𝟏𝟏 | 𝐢𝐭 𝐝𝐨𝐞𝐬 𝐧𝐨𝐭 𝐰𝐨𝐫𝐤

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C I N Z I A

Eine halbe Stunde später war die Situation zwischen mir und Luciano weiterhin angespannt. Trotz der entspannten Dusche und dem danach wohlverdienten Kuss hatten wir uns nicht weiter angenähert – lagen beinahe wie bloße Leichen nebeneinander und starrten an die Decke. Selbst nach unserem Streit damals war der Abend danach nicht so angespannt wie heute. Wie konnte das nur jetzt der Fall sein? Wie konnte es sich überhaupt so zwischen uns entwickeln? Innerhalb Sekunden. Und so, als wären wir zwei fremde. Das konnte doch nicht wahr sein...

„Das funktioniert so nicht", sprach ich in die Stille, richtete mich auf und fuhr mir durch meine Haare.

„Was funktioniert nicht?", fragte Luciano verblüfft und sah mich nun an.

„Das zwischen uns", antwortete ich und wischte mir über mein Gesicht. „Verdammt, es kann doch nicht sein, dass wir keinen körperlichen Kontakt haben oder du mich nicht einmal ansiehst. Wenn du sauer auf mich bist, dann sag es mir, aber bestrafe mich nicht mit diesem Schweigen."

„Würde ich dich bestrafen wollen, würde ich andere Seiten aufziehen, Cinzia", entgegnete er ruhig und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Durch diese Lage kamen seine Muskeln noch mehr zu Geltung und ließen mich schlucken. Das machte er doch mit Absicht. „Ich wollte nur ein wenig nachdenken. Entschuldige, wenn es so rüberkam, als wenn ich dich bestrafen wollte. Das ist definitiv nicht der Fall." Kurz huschte ein Schmunzeln über seine Lippen. „Ich wollte dir auch nur etwas Ruhe gönnen."

„Dein Herzschlag bereitet mir Ruhe, dein Streicheln über meinen Rücken oder deine Küsse auf meinem Haar, aber doch nicht diese stille." Frustriert sah ich wieder in sein Gesicht. „Du quälst mich mit diesem Schweigen, nichts anderes."

„Das wusste ich nicht." Ebenfalls er richtete sich auf und legte seine Hand an meinen Schenkel. „Das hättest du mir von Beginn an sagen sollen, Estrella, oder aber du hättest dich mir einfach annähern sollen."

„Das wollte ich ja, aber ich dachte, dass du Abstand willst."

„Das würde ich nie wollen, Baby und das weißt du auch." Er räusperte sich kurz, zog mich auf seinen Schoß und legte seine Arme um mich. Kurz darauf begann er über meinen Rücken zu streicheln, küsste mein Haar immer wieder schmunzelnd. „Gefällt dir das so?"

Ich nickte nur, legte meine Arme um ihn und lehnte meinen Kopf an seine Brust.

„Kannst du bitte nie damit aufhören?", fragte ich leise und seufzte zufrieden, als er sich mit mir nach hinten lehnte und ich seinen Herzschlag vernahm.

„Alles was du willst, Baby", erwiderte er, schob seine Hand unter mein Shirt und streichelte weiter über meinen Rücken. „Schlaf ein wenig, Baby", flüsterte er mir anschließend zu. „Wir fliegen morgen früh."

„Okay", murmelte ich leicht, sah noch einmal auf seine verletzte Hand, bevor ich meine Augen schloss und mit seinem beruhigenden Atem am Ohr einschlief.

L U C I A N O

„Schläft sie?", fragte mein Bruder ruhig, während ich aus der Kabine zurückkam und kurz durch mein Haar wuschelte.

„Sie ruht sich aus", antwortete ich, räusperte mich einmal und sagte der Stewardess, dass sie mir ein Whisky bringen sollte. „Sie hat die halbe Nacht nicht geschlafen.."

„Du wohl auch nicht", bemerkte Amadeo und lehnte sich zurück. „Du siehst echt beschissen aus."

„Weißt du, das interessiert mich gerade nicht", entgegnete ich und setzte mich nach einem Seufzer. „Ich muss herausfinden, wer das getan hat."

THE BOSS'S FIANCÉE  |  2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt