Kapitel 14

40 4 2
                                    

Emilia
✦ ⊹ . * ꙳ ✦ ⊹

Es hat sich heraus gestellt, dass Dias und Carlo sich kennen und sogar gute Freunde sind. Ich war ziemlich überrascht, als ich die beiden zusammen munter reden gehört habe. Sie schienen über etwas wichtiges zu reden, denn sobald Helena und ich den Raum betreten haben, wurden sie still.

»Ich wurde heute von sehr lauter Musik geweckt. Du hast sicher nichts gehört?« verneinend nicke ich den Kopf und lache über deine Aussage.

»Wenn ich einmal einschlafe, dann schlafe ich wie ein Stein.« sage ich.

»Oder lag es daran, dass Carlo neben dir geschlafen hat?» wir alle schauen zu Helena rüber, die ihre große Pflanze gießt. Ich schließe langsam vor Scham meine Augen und versuche nicht zu erröten. Sowas kann sie doch nicht vor den Jungs sagen!

»Gut, das war's dann auch wieder. Ich gehe mich umziehen.« peinlich berührt bewege ich mich in unser Zimmer und suche etwas für den Tag heraus.

Während dem Frühstück hat mir Helena mitgeteilt, dass Dias heute einen Gastauftritt in einer Bar hat. Anscheinend hat er eine Band, mit der er am Reisen ist.

»Brauchst du Hilfe?« hinter mir ertönt deine Stimme und du schleichst dich an mich heran, bis du bei mir bist. Ich halte meine Klamotten enger an mir, als ich mich umdrehe und dich genau vor mir stehen sehen. Dein Körper bewegt sich noch einen Schritt näher zu mir und ich reiße erschrocken meine Augen auf, als du mich gegen die Wand drückst.

»Schwarz oder Weiß?« piepse ich leise. Deine ganze Handlung bringt mich zum Verstummen und deine Hand fährt entlang meiner Haare. Wir sind die Zeit, in der wir getrennt waren, nie wirklich Intim geworden, weshalb mir dieser Moment sehr intim vorkommt.

»Weiß.« du lässt von mir ab und ich sehe deinen Rücken, der sich von mir entfernt, bis du mit einem Grinsen aus dem Zimmer verschwindest und ich verstehe, dass du mich nur necken wolltest.

Schließlich ziehe ich ein weißes rückenfreies Kleid an und bequeme Schuhe. Wir werden höchstwahrscheinlich viel stehen und ich will meine Füße noch am ersten Tag schonen.

Als ich aus dem Zimmer trete, sind alle schon bereit im Wohnzimmer und Dias geht raus, um das Auto zu starten. Ich sehe deine Blicke, die mich von oben bis unten analysieren und merke deinen hungrigen Blick. Lange Zeit habe ich dich so nicht erlebt. Mir gefällt auch deine andere Seite, aber das würde ich dir, glaube ich, niemals verraten.

»Kann's losgehen?« fragt Helena, als wir uns ins Auto setzen und uns anschnallen. Dias fährt zur Kulisse, auf der er auftreten wird und du und ich sitzen hinten still. Dein verschlingender Blick lastet auf mir und ich zwicke dir in den Bauch, um dich aus deiner Starre rauszuholen.

»Für was war das?« du hältst dir die Stelle und lachst auf. Ich blicke nach vorne sehe Helena glücklich ihre Hände vereint mit Dias, schaue zu meiner Rechten in der du sitzt und schließe mit einem guten Gefühl meine Augen.

Spüre den Wind durch die Fenster in meinen Haaren und die Musik, die durch die Musikanlage dröhnt. Spüre, dass Gefühl, endlich wieder frei sein zu können.
Spüre meine Seele Frieden finden.

sol.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt