Kapitel 10

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Emilia
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Ich wusste, dass ich nur diese eine Chance hatte. Jetzt ist der Moment, um alles wieder gerade biegen zu können und vielleicht hat unsere Zukunft doch noch eine Aussicht. Also fragte ich dich.

»Carlo?« ich holte dich aus deiner Trance heraus und schluckte fest. Ich konnte deine Antwort nicht einschätzen. Dein Arm, der nach etwas Griff zog sich zurück und du starrst mich an.

»Was ist mit Leo?« Das war eine berechtigte Frage, und ich hätte dich vielleicht schon eher aufklären sollen. Aber mir gelang es einfach nicht, dich darüber zu informieren.

»An dem Tag, an dem du gegangen bist, hielt ich es für richtig, mich von Leo zu trennen.« ich ging nicht weiter drauf ein und beließ es bei dieser Antwort.

»Und du bist dir sicher über deine Entscheidung gewesen?« ich hasse es, dass sich diese Frage aus deinem Mund quält und höre den leichten Stich in deinem Herzen. Dieser Tag hat eine Wunde hinterlassen.

»Ja, ich bin mir sicher. Aber das spielt doch alles keine Rolle mehr. Kommst du jetzt mit, oder fliege ich alleine?« ich stupste dich an deinem Arm und sah, wie dein rechter Mundwinkel zuckte.

»Okay, wenn du mich unbedingt dabei haben willst komme ich gerne mit.« Du lachst und entblößt deine Zähne und ich lehne mich zufrieden und voller Aufregung nach hinten an meinen Sitz. Ich atme einmal tief durch greife nach meinem Handy und schreibe Helena.

[Emilia; 16:54]
Ich habe meinen Flug verpasst.
Bin wahrscheinlich erst heute Nacht da.
Bringe Besuch mit.

Carlo startet das Auto und wir fahren zu seiner Wohnung, um seinen Koffer schnellstmöglich zu packen. Mein Handy vibriert.

[Helena; 16:56]
Bitte sei es ein Sexy Stripper in Polizei Uniform. Pass auf dich auf und ruf an, sobald du da bist. Freue mich!

Ich lächle und schüttle meinen Kopf, als ich mein Telefon wieder wegpacke und blicke zu dir rüber. Als wir an der Ampel stehen bleiben wendest du deinen Blick von der Straße ab und erwischst mich, wie ich dich anstarre. Die Musik läuft, die Sonne scheint und wir fliegen gemeinsam spontan nach Griechenland.

Die Zeit, in der wir gelitten haben, hat ein Ende. Und die Zeit, in der wir unser Glück wieder finden, beginnt hiermit. Dass hier ist kein Traum mehr, sondern echt. Und wir haben Tränen gelacht, wir haben Tränen geweint, das gehört wohl dazu.

Seele wird wieder warm, wieder glücklich.


Halbzeit!
Wie findet ihr es bis jetzt?
Meinung zur Entwicklung der Beziehung?

sol.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt