C I N Z I A
„Ihr Verlobter wird der Vergewaltigung an einem 16-jährigen Mädchen beschuldigt."
Wie in einer Dauerschleife wiederholten sich die Worte des Polizisten in meinem Kopf und erschwerten mir das atmen.
Verlobter. Vergewaltigung. 16. Mädchen.
Luciano sollte ein Mädchen unerlaubt berührt haben? Gestern im Club? Während Amadeo noch bei ihm war? Während ich geschlafen habe? Während ich gedacht habe, dass er bloß auf seinen Bruder acht gibt? Während ich ihm vertraut habe? Konnte er das getan haben? Er konnte das doch nicht getan haben. Nein. Luciano war definitiv nicht imstande dazu. Er würde so etwas nie tun. Selbst nicht, wenn er nicht bei Sinnen war. Er konnte das nicht getan haben. Definitiv nicht. Nein.
„Miss?", fragte dieselbe Stimme und berührte mich vorsichtig an meiner Schulter. „Geht es Ihnen gut?"
„Sicher", schluckte ich. Mein Verlobter wurde ja gerade nur eines Verbrechens beschuldigt.
„Kann ich.. kann ich jemanden für Sie anrufen? Jemanden, der, für Sie da sein kann?"
Wieder einmal schluckte ich.
„Mein.. mein Schwager ist auch hier im Hotel", antwortete ich und hielt mich an Türrahmen fest. „Ich.. ich kann zu ihm gehen."
„Nun gut", sagte er. „Haben Sie sonst noch irgendwelche Fragen?"
„Auf welche Polizeistation bringen Sie ihn?"
„Gleich hier um die Ecke", antwortete er und trat nun einen Schritt zurück. „Entschuldigen Sie, aber ich muss nun auch gehen."
Irritiert nickte ich bloß einmal, spürte Tränen in meinem Augenwinkel und sah aus diesem Grund zu Boden.
„Einen schönen Abend noch", wünschte mir der Mann murmelnd, wessen Schritte sich langsam entfernten und aus meinem Hörsinn verschwanden. Ich schluckte, unterdrückte meine Tränen und lief nach einem Atemzug zu der Zimmertür, in welchem Amadeo für diesen Trip wohnte. Dieser würde vermutlich doch länger werden, als wir eigentlich gehofft hatten.
„Amadeo?", fragte ich und klopfte immer wieder an der Tür. „Bitte, mach die Tür auf", flehte ich unter Tränen und versuchte ruhig zu atmen. Für einen Moment herrschte stille und gerade, als ich wieder anklopfen wollte, riss man die Tür auf und sog einmal die Luft ein.
„Cinzia, was machst du hier?", fragte mich Amadeo vollkommen ermüdet und noch leicht verschlafen. Mit Tränen in den Augen sah ich ihn an und brachte kein Wort zustande. Wie auch nur? Ich war vollkommen überfordert mit dieser Situation und wusste einfach nichts mit mir anzufangen. „Oh mein Gott, Cinzia, was ist los?", fragte Amadeo besorgt und zog mich in seine Arme.
„Luciano, er.. er.." Ich schluckte einmal.
„Was ist mit ihm?", fragte Amadeo und streichelte mir leicht über meinen Rücken. „Sag es mir, Cinzia!"
„Die Polizei war da und hat ihn mitgenommen", schniefte ich nach Atem ringend.
„Was? Wieso?"
„Ein.. ein Mädchen beschuldigt ihn, dass er sie vergewaltigt haben soll", schluckte ich und löste mich. „Amadeo, war er gestern, nachdem ich gegangen war, mit einer zusammen? Also hat er.."
„Cinzia.."
„Bitte sag mir einfach die Wahrheit", flehte ich und hielt mich am Türrahmen fest. Er schluckte einmal, raufte sich die Haare.
„Es war eine bei ihm, ja", beantwortete er mir meine Frage, wodurch ich spürte, wie etwas in mir zersprang. War es doch die.. die Wahrheit? „Aber soweit ich mich erinnere, hatte er nichts mit ihr und ist ins Hotel gegangen. So genau kann ich mich aber auch nicht erinnern."
DU LIEST GERADE
THE BOSS'S FIANCÉE | 2
RomanceAbgeschlossen „Es ist mir völlig egal, was die anderen von dir denken, Lucian", flüsterte sie mir gegen meine Lippen, während ihre Hände meinen Nacken herauffuhren. „Ich werde zu dir stehen und zeigen, dass uns nichts und vor allen Ding niemand aus...