarts 2018: Theodore Regulus Weasley ist einer der beliebtesten Jungen an seiner Schule. Als Kapitän der Slyth...