C I N Z I A
Der Regen prasselte auf meinen Körper hinab, während ich bloß weiter in den Nachthimmel starrte und die Sterne beobachtete. Der kalte Wind brachte mich zudem dazu, den Pullover dichter an mich zu ziehen. Es war eine unruhige Nacht, wodurch meine auch hauptsächlich entstand. Öfter war es so, dass meine Laune vom Wetter beeinflusst wurde, was ich bereits seit Jahren seltsam fand. Genauso wie in diesem Fall. Regen machte mich an sonstigen Tagen glücklich, doch bereitete mir in diesem Moment bloßen Kummer. Ob es daran lag, dass ich von Luciano getrennt war? Definitiv. Luciano war der einzige seit langem, der mich wirklich glücklich machen konnte und nun war dieses.. war dieses Glück verschwunden. Genauso wie er. Er hatte mir keine weiteren Nachrichten hinterlassen und nun saß ich doch wieder hier und las mir diese durch.
»Cinzia?« war die erste, welche mir bereits Tränen in die Augen versetzte. »Wo bist du? Geht es dir gut?« las ich weiter und schluckte. »Es tut mir wirklich sehr leid. Bitte, gib mir nur fünf Minuten und dann kannst du entscheiden, ob du das wirklich möchtest.« Eine ganze Weile ging es noch mit bloßen Entschuldigungen und Bitten weiter, bis ich bei seiner letzten Nachricht ankam. »Es war ein Fehler, den ich zutiefst bereue. Glaub mir, bitte, ich wollte das nicht und erst recht wollte ich nicht, dass unsere Beziehung zerstört wird. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Ich liebe dich.«
Ab diesem Zeitpunkt kam keine weitere Nachricht mehr an. Und aus einem seltsamen Grund bereitete mir dies Sorge. Luciano war kein Mann, der sich leicht abwimmeln ließ, das hatte ich bereits viel zu oft bemerkt. Wieso also tat er nichts Weiteres? Wieso vergaß er mich? Hatte Blake mit seinen Worten doch recht? War ich Luciano in Wirklichkeit e..egal?
Um meine aufkommenden Tränen zu unterdrücken, presste ich meine Lider aufeinander und zuckte beinahe zusammen, als ich eine Hand an meiner Schulter spürte. Was..
„Keine Angst", flüsterte mir die raue Stimme zu, welche mich auf eine seltsame Art an Lucianos erinnerte. Doch Lucianos war rauer und zudem auch noch ein Stück tiefer. „Ich bin's nur", sagte mir Blake zu und nahm neben mir Platz. Ich erwiderte darauf nichts, malte bloß leichte Kreise auf meinen Oberschenkel, um der Stille zu entgehen. Wenn nicht sogar ihm.
„Du wirst krank, wenn du weiter hier draußen bleibst, Engel", sagte er mir leise zu und griff vorsichtig an meine Hand. „Lass uns hineingehen, hm?"
„Ob ich jetzt hier bleibe oder nicht, ist doch relativ egal", sagte ich und fuhr mir einmal durch meine durchnässten Haare. „Außerdem liebe ich den Regen."
„Das weiß ich", erwiderte er. „Es ändert aber nichts dran, dass du krank werden kannst, weil es ziemlich kalt ist. Komm rein", bat er mich leicht. Ich seufzte innerlich. Wieso musste er bloß so sein?
„Okay", murmelte ich nach einer Weile und richtete mich auf. „Ich sollte vielleicht ins Bett gehen. Es ist ziemlich spät."
„Ich begleite dich noch", erwiderte er daraufhin und schloss die Terrassentür hinter sich und für einen Moment meine Hand berührte. Ich kniff meine Augen zusammen. „Soll ich dir ein frisches Shirt geben?"
„Das wäre ziemlich nett", antwortete ich, woraufhin er nickte, mich ins Gästezimmer brachte und dieses kurz darauf wieder verließ. Kurz sah ich mich einmal um, trennte mich von dem nassen Shirt und der Hose und streichelte mir einmal meine nassen Strähnen aus meinem Gesicht. Doch als ich kurz danach Schritte hörte und einen Blick auf meinen Rücken spürte, drehte ich mich perplex um und hielt mir vor lauter Scham das Shirt vor die Brust. Tief holte ich einmal nach Luft, während Blakes Blick bloß auf mir lag.
„Wieso kommst du hier einfach rein?", fragte ich leicht perplex. Wobei es ja auch sein Apartment war..
„Ich bringe dir bloß ein Shirt", antwortete er und reichte mir dieses. „Außerdem brauchst du dich wirklich nicht vor mir zu verstecken. Ich habe bereits alles an dir gesehen, Cinzia. Vergiss das nicht."
„Das war vor meiner Zeit mit Luciano", zischte ich ungewollt und presste das Shirt dichter an mich. „Geh bitte", zitterte meine Stimme nun, während mich ein ungutes Gefühl überkam. Wieso sah er mich so an?
„Hast du Angst vor mir?" Einen Schritt tat er auf mich zu und ich einen zurück. „Cinzia?"
„Ich möchte einfach nicht, dass du mich so siehst", schluckte ich, woraufhin er sich umdrehte und doch kurz über seine Schulter zu mir sah.
„Jetzt sehe ich dich nicht", sagte er, drehte seinen Kopf wieder weg und schwieg. Ich zögerte einen Moment, ging sicher, dass er mich wirklich nicht sehen konnte, bevor ich die nasse Kleidung fallen ließ und das frische Shirt über meinen Körper zog.
„Blake?", fragte ich, nachdem ich mich wieder gefasst hatte.
„Cinzia?", fragte er und drehte sich zu mir. „Was möchtest du wissen?" War es so offensichtlich?
„Wieso bist du hier?" Verwirrt blickte er mich an. „Ich meine hier in.. Paris."
„Am Samstag ist eine Wohltätigkeitsgala, zu der ich eingeladen bin", erklärte er mir, sah einmal an mir hinab. „Ich würde ja fragen, ob du mitkommen möchtest, aber Luciano wird sicher auch da sein und das möchte ich dir ersparen." Ich nickte nur nachdenklich. „Na dann, wünsche ich dir eine gute Nacht."
„Danke, dir auch", erwiderte ich nach kurzem Zögern und schaltete das Licht aus, nachdem er aus dem Zimmer gegangen war. Und mit einem Gedanken, welcher mich die nächsten Stunden vermutlich schlaflos ließ, legte ich mich in dieses viel zu große Bett; ohne Luciano und ohne die Gewissheit, ob ich ihn jemals wieder sehen würde.
Eine Gala.. hm..
DU LIEST GERADE
THE BOSS'S FIANCÉE | 2
RomanceAbgeschlossen „Es ist mir völlig egal, was die anderen von dir denken, Lucian", flüsterte sie mir gegen meine Lippen, während ihre Hände meinen Nacken herauffuhren. „Ich werde zu dir stehen und zeigen, dass uns nichts und vor allen Ding niemand aus...