𝟎𝟓 | 𝐩𝐮𝐫𝐜𝐡𝐚𝐬𝐢𝐧𝐠

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L U C I A N O

„Ist alles in Ordnung?", fragte mich Alexander, welcher gerade wieder zur Tür hineinkam. Mit einem Seufzer zuckte ich mit meinen Schultern, versuchte derweil Aurora zu erreichen, da sie zu dem abgemachten Treffen nicht erschien war. Dies war ziemlich untypisch für sie. Zumindest für das, was ich von ihr kannte. Möglich wäre ja auch, dass sie dies mit völliger Absicht tat, da sie wusste, worum es mir ging. Ich wollte Cinzia heiraten und das so schnell wie möglich. Doch solange diese Ehe noch existierte, konnte dies auch nicht funktionieren. Auch wenn unsere Verlobungsfeier bereits nächste Woche war. Hierbei kam mir der Gedanke, dass ich diese auch verschieben könnte. Doch wenn ich bedachte, dass bereits die meisten Vorbereitungen abgeschlossen waren, verfiel dieser Gedanke wieder. Ich hatte bereits vier Monate gewartet. Länger hielt ich es nun wirklich nicht mehr aus.

„Ich kann Aurora nicht erreichen", antwortete ich nun auf Alecs Frage. „Und dabei muss ich sie heute einfach sehen."

„Vielleicht taucht sie ja noch auf", sagte er und reichte mir ein Glas Whisky. „Trink das, vielleicht bringt dich das auf andere Gedanken."

„Ich kann nicht", murmelte ich. „Ich muss noch mit Cinzia einkaufen fahren und Alkohol ist da keine gute Kombi."

„Dass ich das noch erleben darf", grinste er. „Du gehst einkaufen."

„Ich habe es ihr eben auf eine gewisse Art versprochen", murmelte ich und bemerkte, wie sehr mich diese Frau veränderte. Hauptsächlich lag dies vermutlich auch daran, dass sie in mir den Mann sah und nicht den Geschäftsmann. Wofür ich mehr als nur dankbar war. „Außerdem wird das in Zukunft wohl öfter vorkommen. Sie möchte nämlich keine Hausangestellte oder sowas."

„Das ist auch verständlich", sagte er, wodurch sich meine Augen zu Schlitzen formten.

„Habt ihr beide euch gegen mich verschworen?"

„Nein, ich bin einfach einer Meinung mit ihr", antwortete er. „Meiner Frau würde das sicher auch nicht gefallen."

„Um das zu erfahren, brauchst du erst einmal eine Frau an deiner Seite."

„Ach, das hätte ich nicht gedacht", lachte er sarkastisch und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Schmunzelnd blickte ich für einen Moment in seine Augen, nahm anschließend wieder mein Handy und wählte wieder Auroras Nummer. „Soll ich es versuchen?"

„Ich bekomme sie schon ans Telefon", murmelte ich und sah auf, als ich eine Stimme und die dazugehörigen Schritte hörte.

„Du brauchst nicht anzurufen, ich.. ich bin schon da."

Auroras Stimme drängte sich durch den Raum und ließ mich mein Handy beiseitelegen. Unsicher sah ich auf meinen besten Freund, welcher bloß mit den Schultern zuckte und sich erheben wollte.

„Wag es nicht", zischte ich leise und richtete mich zeitgleich auf. „Wir waren vor einer Stunde verabredet, Aurora."

„Ich hatte noch etwas zu erledigen", antwortete sie, trat zögerlich näher und reichte mir eine Mappe. „Das ist meine Verzichtserklärung auf den Ehevertrag", erklärte sie mir und unglaubwürdig öffnete ich die Mappe, um mir die Mappe durchzulesen. „Ich möchte deinem Glück nicht weiter im Wege stehen, Lucian. Wenn dich diese Frau glücklich macht, dann ist es eben so." Sie schloss ihre Augen für einen Moment. „Ich verzichte auf unseren Vertrag und ich unterschreibe in den nächsten Tagen unsere Scheidungspapiere."

„Wo ist der Hacken?", fragte ich und sah sie an. Das alles verlief doch viel zu einfach, um wahr sein zu können. Sie würde doch nicht einfach so diese Papiere unterschreiben. Und erst recht nicht auf den Ehevertrag verzichten. Schließlich war das nicht gerade wenig Geld. Ebenso würde sie die Hälfte meiner Grundstücke bekommen. Vorher wollte sie auch nicht zustimmen – wieso also dann jetzt?

THE BOSS'S FIANCÉE  |  2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt