𝟏𝟎 | 𝐦𝐢𝐧𝐮𝐭𝐞𝐬 𝐚𝐟𝐭𝐞𝐫𝐰𝐚𝐫𝐝𝐬

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C I N Z I A

„Was zum..", hörte ich den Mann neben mir flüstern, während sich mein gesamter Körper anspannte und ich einfach nicht verstand, wie das nur möglich sein konnte. Wann sollte dieses Video aufgenommen worden sein? Und vor allen Ding wie? Wir waren doch immer so vorsichtig..

„Lucian..", flüsterte ich, als alle Blicke auf uns lagen und er meine Hand losließ. „Das.." Ich schaffte es nicht einmal etwas Anständiges zu sagen, sah bloß dabei zu, wie das Video, auf welchem Luciano und ich halbnackt aufeinander lagen, weiter lief und uns beide vor all den Gästen demütigte. Wie nur..

Immer schwerer hielt ich mich auf meinen Beinen, versuchte wieder anständig nach Luft zu schnappen und meine Tränen zu unterdrücken. Doch ich scheiterte. Sie liefen. Und ich konnte es nicht einmal verhindern..

Im Unterbewusstsein hörte ich, wie mehrere Stimmen brüllten, dass dieses Video abgestellt werden sollte. Im nächsten Moment spürte ich ein Rütteln an mir und kam zurück in die Realität.

„Cinzia, hey", sprach mich Amadeo an und rüttelte weiter an mir. „Ich bringe dich hier weg, komm."

„Dieses Video, es.."

„Luciano wird das schon klären, jetzt komm." Er blickte einmal zur Seite, nickte und ich bemerkte, wie Jacinta noch neben mich trat und uns begleitete. Schluckend blickte ich nach hinten, erkannte die Angespanntheit von Luciano und hoffte, dass er sich von dieser Angespanntheit nicht leiten lassen würde. Wie seine Wut aussehen konnte, wusste ich ja bereits..

„Ich kann ihn so doch nicht alleine la-"

„Er wird das klären, Cinzia. Jetzt ist nur wichtig, dass du ruhig bleibst", unterbrach mich Amadeo, griff an mein Handgelenk und brachte mich in mein Schlafzimmer. „Ich hole dir ein Glas Wasser, in Ordnung? Jaci, bleibst du.."

Sie nickte nur, setzte sich neben mich und sah mich besorgt an. Amadeo verschwand nach einigen Sekunden, weshalb ich leise schniefte und mich an Jacinta lehnte, nachdem sie ihren Arm um mich gelegt hatte.

„Ich habe ihm gesagt, dass wir die Feier absagen sollen", flüsterte ich schniefend. „Ich habe ihm gesagt, dass etwas passieren wird, doch er wollte nicht auf mich hören."

„Cinzia, das hätte niemand erahnen können", erwiderte sie vollkommen ruhig. „Luciano wird das klären, das wird sich schon alles richten."

„Ich verstehe einfach nicht, wie.."

„Mach dir darüber keine Gedanken", flüsterte sie mir sanft zu. „Beruhige dich erst einmal. Ich hole dir Kleidung zum Wechseln."

„Bleib hier", flehte ich förmlich und hielt sie an ihrem Arm fest. „Bitte, ich brauche jemanden hier."

Sie nickte bloß wortlos, setzte sich wieder zu mir und schloss mich in ihre Arme. Ich schniefte bloß, vernahm immer wieder laute Worte von draußen und hoffte doch, dass sich Luciano zurückhalten würde. Ich könnte nicht ertragen, wenn er nun wütend oder abweisend wäre. Auch zu mir.

„Hier..", hörte ich Amadeos Stimme wieder und sah deshalb hoch. „Trink das und beruhige dich."

„Würde es funktionieren, hätte ich es doch bereits längst getan", seufzte ich frustriert. „Könnt ihr beide nicht einmal nachsehen, ob.."

Ich verstummte, als ich hörte, wie die Tür aufging und ein leises Seufzen wahrnahm.

„Lucian", flüsterte ich auf seltsame Weise erleichtert und richtete mich auf; erschrak allerdings, als ich die leichten Blutflecken auf seinem Hemd erkannte. Was zum.. „Oh Gott", flüsterte ich und lief mit schnellen Schritten auf ihn zu. „Was ist passiert?"

Er sah mich erschöpft an, sagte allerdings vorerst nichts.

„Jacinta, Amadeo?", sprach er seine Geschwister statt mich an. „Ihr könnt in den Gästezimmern schlafen, wenn ihr wollt. Ansonsten bitte ich euch nun zu gehen, damit wir alleine sein können."

„Wir.. gehen", murmelte Jacinta nach einer Weile, richtete sich auf und sah mich an, bevor beide das Zimmer verließen und Luciano die Tür schloss.

„Wie fühlst du dich?"

Seine Stimme war viel rauer als sonst – war von einer Besorgnis geprägt, die ich so noch nicht kannte. Seine Hand nahm auf meiner Hand Platz und ich spürte, wie etwas an meiner Wange haftete, sagte allerdings nichts dazu.

„Wie geht es dir?", fragte ich stattdessen, blickte einmal wieder auf die Spritzer auf seinem Hemd, um im nächsten Moment in seine Augen zu blicken.

„Das ist nicht mein Blut, Cinzia", antwortete er auf meinen Blick, hob mein Kinn an. „Also würdest du mir meine Frage nun beantworten?"

„Wessen Blut ist es dann?" Er seufzte einmal leise.

„Von dem, der verantwortlich dafür ist, dass dieses Video abgespielt wurde", antwortete er und begann sein Hemd aufzuknöpfen. „Er hat im Auftrag von jemanden gehandelt."

„Was?", fragte ich vollkommen irritiert. Wer nur würde uns so etwas antun wollen? Und wer nur ließ sich zu sowas überreden?

„Du brauchst dir keine Gedanken mehr darüberzumachen, mi Amor." Er streichelte sanft über meine Wange. „Ich werde herausfinden, wer dahinter steckt, versprochen." Er nickte zusätzlich, streifte sich sein Hemd anschließend ab. „Also.. wie fühlst du dich?"

„Gedemütigt", antwortete ich nach einem kurzen Moment. „Ich fühle mich gedemütigt, Lucian und frage mich, wann dieses verdammte Video aufgenommen wurde. Vor allem, weil es in einem dieser Räume geschehen ist."

„Ich werde hier alles durchsuchen lassen", sagte er sanft und legte seine Hände an meine Taille. „Und ich werde diese Person finden."

„Ich weiß", flüsterte ich, legte meine Hände vorsichtig an ihn. „Das sollte versorgt werden", sagte ich mit einem Blick auf seine Hand.

„Lass uns erst einmal eine Dusche nehmen, in Ordnung?", fragte er und räusperte sich. „Ich brauche gerade nichts anderes als deine Wärme."

„Alles was du willst", entgegnete ich, lächelte leicht und wanderte mit ihm gemeinsam ins Badezimmer, während die Spannung zwischen uns anders als sonst war. Dieses bestimmte Knistern zwischen uns fehlte. Doch bei dieser Situation war das ja auch vollkommen verständlich..

 Doch bei dieser Situation war das ja auch vollkommen verständlich

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THE BOSS'S FIANCÉE  |  2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt