Kapitel: 11

703 42 7
                                    

Verliebt in zwei Herzen.
Kapitel: 11

Ich: Du bist was!?
Sedef: Ich bin mit ihm zusammen.
Ich: Ich wusste es!
Gerade hatte mir Sedef gebeichtet, dass sie mit Kerem zusammen ist.
Es ist ihr erster Freund und ich hoffe echt, es wird auch der Einzige bleiben. Irgendwann die erste Große Liebe zu heiraten ist so wundervoll!
Sedef: Wie du wusstest es?
Ich: Ich hab eure Blicke an dem Abend, wo wir in dieser neuen Shisha Bar damals waren, gemerkt.
Sedef: Echt?
Ich: Ja, er sah da nicht so zufrieden aus.
Sedef: Er war schon vor unserer Beziehung eifersüchtig.
Ich: Du musst mir jetzt aber alles erzählen!
Sedef: Na klar. Also wir haben uns halt alleine ein paar Mal getroffen und haben viel miteinander geschrieben.
Ich: Wann hat das alles angefangen?
Sedef: 2 Monate bevor wir bei dieser Shisha Bar waren.
Ich: Und mir hast du nichts erzählt?
Sedef: Sei mir nicht sauer, aber ich hab mich halt nicht so getraut. Keiner wusste es.
Ich: Ach so, aber du weißt doch, dass du mir alles erzählen kannst!
Sedef: Ich weiß, tut mir Leid.
Ich: Macht nichts, erzähl mal weiter.
Sedef: Ja und eines Tages wollte er mich unbedingt sehen und ist einfach zu mir nach Hause gekommen. Zum Glück waren meine Eltern nicht da.
Er hatte mir einen riesengroßen Blumenstrauß geschenkt.
Ich: Also hattest du ihn dir doch nicht damals für dich selber gekauft!
Sedef: Ehm, nein.
Ich: Eine bessere Ausrede ist dir nicht eingefallen oder was?
Sedef: Ne.
Ich: Und was haben deine Eltern gesagt?
Sedef: Ich hab gesagt, dass ich es von der Schule bekommen habe, weil ich etwas gewonnen hatte.
Ich: Und weiter?
Sedef: Ich war total überrascht und umarmte ihn, doch das ging schwer, weil der Blumenstrauß zu groß war. Im Wohnzimmer legte ich sie dann auf den Tisch und umarmte ihn nochmal und als wir uns voneinander gelöst hatten, küssten wir uns einfach. Ach, Hasret. Der Kuss war so unglaublich. Ich hatte zuvor noch nie jemanden geküsst gehabt, aber es fühlt sich so unbeschreiblich schön an.
Ich: Das kann ich total verstehen, aber was war danach?
Sedef: Er hat mir seine Liebe gestanden, Hasret. Ich war so perplex. Er wollte mit mir zusammen sein, er wollte, dass jeder weiß, dass ich ihm gehöre. Ich hab dann auch meine Liebe gestanden und ja, so sind wir zusammen gekommen. Es fühlt sich so stark an, so schön. Dieses Gefühl ist einfach Traumhaft.
Stark und schön? War es bei mir auch so? War meine Liebe zu ihm und Mustafa's Liebe zu mir auch stark?
Ich: Ich freu mich ja so für dich! Endlich hast du deine große Liebe gefunden. Ganz viel Glück an euch.
Sedef: Dankeschön.
Als ich von Sedef nach Hause fuhr und aus meinem Auto ausstieg, rief mich Mustafa an. Ich ging ran und sperrte die Wohnungstür auf.
Mustafa: Hast du das von Kerem und Sedef gehört?
Ich: Ja, Sedef hat es mir gerade gebeichtet.
Mustafa: Kerem mir auch gerade. Ich war total überrascht. Ich hätte niemals gedacht, dass die mal zusammenkommen.
Ich: Ich hatte da schon eine Vermutung, aber war trotzdem total baff.
Mustafa: Ehh, was macht meine Verlobte so?
Ich: Deine Verlobte wird sich gleich was zu essen kochen und was macht mein Verlobter so?
Mustafa: Gerade von Kerem nach Hause fahren.
Sedef: Wie oft hab ich dir gesagt, du sollst nicht während dem Autofahren telefonieren?
Mustafa: Askim, mein Handy liegt auf dem Beifahrersitz und ich hab Lautsprecher an.
Ich: Gut.
Mustafa: Wie laufen die Vorbereitungen?
Ich: Sehr gut. Ich könnte locker Hochtzeitsplanerin werden.
Mustafa: Bestimmt.
Ich: Ja, ich leg jetzt auf, hab Hunger.
Mustafa: Tamam, ich liebe dich.
Ich: Ich dich auch.

Am nächsten Tag ging ich kurz in die Stadt, weil ich etwas erledigt hatte. Dann fiel mir eine wunderschöne Vase auf, die perfekt in unser Schlafzimmer auf das Fensterbrett passen würde. Sofort bezahlte ich es und fuhr in unsere Wohnung. Mit meinem Schlüssel öffnete ich die Tür und lief in die Küche. Dort öffnete ich die Schachtel in der sich die Vase befand. Ich nahm sie in die Hand und lief damit lächelnd Richtung Schlafzimmer. Vor dem Zimmer blieb ich stehen und öffnete die Türe mit meiner freien Hand. Plötzlich bekam ich ein Stechen in meinem Herzen und ließ die Vase auf den Boden fallen, die in tausend einzelne Scherben brach, genauso wie mein Herz.
Auf meinem Ehebett waren Mustafa und irgendeine Frau, übereinander liegend und nackt! Beide sahen in mein geschocktes Gesicht und ich in deren.
Mustafa: Scheiße!
Er stand auf, zog sich seine Boxershorts rüber und kam auf mich zu. Doch ich sah nur auf unser Bett, auf dem diese Frau lag und sich langsam anzog.
Mustafa: Hasret, lass es mir dir erklären.
Eine warme Träne lief meine Wange hinunter, die er wegwischen wollte, doch ich schlug seine Hand weg.
Ich: RAUS! VERSCHWINDET HIER!
Ich schubste Mustafa von mir weg und lief auf diese Frau zu. Ich packte sie grob an den Haaren und wollte sie sie aus diesem Zimmer schubsen.
Frau: Hey! Lass mich los, du verrückte!
Sie nahm ihre Tasche in die Hand und sah zu Mustafa.
Frau: Wir sehen uns, Musti.
Ich: VERSCHWINDE, DU SCHLAMPE!
Als sie endlich weg war, sah ich zu meinem Verlobten.
Mustafa: Hasret, es tut mir leid. Ich bin doch nur ein Mann, du musst mich auch mal verstehen. Ich brauche halt sex und von dir konnte ich es halt nicht bekommen.
Bevor er weitersprechen konnte, schlug ich ihn mit meiner Hand auf die Wange. So fest, wie meine Wut gerade auf ihn war.
Ich: Einen Monat! Einen Monat hättest du noch warten können, verdammt! War das so schwer!?
Mustafa: Hasret-
Ich: Wie lange schon? Wie lange hast du mich betrogen?
Mustafa: Über einem Jahr.
Schmerz. Noch mehr schmerzte mein ohnehin schon gebrochenes Herz.
Tränen rollten mein ganzes Gesicht schon runter, die ich versuchte zu ignorieren.
Ich: Es ist aus, Mustafa. Es wird keine Hochzeit stattfinden.
Diese Worte auszusprechen, tat so weh.
Mustafa: Nein, ich liebe dich doch!
Er kam ein Schritt näher und wollte mich anfassen, doch ich wich zurück.
Ich: Fass mich nicht an! Ich ekel mich von dir.
Mustafa: Askim, bitte. Ich will mich nicht von dir trennen.
Ich: Es ist zu spät. Verschwinde von hier.
Ich hielt es nicht mehr aus und sackte weinend zu Boden.
Mustafa: Askim, bitte verzeih mir.
Mal wieder wollte er mich anfassen, doch ich schlug seine Hände weg.
Ich: HÖRST DU SO SCHLECHT? ICH SAGTE, DU SOLLST GEHEN!
Schlussendlich nahm er seine Klamotten und lief aus dem Zimmer, aus dem Haus, aus meinem Leben.
Nur ein Motorgeräusch und mein leises Wimmern war noch zu hören. Wieso hatte ich sein Auto nicht gesehen? Wäre dann doch alles anders gekommen und er würde mich zuerst bemerken, wenn ich nach ihm gerufen hätte.
Auf einmal schrie ich mir die Seele aus dem Leib und schmiss Sachen um mich rum, die ich in meine Finger bekam. Meine Sicht war von den ganzen Tränen überseht, worauf ich über etwas stolperte und mit den Händen auf den Scherben der Vase landete. Vor Schmerz schrie ich auf, doch der Schmerz war nicht so groß, wie der in meinem Brustbereich.
Ich sah auf meine leicht blutende Hände und mir fiel mein Verlobungsring auf. Sofort zog ich es aus und schmiss es gegen die Wand.
Langsam stand ich auf und lief ins Bad. Dort wusch ich meine Hände und trocknete sie vorsichtig ab.
Erschöpft ging ich in die Küche, holte meine Autoschlüssel und fuhr nach Hause. In meinem Zimmer wollte ich mich gerade hinlegen, doch als das Haustelefon klingelte, ging ich ran.
Ich: Anne?
Anne: Kizim, wie geht's dir?
Ich: Gut und dir?
Anne: Auch. Wie laufen die Vorbereitungen, canim?
Ich: Ganz gut, es wird eine Traumhochzeit.
Anne: Das freut mich. Kommt du auch alleine gut zurecht?
Ich: Ja, total.
Anne: Sicher? Du klingst so traurig.
Ich: Ich bin nur müde.
Anne: Dann geh schlafen, wir sehen uns in 2 Tagen.
Ich: Ja, mach ich, bye.
Anne: Bye.
Ich legte auf und ging in mein Zimmer. Ich musste sie anlügen, sonst wären sie sofort zurück nach Deutschland gekommen und das wollte ich nicht. Sie sollten ihren Urlaub genießen. Nachdem ich mich auf mein Bett gelegt hatte, schloss ich meine Augen und fiel in ein traumlosen Schlaf.

Heute ist meine Familie wieder aus dem Urlaub zurück gekommen. Ich wollte gerade runter gehen und meinen Eltern alles beichten, doch traute mich nicht so. Sie hatten ja schließlich auch viel Geld für mich ausgegeben. Die letzten Tagen habe ich alles abgesagt und mich von der Außenwelt ferngehalten. Ich wollte keinen sehen, ich wollte kein Mitleid. Die Mädels hatten sich sorgen gemacht, worauf ich ihnen schließlich gesagt hatte, was los war. Sie waren natürlich total geschockt, doch ich sagte ihnen, dass ich paar Tage alleine sein möchte. Das verstanden sie natürlich und gaben mir den Freiraum. Von Mustafa hatte ich nichts mehr gehört, was auch gut war. Ihn konnte ich jetzt nicht mehr ertragen. Mein Hochzeitskleid hing immer noch vor meinem Kleiderschrank, was ich jeden Abend vor dem Schlafengehen lange ansah.
Schlussendlich ging ich die Treppen nach unten und sah meine Eltern im Wohnzimmer sich vom Flug ausruhen. Meine Geschwister schliefen in ihren Zimmer, da sie sehe erschöpft waren.
Ich: Anne, baba.
Baba: Noldu, kizim? (Was ist los mein Kind?)
Ich: Ich muss euch etwas sagen.
Baba: Ja?
Ich: Also, ich und-
Ich atmete tief ein und aus, um die kommenden Tränen zu unterdrücken.
Ich: Es wird keine Hochzeit stattfinden!
Beide sahen mich überrascht an.
Anne: Wieso?
Ich: Er hatte eine Affäre.
Baba: WAS!?
Anne: Bist du dir sicher, dass Mustafa eine Andere hatte.
Ich: Ja, ich habe sie erwischt.
Baba: Wie kann er wagen, meine wunderschöne Tochter zu betrügen?
Anne hatte schon Tränen in den Augen, als sie mich schließlich weinen sah.
Ich: Ich weiß es nicht, baba.
Er kam auf mich zu und umarmte mich.
Baba: Er wird seine gerechte Strafe schon bekommen, kizim.
Ich: Ich hoffe es.
Auch anne umarmte mich und küsste mich auf die Wange.
Anne: Es wird alles wieder gut, ja?
Dazu sagte ich nichts mehr und löste mich von meinen Eltern.
Ich: Es tut mir Leid.
Anne: Dir muss es nicht Leid tun, Hasret.
Ich: Ich möchte jetzt alleine sein.
Sie nickten und ich ging zurück in mein Zimmer.
Weinend setzte ich mich auf mein Bett und sah auf mein Hochzeitskleid.
Wieso, wieso? Womit hab ich das verdient? Aber zum Glück habe ich sein wahres Gesicht vor der Hochzeit gesehen.
Übermorgen würde meine Ausbildung dann anfangen, womit ich mich dann hoffentlich ablenken konnte.
----

Jetzt verging schon 1 Woche und es ging mir langsam besser, doch der Schmerz in meinen Herzen war noch da. Die Eltern von meinem Ex-Verlobten kamen zu uns und entschuldigten sich für ihren Sohn, doch ich vergewisserte ihnen, dass es nicht deren Schuld war, sondern allein seine.
Die Wohnung habe ich kein einziges Mal mehr betretet. Darum sollte er sich kümmern.
Mein Handy klingelte gerade, worauf ich ran ging.
Ich: Hey, Sedef.
Sedef: Hey, Lust zu mir zum Übernachten zu kommen? Hab dich schon vermisst. Wehe du sagst nein!
Ich: Tamam, ich komme schon. Ich hole dann meine Sachen nach der Arbeit von Zuhause ab und fahre zu dir.
Sedef: Gut, bis später. Freu mich.
Ich: Ich mich auch, bye.
Sedef: Bye.
Ich erledigte noch ein bisschen Papierkram und verließ dann die Firma. Zuhause angekommen packte ich meine nötigsten Sachen in eine Tasche und wollte gerade gehen, doch baba hielt mich auf.
Baba: Hasret, ich fahre dich zu Sedef. Deine Mutter und ich wollen später zu Freunden und unser Auto ist immer noch in der Werkstatt.
Ich: Tamam.

Ich klingelte bei Sedef und sie öffnete mir die Türe.
Ich: Hey.
Sedef: Hey.
Sie umarmte mich ganz fest, sodass ich schon keine Luft mehr bekam.
Sedef: Ich hab dich so vermisst!
Ich: Ich dich doch auch, aber lässt du mich bitte los? Ich bekomm keine Luft.
Sedef: Oh, 'tschuldigung.
Wir gingen in ihr Zimmer und setzten uns erst mal auf ihr Bett.
Sedef: Also, ich hab schon überlegt, was wir heute machen werden.
Ich: Was denn?
Sedef: Also zuerst backen wir ein Kuchen, dann gehen wir raus in den Garten und entspannen uns ein wenig. Am Abend schauen wir einen Film an und essen dann den Kuchen. Einverstanden?
Ich lachte und nickte.
Ich: Einverstanden, aber ich darf den Film aussuchen.
Sedef: Geht klar.
Wir lachten, gingen runter in die Küche und fingen an den Kuchen zu backen.
-
Nachts lagen wir dann erschöpft im Bett und schliefen relativ schnell ein.
So in der Früh um 7 musste ich auf die Toilette, worauf ich aufstand und runter ins Bad schlich. Oben hatten sie nur eine Dusche, weshalb ich nach unten musste.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch und entdeckte ihn gerade, wie er seine Koffer ablegte. Auch er entdeckte mich und sah mich überrascht an.
____________________________
So endlich fertig! Ich weiß es hat wieder so lange gedauert, aber ich schaffe es halt nicht früher:/
So jetzt zum Kapitel! Ihr könnt euch bestimmt denken, wer am Schluss gemeint ist.😏
Wie fandet ihr überhaupt das mit Mustafa und die Reaktion von Hasret? Möchte viele Meinungen hören, bitte.😍

Eure Meltem❤️

Verliebt in zwei Herzen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt