𝟐𝟏 | 𝐚 𝐟𝐞𝐰 𝐟𝐥𝐢𝐫𝐭𝐬

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C I N Z I A

Meine Hände begannen zu zittern, mein Herz schlug in einem rasenden Tempo gegen meine Brust und in meinen Magen breitete sich ein seltsames Gefühl aus, welches eine Übelkeit in mir hervorholte. Das konnte doch nicht einfach wahr sein. Das kannte er mir doch nicht antun. Nicht jetzt. Nicht heute. Nicht..

Meine Augen füllten sich mit Tränen, ich spürte eine Gänsehaut auf meinen Armen und wie in mir eine Sache zerbrach. Das..

Das Lachen drang zu meinen Ohren, die Berührungen brannten sich in mein Hirn und ich hielt mir zitternd meine Hand vor meinen Mund, um sämtliche Laute zu verstummen. Ich durfte keinen Ton von mir geben.

„Cinzia, schau mal", hörte ich Amelias Stimme, ehe ich sie auch schon an meiner Seite spürte. „Ist das nicht schön?"

Perplex blickte ich auf das Kleid in ihrer Hand, ließ meinen Blick in ihre Augen gleiten und schluckte, als sie ihre Hand an mich legte und mich besorgt musterte.

„Cinzia, was ist los?", fragte sie verwirrt, sah mich eindringlich an. „Erzähl es mir, bitte!"

„Er..", flüsterte ich und schniefte einmal. „Luciano, er ist.."

„Lucian? Was ist mit ihm?", fragte sie weiterhin verwirrt und sah zum Fenster, als ich ihr deutete dort hinzusehen. Ihr Atem stockte und sie ließ das Kleid aus ihrer Hand fallen, bevor sie nach Luft schnappte und sich geschockt die Hand vor ihren Mund hielt.

„Das kann er doch nicht tun", flüsterte sie und ergriff meine Hand mit einem Mal. „Wer ist diese Frau?", fragte sie eher sich selbst und schüttelte ihren Kopf. „Komm mit."

„Was?"

„Komm gefälligst mit", zischte sie, zog mich hinter sich aus dem Laden und ehe ich es wirklich realisierte, hatte sie diese Frau von Luciano weggezogen und war vor ihm getreten.

„Was soll das?", zischte genau dieser und sah zwischen Amelia und mir hin und her.

„Was das soll?", fragte sie genau so zischend und zog mich neben sich. Zittrig blickte ich in Lucianos blaue Augen und fragte mich, wie er mir das nur antun konnte. Er verbrachte seine Zeit mit einer anderen Frau anstatt zu versuchen unseren Streit zu klären. Was bezweckte er nur damit? „Erklär du mir, was das soll, Luciano! Du möchtest bald heiraten und wagst es doch dich mit anderen Frauen zu vergnügen!" Ihre Stimme bebte. Wobei ich bloß meine Augen schloss, um meine Tränen zu unterdrücken. Zeig keine Schwäche. Nicht jetzt. „Und das alles, während sich deine Verlobte Schuldgefühle macht und euren Streit zutiefst bereut! Schämst du dich den gar nicht?"

„Wieso machst du den so eine große Sache darauf?", fragte er genervt und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Ich habe mich mit Rose bloß unterhalten! Also, wo liegt das Problem?"

„Rose?", fragte ich nun doch und sah auf die Frau, welche das Geschehen schweigend ansah. Jung, gutaussehend und dunkelhaarig. Das meinte er doch gerade nicht ernst?! „Oh, wow. Du bist zu deinem alten Schema zurückgekehrt", stellte ich fest und lachte verzweifelt auf. „Wie schön."

„Veranstalte bitte keine Szene, Cinzia", spuckte er aus und sah desinteressiert von mir ab.

„Ich veranstalte eine Szene?" Sein Blick fiel wieder auf mich. „Du bist der, der hier eine Szene veranstaltet! Wir haben uns heute früh gestritten und du hast wohl nichts Besseres zu tun, als dich an die nächst beste ranzumachen! Und dann auch noch an eine, die deiner verdammten Ex-Frau ähnelt!"

„Und wo liegt das Problem?" Er kam mir näher. „Ich meine, solange ich dich am Ende heirate, ist doch alles in Ordnung? Diese paar Flirts sind nichts, Cinzia, also stell dich gefälligst nicht so an und benimm dich!"

„Du-"

„Wag es nicht, Cinzia", zischte er und packte mich unsanft an meinem Handgelenk. „Ich lasse mich nicht von dir auf offener Straße beleidigen, nur weil du denkst, eine Szene veranstalten zu müssen, nur weil ich mich mit einer Frau unterhalten habe!"

„Unter dem Wort Unterhaltung verstehe ich aber, dass man seinen Partner mit seinem Blick nicht völlig auszieht und ihn anfasst!" Angewidert verzog ich mein Gesicht. „Du bist nicht der Mann, den ich kennengelernt habe."

„Und du bist nicht die Frau, die ich kennengelernt habe", zischte er und zerbrach etwas Weiteres in mir. „Ich bereue es, mich mit dir verlobt zu haben! Ich bereue es, dich in mein Leben gelassen zu haben!"

„Lucian!", zischte Amelia, während mein Herz einen Sprung machte und in mehrere Teile zerbrach. Er bereute es. Er bereute unsere Beziehung und er.. er bereute mich.

Ohne ihm auch noch einen Blick zu würdigen, kehrte ich ihm den Rücken zu, hörte, wie sich Amelia weiter mit ihm stritt, während ich mich auf direkten Wege ins Hotel begab und meine Tränen hierbei nicht zurückhalten konnte. Wie konnte er mir das nur antun?

L U C I A N O

„Ich schäme mich für dich", zischte mich Amelia wieder an, während sie aus dem Wagen stieg. Seufzend sah ich sie nur an, legte die Schlüssel des Wagens in die Hand des Portiers und folgte ihr wortlos. „Denk ja nicht, dass du so einfach davon kommst, Lucian. Ich werde jedem erzählen, was du getan hast!"

„Ich habe nichts Falsches getan", erwiderte ich gelassen, folgte ihr ins Hotel und verschränkte meine Arme, als ich sah, wie sich Cinzia mit meiner Mutter unterhielt. Mit einem tränenüberströmten Gesicht sah sie direkt in meine Richtung, schüttelte ihren Kopf und lief in den Speisesaal, woraufhin sich auch meine Mutter zu uns drehte und mich fassungslos ansah. Na super..

„Was hast du angestellt, Lucian?", fragte mich mein Vater nun und kam auf mich zu.

„Nichts", antwortete ich und zog mir meine Jacke aus.

„Nichts?", zischte Amelia, weshalb ich seufzte. „Dein lieber Sohn hat vor Cinzias Augen mit einer anderen Frau geflirtet und meinte daraufhin, dass es doch kein Problem sei, weil er sie ja sowieso heiraten wird!"

„Bitte was?", zischten meine Eltern zeitgleich fassungslos und sahen mich schockiert an. „Ist das die Wahrheit, Lucian?"

„Und wenn schon", entgegnete ich. „Was ist schon dabei? Unrecht habe ich schließlich nicht."

„Du wirst das jetzt sofort mit ihr klären, Lucian!", befahl mir mein Vater förmlich und deutete mir mit einem Blick, dass er das vollkommen ernst meinte.

„Das kann ich auch noch später", murmelte ich leicht.

„Jetzt, Lucian!", zischte er wieder. Angespannt und äußerst genervt nickte ich bloß, lief in den Speisesaal und erkannte, dass Cinzia auf dem Balkon stand. Ich seufze einmal, richtete mich und lief zu ihr; erkannte, wie sie auf den Boden sah und immer wieder schniefte.

„Cinzia?", fragte ich leise und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Können wir miteinander sprechen?"

„Du hast wirklich genug gesagt, Luciano", antwortete sie hauchend, richtete sich. Ich trat neben sie, atmete einmal tief durch und sah nach unten, als ich spürte, wie sie ihre Arme bewegte.

„Möchtest du den vielleicht wieder haben?", fragte sie und deutete auf ihren Verlobungsring, welchen sie zwischen ihren Fingern hielt..

„Möchtest du den vielleicht wieder haben?", fragte sie und deutete auf ihren Verlobungsring, welchen sie zwischen ihren Fingern hielt

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