seven [T.W.]

◇5◇

„Dafür, dass du Weasley nicht leiden kannst, hängst du viel mit ihm ab", sagte Keira belustigt, als sie zum Quidditchfeld gingen.

„Ich kann doch nichts dafür, dass wir schon wieder nebeneinander saßen... Vor allem in der Stunde, in der Slughorn Teams für das Halbjahr bestimmt." Alastair hatte das Pech gehabt, dass Slughorn in dieser Stunde ein kleines Projekt starten wollte, welches sich bis Februar ziehen würde.

Es ging dabei um ein Berichtheft, in dem alle Tränke des Jahres standen. Es sollte als Vorbereitung für die ZAG-Prüfungen helfen und eigentlich fand Alastair die Aufgabe nicht so schlimm. Nur, dass er wieder nicht mit Keira arbeiten konnte, ging ihm auf die Nerven.

„Außerdem hasse ich Theodore nicht", sagte Alastair. „Er ist ganz in Ordnung."

„Sind wir schon bei Theodore? Ach wie niedlich. Da muss ich ja aufpassen, dass er mich nicht bald ersetzt", neckte sie ihn und grinste ihn frech an.

„Ach halt die Klappe", sagte Alastair und verzog sein Gesicht.

„Du wirst es überleben, Al", sagte sie und legte einen Arm um ihren besten Freund. „Und sieh es positiv, dann hast du vielleicht am Ende des Jahres mehr Freunde, als nur mich."

„Ich will aber nicht mehr Freunde haben."

„Sag das, wenn du sie einmal hast."

Arm in Arm betraten sie das Feld, auf dem sich schon einige Hufflepuffs versammelt hatten und um Archie Sanders -dem Kapitän der Hufflepuffs- standen. Keira nahm den Arm von Alastair. „Ich muss jetzt leider los und meinen Platz als Treiberin verteidigen."

„Viel Erfolg. Brech dir nicht schon wieder einen Arm wie letztes Mal", rief Alastair ihr hinterher.

„Das kann ich dir leider nicht versprechen, Al", sagte Keira und gesellte sich zu dem Haufen an Schülern.

Alastair begab sich währenddessen auf eine der Tribünen und ließ sich auf einer Holzbank nieder. Seit der zweiten Klasse begleitete er seine beste Freundin auf die Auswahlspiele und seitdem hatte er immer versucht, sich etwas mitzunehmen, falls ihm langweilig wurde, aber am Ende starrte er eh immer nur auf das Feld. Trotzdem hatte er ein neues Buch dabei – für alle Fälle.

Keira sah zu ihm auf und winkte ihm kurz zu. Alastair erhob kurz die Hand, bevor ihre Aufmerksamkeit auf Sanders gezogen wurde.

„Ich wusste nicht, dass du dich auch fürs Quidditch interessierst", sagte eine Stimme neben ihm. Theodore Weasley ließ sich neben ihn auf die Bank fallen.

Alastair starrte ihn verwirrt an. War er nicht der Kapitän der Slytherins? Durfte er überhaupt hier sein?

„Meine beste Freundin ist im Team", sagte er. „Keira Solan."

„Ah ja... Ich erinnere mich", sagte Theodore und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich hab letztes Jahr beinahe ihren Klatscher an den Kopf bekommen... keine schöne Erinnerung."

Alastair erinnerte sich ebenfalls an den Tag. Es war der Moment gewesen, in dem das Publikum den Atem angehalten und die Situation beobachtet hatte. Theodore war dem Klatscher von Keira nur um wenige Zentimeter ausgewichen und hatte im selben Atemzug den Schatz fangen können. Er war damit zu einer Legende geworden.

Ziemlich halsbrecherisch für einen Slytherin.

„Ihr habt trotzdem gewonnen", sagte er.

Theodore nickte langsam. „Ja, das habe ich eindeutig von meiner Mutter... Also das halsbrecherische Quidditchspielen."

„Seid ihr irgendwie alle lebensmüde in deiner Familie?"

„Wie kommst du darauf?", fragte Theodore und lächelte verschmitzt.