Kapitel: 15

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Verliebt in zwei Herzen
Kapitel: 15

Als ich realisierte, dass er wirklich da stand, nahm ich die Kiste, die ich davor auf den Tisch gelegt hatte und wollte aus dem Zimmer gehen, doch Mustafa stellte sich vor mich hin.
Mustafa: Ich habe dich vermisst.
Ich: Tu es nicht.
Mustafa: Es ist aber die Wahrheit.
Ich: Wieso hast du die Wohnung nicht verkauft?
Mustafa: Ich komme fast jeden Tag hierher, nur um hier irgendwo deine Nähe zu spüren. Bitte verzeih mir.
Ich: Nein, das kann ich dir nie verzeihen.
Mustafa: Was machst du dann hier?
Ich: Ich hab nur meine restlichen Sachen geholt.
Mustafa: Wieso hast du dann hier unser Bild angeschaut?
Ich: Ich kann dir nicht mehr vertrauen, Mustafa.
Mustafa: Du kannst es wieder aufbauen.
Ich: Ich will es aber nicht. Geh mir bitte aus dem Weg.
Mustafa: Geh nicht.
Ich schubste ihn mir aus dem Weg und verließ so schnell wie möglich die Wohnung. Im Auto tat ich die Kiste auf den Beifahrersitz und ging mir dann durch das Gesicht.
Ich ertrage das nicht mehr! Das macht mich so kaputt, weshalb ich ihn endlich vergessen muss.
Schließlich startete ich den Motor und fuhr nach Hause.
Die Kiste stellte ich auf meinem Bett ab und legte mich selber hin.
Ihn nach langer Zeit wieder zusehen, machte mich irgendwie kaputt.
Wieso ist Liebe nur so kompliziert?
Schlussendlich nahm ich mein Handy und rief ihn an.
Haydar: Hasret?
Ich: Hey, Haydar.
Haydar: Hey.
Ich: Ich wollte dich fragen, ob wir heute unser zweites Date haben wollen?
Haydar: Heute schon?
Ich: Ja.
Haydar: Äh, ja, klar.
Ich: Hast du dir schon etwas bestimmtes überlegt oder soll ich?
Haydar: Ich hätte so an Kino oder schwimmen am See gedacht.
Ich: Schwimmen klingt gut.
Haydar: Gut, dann hol ich dich in einer halben Stunde ab.
Ich: Ok, bis gleich.
Ich legte auf und hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen. Ich hatte ihn nur wegen Mustafa angerufen, weil ich ihn so schnell wie möglich vergessen wollte. Aber ich hatte doch auch Gefühle für Haydar. Das wusste ich!
Nachdem ich mein weißen Bikini unter meinen Klamotten angezogen und meine Badesachen eingepackt hatte, ging ich runter in die Küche. Aus dem Kühlschrank holte ich Erdbeeren raus und schnitt sie erstmal. Danach schnitt ich auch noch anderes Obst und tat sie alles in eine große Box rein. Dann nahm ich noch zwei Flaschen Wasser und tat alles in meine Tasche. Später klingelte Haydar an der Tür und wir machten uns dann auf den Weg.
Ich: Hast du eine Decke mitgenommen?
Haydar: Ja und hab auch Sandwiches gemacht.
Ich: Ah, gut. Ich hab Obst mitgenommen.
Haydar: Echt? Auch Erdbeeren?
Ich: Ja.
Haydar: Och, ich liebe Erdbeeren.
Ich: Ich auch, die sind so lecker.
Haydar: Ja und wie.
Es war kurz still, doch dann sprach er wieder.
Haydar: Wieso wolltest du dich eigentlich so schnell wieder treffen? Also du hast ja gesagt, dass du es langsam angehen wolltest.
Ich: War es falsch?
Haydar: Nein, ganz und gar nicht, nur ich war so überrascht.
Ich: Ich wollte einfach etwas machen. Ich hab dich schon genug warten lassen.
Haydar: Sicher?
Ich: Ja.
Haydar: Gut, freut mich.
Ich hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, doch konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Das würde ihn nur verletzen. Aber hätten wir sowieso nicht noch irgendwann ein Date gehabt? Nur ist es halt früher.
Wir kamen am See an und breiteten die Decke aus und setzen uns drauf.
Es waren nicht so viele Leute da, weshalb wir ungestört waren.
Haydar: Was willst du zuerst machen? Schwimmen oder Essen?
Ich: Schwimmen!
Wir zogen unsere Klamotten aus, was mir persönlich echt unangenehm vor ihm war. Er machte es mir auch nicht leichter, da er mich dabei beobachtete.
Ich: Was ist?
Haydar: Nichts, nur du bist so verdammt heiß.
Er grinste mich an, doch ich wurde bestimmt rot wie eine Tomate.
Ich: Haydar!
Haydar: Was denn? Ist dir das etwa unangenehm?
Ich: Vielleicht. Schau einfach nicht.
Haydar: Wird schwer sein.
Wir standen schließlich auf und schwammen im See ein paar Runden, bis ich keine Lust mehr hatte und ihn mit Schlamm anschmiss.
Haydar: Na, warte, du Hexe! Das bekommst du zurück.
Und so fing eine Schlammschlacht an. Erschöpft lagen wir dann auf der Decke und begannen, seine selbstgemachten Sandwiches zu essen.
Ich: Die schmecken echt gut.
Haydar: Danke.
Danach aßen wir noch Obst und unterhielten uns ein bisschen über Gott und die Welt.
Haydar: Bist du müde?
Ich: Ja, ein bisschen.
Ich legte mich einfach neben ihm auf die Decke hin und wollte meine Augen nur ein bisschen ausruhen lassen, doch schlief dann aber ein.
Das letzte was ich mitbekam war nur, dass mich Haydar mit einem Handtuch zudeckte und schließlich durch meinen Haaren strich.

Verliebt in zwei Herzen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt