KAPITEL 8

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Teddy

Genießerisch tauchte ich in dem Wasser unter, ließ mich umarmen von dem kühlem Nass und abschotten von der Welt, die um mich herum wirbelte. Dumpfe Stille umgab mich, hüllte mich ein wie Watte und ließ mich schweben. Ich öffnete meine Augen und sah in das trübe Blau des winzigen See's. Es wahr nun schon einige Wochen her, seid Felix gestorben ist und es war nun alles wie vorher. Die Jungs waren wie immer fröhlich und liefen Peter hinterher, wie Welpen ihrer Mutter, während der schwarzhaarige dies genoss. Doch irgendwas wahr anders, seitdem Gespräch auf dem Friedhof. Es war nichts Äußerliches, denn seine Art wie er lächelte hatte sich nicht verändert und er nannte mich weiterhin aus Spaß seins. Dennoch spürte ich es, das ihn etwas beschäftigte.

Gelassen tauchte ich auf. Mit meinen Händen wischte ich mir die roten Locken, die an meiner Stirn klebten, aus dem Gesicht und sah dann auf ihre Innenflächen. Kurz überlegte ich, bevor ich mich schließlich umblickte, um sicher zu gehen das niemand in der Nähe und ich wirklich alleine war. Dann gewährte ich mir selbst loszulassen. Ich ließ meinen inneren Schutzwall für einige Sekunden sinken und ließ frei, was ich dahinter versuchte zu verbergen. Die Kraft die ich durchgehend unterdrückte strömte durch meine Andern und setzte meinen Körper vollends unter Strom. Leuchtende Ranken, wanden sich wie Lichtstrahlen von meinen Fingern aus, um meinen gesamten Körper und ließen diesen gleißend erstrahlen. Für eine Minute fühlte ich mich nicht, wie der kleine Junge, das Porzellangefäß das ich eigentlich wahr, sondern wie das starke Wesen, welches unter der Oberfläche meiner Haut schlummerte.

Ein lautes Knacken, riss mich schließlich aus meiner Entrückung.

So schnell wie ich diesen Augenblick heraufbeschworen hatte, so schnell verschwand er auch wieder hinter der eisernen Mauer, für die ich Jahre gebraut hatte, um sie so gut unter Kontrolle zu haben. Ich zwang das Geschöpf, welches sich in mir verbarg, wieder dazu, sich in sein Schneckenhaus zurück zu verkriechen. Als ich meine Lieder wieder öffnete, nach dem ich sie unbewusst geschlossen hatte, wahren meine Iris, sowie Pupillen wieder braun und nicht mehr länger weiß.

Um keinesfalls noch mehr Zeit zu vergeuden, schnappte ich mir meine Klamotten und machte mich dann auf den Rückweg zum Dorf. Während ich mich auf dem Trampelpfad durch den Wald schlängelte, bekam ich das Gefühl, nun doch beobachtet zu werden nicht los. Aus dem Augenwinkel heraus scannte ich das grüne Dickicht um mich herum ab, konnte aber nichts auffälliges erkennen, weswegen ich nur den Kopf über meine eigene Paranoia schüttelte. "Gott, ich muss echt aufhören, überall Gespenster zu sehen."

~•~

Als ich auf der Lichtung zum Dorf ankam, erspähte ich schon die Jungs die herumtollten und Krieger spielten.

"Ergebe dich Eindringling, oder mache Bekanntschaft mit der Klinge meines Schwertes!", tauchte Lee plötzlich neben mir auf und hielt mir die Spitze seiner Waffe unters Kinn. Gespielt ernst sah er mich dabei an. Grinsend hob ich meine Hände über den Kopf. "Oh bitte lasse Gnade über mich walten und verschone mich. Ich bin doch bloß-"
"Eine holde Maid in Nöten und ich, der Herr der tausend Leben, werde dich vor dem schlimmsten Schrecken, den es je gab, retten.", übernahm Josh meinen Text und änderte ihn dabei etwas ab. Schnauben zog ich eine meiner Augenbrauen hoch und zu ihm. "Die holde Maid braucht keinen Retter, denn sie kann sich sehr gut selbst verteidigen.", und damit drehte ich mich wieder zu Lee, kickte ihm sein Schwert aus der Hand, fing es auf und war nun derjenige der ihm das silberne Metall an die Kehle hielt.

"Ich liebe dich einfach.", kam es überwältigt von dem Älteren und kassierte damit einen Schlag auf den Hinterkopf. Milo stand hinter seinem Bruder und bedeutete ihm mit einer schneidenden Handbewegung vor seinem Hals, dass er lieber den Rand halten sollte.
"Dein Bruder hat recht, Lee.", lachte Josh, "Das solltest du lieber nicht zu laut sagen, sonst wird Peter noch eifersüchtig, weil du ihm sein Bärchen ausspannen willst."

"Erstens:", mischte ich mich mit in das Gespräch, über mich ein, "Ich bin kein 'Bärchen'. Zweitens: Peter kann so eifersüchtig werden, wie er will, ich gehöre dennoch nicht ihm. Und Drittens: Wo ist Pan überhaupt?" Fragend sah ich in die Runde, dessen Gesichter mir Antwort genug waren. Peter war natürlich schon wieder unterwegs, ohne Bescheid zu geben. Aber wer wahr ich, wahren wir schon, dass der König des Spaß's sich abmelden musste? Der schwarzhaarige hatte seinen eigenen Willen, den er auch steht's durchsetzte.

"Na dann, wie wäre es mit einer zweiten Runde Krieger?", bot ich an und bekam von unserem hyperaktivem Lee auch schon gleich eine Zusage.
"Yes! Zwei gegen drei. Wer ist in welchem Team?"
"Wisst ihr?", zog ich meine Dolche hervor, "Ich wäre mehr für einer gegen vier - nur damit es gegenüber euch auch fair bleibt."
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Und damit währe wohl das kürzeste Kapitel, welches ich je verfasst habe, mit 831 Worten geboren.

Eifersucht setzt sich in einer Person nur dann frei, wenn diese sieht das etwas, oder jemand ihm nicht gehört.~Mellarie-Bellancia

Nimmerland - Forever deathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt