TeddyPrüfend betrachtete ich jeden einzelnen der Verlorenen.
Da war zum einen Farin, ein starker und braungebrannter Junge, welcher ein viel zu großes Herz für diese und andere Welten besaß. Er setzte sich für die Leute ein, die er liebte und beschützte sie, mit allem was er besaß. Der Inder war gerecht und schon immer, das ausgleichende Gewicht unserer kleinen Gruppe gewesen. Mit seinem Pfeil und Bogen erinnerte er mich steht's an die Märchen des Robin Hoods, der sich für all die armen Menschen einsetzte und seine Bedürfnisse dafür in den Schatten stellte. Farin hatte mir damalig erzählt das er so geworden sei, weil er schon früh lernen musste, was die harten und brutalen Unterschiede zwischen den Reichen und Armen wahr. Er wuchs als Sklave auf und wurde von einem Herrn, zum nächsten weitergegeben, als währe er nur ein Ding, was dafür da war den Schmutz wegzuräumen. Dabei wahren es doch seine Peiniger, die der wirkliche Dreck und Abschaum wahren. Irgendwann, in einer Sternenklaren Nacht, schaffte der Inder es schließlich sich zu befreien und floh. Verfolgt von Soldaten hetzte er durch die heißen, sandigen Täler. "Ich hörte einen Schuss, spürte wie mich etwas durchdrang und dann wahr da Peter.", hatte er erzählt, "Er beschützte mich vor den bösen Männern und Frauen; nahm mich, wie einen alten Freund bei der Hand und bot mir an, mit ihm in ein Land zu kommen, wo es keine Erwachsenen und Regeln gab. Auf eine Insel, auf der ich mit anderen Jungen soviel Spaßhaben konnte, wie ich nur wollte. Ich musste ihm dafür lediglich versprechen, nimmer von ihm fort zu wollen sowie ihn nimmer zu verraten und ich wäre frei, von all der Last, welche mich versuchte zu erdrücken. Ich schlug ein und ehe ich es mich versah, war ich auch schon in Nimmerland."
Bestätigend, dass Farin das gleiche, was er für Pan getan hatte, auch für mich tuen würde, nickte er mir zu; sein Griff fest um seinen Bogen geschlossen, bereit zu kämpfen.
Mein Blick wanderte weiter zu den beiden Geschwistern. Fürsorglich und beschützend, hatte Lee seinem jüngerem Bruder, Milo einen Arm, um dessen Schultern gelegt und wartete nun darauf, wie es nun weitergehen würde.
Es widersprach eigentlich Peter's Grundgesetz, jemanden mit in sein Reich zunehmen, der bereits etwas hatte was er liebte, denn es sollte er alleine sein, der König des Spaß's, dem man all seine Liebe schenkte und ihn vergötterte. Sein Name Pan, bedeutete schließlich nicht umsonst 'Lust'. Peter brauchte das einfach. Diese Hingabe und Aufmerksamkeit die man ihm schenkte. Er verzauberte die Verlorenen, mit dem Spaß, den sie nie hatten. Er ließ sie denken, dass sie frei seien, dabei war es das genaue Gegenteil. Sobald man nur einen Fuß auf den Boden Nimmerland's setzte, war man seins. Man verkaufte seine Seele und schenkte ihm sein Herz.
"Peter hatte mich damals vor einem der Markthändler gerettet, die auf mich einprügelten, da sie mich beim Stehlen erwischt hatten.", Lee hatte vor Scham sein Gesicht gesenkt gehabt, als er mir seine Geschichte gebeichtet hatte, "Er wahr plötzlich einfach da, ist von Stand, zu Stand gesprungen und hatte alles durcheinandergebracht! Schließlich packte er mich bei meiner Hand und ist zusammen mit mir, aus der aufgebrachten Menge verschwunden, so schnell, dass ich gar nicht mitbekam wie mir geschah. Als wir uns weit genug entfernt hatten, stelle Peter sich mir vor und erzählte mir von einer Insel, auf der nur Kinder lebten und jeden Tag tun und machen konnten was sie wollten und das er mich, dorthin mitnehmen könne, wenn ich ihm dafür versprach für immer sein Freund zu sein. Natürlich freute ich mich darüber, lehnte aber als erstes ab, mit der Begründung, dass ich ohne meinen kleinen Bruder nirgendwo hingehen würde. Peter sah mich nur an und wollte Milo dann sehen, weswegen ich ihn mit zur alten, verlassenen Mühle nahm. Ich stellte die beiden sich gegenseitig vor und fügte für Peter hinzu, das Milo wegen seiner Stummheit etwas schüchtern war. Nun, ich konnte es Pan ansehen, dass er von meinem Bruder nicht so viel hielt, wie von mir, dennoch behaarte ich darauf, dass ich ohne ihn nicht mitkommen würde und es hat geklappt! Jetzt sind wir hier und haben eine neue Familie." Ich konnte mich noch genau an den fröhlichen Gesichtsausdruck von Lee erinnern und wie er sich freute, nun nicht mehr nach Esse betteln zu müssen. Doch Nimmerland hatte den Jungen verändert und zu jemanden gemacht, der nur noch ein Abbild seiner Selbst war.
Bekräftigend nickte ich den beiden zu und bekam auch von ihnen ein Zeichen, dass sie hinter mir stehen würden.
Zum Schluss sah ich ich zu unserem blonden Neuling, dessen rechtes Auge leicht bläulich leuchte. Eine Warnung von Farin, dass er seine Klappe zu halten hatte, wenn er bei uns bleiben wollte.
Chris Entschlossenheit unterschied sich jedoch von der, der anderen. Sie war einzig und allein auf sich selbstbezogen und sagte deutlich aus, dass er nur für sich selbst kämpfen würde. Etwas darin machte mich stutzig und ein Gefühl, dass man dem Jungen am besten nicht vertrauen sollte, breitete sich in mir aus. Dennoch sagte auch ich ihm zu, das wir eine Gruppe waren.
"Na dann, lasst uns gehen."
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Auch Feinden kann man vertrauen, manchmal sogar mehr als Freunden, aber dennoch sollte man seine Hut, ihm gegenüber niemals fallen lassen.~Mellarie-BellanciaHeute mal nur kurze 886 Worte.
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Nimmerland - Forever death
Misteri / ThrillerDer Tod fragte einst das Leben, warum sie von allen geliebt, aber er von allen gehasst werde und das Leben antwortete mit einem melancholischem Lächeln darauf, das sie eben eine wunderschöne Lüge sei, während der Tod die schmerzvolle Wahrheit präsen...