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Es gab etwas, zu dem Alastair tatsächlich keine Meinung hatte und diese eine Sache war Quidditch. Er tauchte zu den Spielen auf, bei denen Keira mitspielte, um sie anzufeuern, doch die anderen Spiele interessierten ihn nicht wirklich und er nutzte den Platz im Gemeinschaftsraum mit den anderen wenigen Leuten, die sich genauso wenig für Quidditch interessierten.

Nicht, weil er Quidditch nicht mochte. Einfach nur, weil es ihn nicht interessierte, wer jetzt welches Tor geschossen hatte. Trotzdem hörte er sich es an, wenn Keira mal wieder übers Quidditch redete und gab ihr manchmal sogar Tipps, wie sie sich verbessern konnte.

Keira hatte einmal gemeint, dass es ihm sicher auch Spaß machen würde, wenn er es nur einmal ausprobieren würde, doch Alastair weigerte sich stets, irgendeiner Art von sportlicher Tätigkeit nachzugehen. Außerdem hatte er schreckliche Höhenangst, wenn es darum ging, auf einem Besen zu sitzen und in einem Affenzahn durch die Luft zu sausen. Wenn er dabei auch noch irgendwelche Bälle in der Luft umherwerfen müsste, würde das die Lage nicht wirklich verbessern. Das überließ er seiner talentierten besten Freundin.

„Bist du bereit für dein erstes Spiel dieses Jahr?", fragte Alastair seine beste Freundin, als sie auf dem Weg in die große Halle waren. Keira hatte schon ihre Quidditchmontur angezogen und ihren Besen in der Hand, da das Spiel nach dem Frühstück stattfand.

„Ich bin immer bereit, um die Slytherins in Grund und Boden zu stampfen", sagte Keira und ihre Augen gaben wieder dieses eine bestimmte Funkeln von sich, das sie immer hatte, wenn sie über Quidditch redete – oder darüber, wie sie die Slytherins fertig machen wollte.

„Haben die Slytherins euch nicht letztes Jahr fertig gemacht?", vergewisserte sich Alastair. „Oder trübt mein Gedächtnis mich da ein wenig?"

Sie boxte ihn in den Oberarm. „Wo ist dein Kampfgeist, Al?"

„Muss bei meiner Geburt verloren und auf dich über gegangen sein."

„Natürlich haben die Slytherins und letztes Jahr geschlagen, aber das heißt nicht, dass es dieses Jahr auch so sein muss", sagte Keira. „Außerdem haben wir dieses Mal unsere Geheimwaffe."

„Und die wäre?"

„Weasley", antwortete Keira knapp und betrat die große Halle.

„Was hat Theodore mit eurem Team zu tun?", fragte er weiter.

„Nicht dein neuer bester Freund. Sondern seine Schwester", mit einem Kopfnicken deutete sie auf Hyacinth, die ebenfalls bereits in ihrer Quidditchmontur am Frühstückstisch saß und sich begeistert mit Marco Ward unterhielt. „Es gibt auch noch andere Weasleys hier an dieser Schule. Zehn um genau zu sein. Natürlich mehr, wenn du die Potters und die Woods mitzählst."

„Dessen bin ich mir bewusst", sagte Alastair und hoffte, dass seine Wagen keinen roten Farbton annahmen und versuchte, das Thema von Theodore zu lenken: „Ist sie denn so gut?"

„Sie ist besser als gut. Eine Schande, dass sie sich nicht früher beworben hat. Vielleicht hätten wir dann ihre Geschwister schneller schlagen können", erklärte Keira und setzte sich zu ihrem Team. „Morgen."

„Morgen", sagten die andern vereinzelnd zurück. Alastair nickte ihnen kurz zu.

„Was ich sagen will", wandte Keira sich wieder an Alastair, „ist, dass wir die Slytherins auf jeden Fall in die Pfanne hauen werden."

„Natürlich werdet ihr das", sagte Alastair und wandte sich seinem Frühstück zu.

Auf der anderen Seite der großen Halle redete Thomas wie ein Wasserfall auf Theodore ein, der schweigend auf seinen Toast starrte und nervös mit seinen Fingerkuppen auf der Tischplatte tippte.

seven [T.W.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt