Kapitel: 16

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Verliebt in zwei Herzen
Kapitel: 16

Ich: Kerem?
Kerem: Hasret! Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen. Komm her.
Wir umarmten uns und er sah mich lächelnd an.
Ich: Ja, ist schon lange her.
Kerem: Obwohl ich mit deiner besten Freundin zusammen bin.
Ich: Das stimmt.
Kerem: Ich bin froh, dass du nach vorne blickst und mit Haydar zusammen bist.
Ich: Noch sind wir nicht zusammen.
Kerem: Was, wieso?
Ich: Keine Ahnung, brauch halt mehr Zeit.
Kerem: Kann ich verstehen. Mustafa ist zwar immer noch mein bester Freund, aber ich hab ihm trotzdem so richtig die Meinung gesagt. Wie konnte er dich einfach so betrügen?
Ich: Ich war ihm wohl nicht gut genug.
Kerem: Tut mir leid, ich hätte damit nicht anfangen sollen.
Ich: Macht nichts.
Kerem: Ich hab dich vermisst, kleine Zicke.
Er durchwurschtelte auf meinen Haaren, was mich ärgerte
Ich: Hey, hör auf!
Kerem: Ich sag doch Zicke.
Ich: Blödmann.
Kerem: Aber jetzt mal ehrlich, Hasret. Ich wünsche dir echt ganz viel Glück mit Haydar. Lass es einfach zu, ja?
Ich: Was hat dir Sedef erzählt?
Kerem: Nun ja, alles. Ich bin ihr Freund.
Ich: Kann ich ihr nicht verübeln.
Kerem: Gut, du verdienst es glücklich zu sein.
Ich: Danke, Kerem. Ich sollte jetzt gehen.
Kerem: Tamam. Wir sehen uns.
Ich: Ja.
Ich umarmte ihn zum Abschied und fuhr dann mit meinem Auto nach Hause.

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Ich: Hast du eigentlich schon mit deinen Eltern gesprochen?
Haydar: Ja, schon längst.
Ich: Und?
Haydar: Hab ihnen gesagt, dass es ein Missverständnis war, aber sie haben mir nicht so geglaubt. Sie werden aber bestimmt nichts sagen.
Ich: Oh, man! Das ist so peinlich. Ja, hoffentlich werden sie meinem Vater nichts sagen.
Haydar: Ist es so schlimm, wenn jeder wissen würde, dass zwischen uns etwas läuft?
Ich: Ich weiß es nicht.
Haydar: Wird es immer so weitergehen oder wirst du auch mal den nächsten Schritt wagen?
Ich: Haydar, ich weiß es einfach nicht.
Haydar: Sag nicht immer du weißt es nicht. Ich will einfach nur mal eine klare Antwort!
Ich: Irgendwann.
Haydar: Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich so lange warten werde, wie du willst. Aber ich kann nicht mehr warten! Ich will endlich, dass du mir gehörst.
Ich: Ich kann dich ja verstehen, aber ich weiß nicht was ich noch sagen soll.
Haydar: Weißt du, eigentlich hältst du dich selber auf. Du hast einfach nur Angst! Angst davor, dass es wieder passiert! Aber ich schwöre dir, ich werde es nie machen, ich verspreche es dir, du wirst immer die einzige Frau in meinem Leben sein.
Ich: Ja, vielleicht hab ich auch Angst, aber ich will einfach nur mehr Zeit.
Haydar: Ich konnte dich wieder nicht überzeugen oder?
Ich: Nein, leider nicht.
Haydar: Ok, ich leg jetzt auf.
Ich: Tamam, ciao.
Haydar: Ciao.
Ich legte auf und atmete einmal laut aus. Ein paar Sekunden blieb ich noch in meinem Bett liegen, doch schließlich stand ich auf, um mit meiner Familie zum Abend zu essen.

Am nächsten Tag traf ich mich mit Tina und Selina, da wir ins Kino wollten. Wir sahen uns den Film 'Für immer Adaline' an, der echt total schön war. Später trafen wir uns noch mit Marina zum Kaffee trinken und so verging mein Tag auch.

3 Tage später:
Spät abends bekam ich einen Anruf von Sedef, den ich annahm.
Ich: Sedef?
Sedef: Hasret, mein Bruder...
Ihre Stimme klang so verzweifelt und man hörte heraus, wie sie weinte. Geschockt antwortete ich ihr.
Ich: Was ist mit Haydar?
Sedef: Er...er-
Ich: Sag schon, Sedef! Was ist passiert?
Sedef: Er hatte einen Autounfall!
Schock! Mein Herz machte einen Sprung und ich bekam nur noch schwer Luft.
Ich: WAS!
Meine Eltern die das alles mitbekommen hatten, da ich im Wohnzimmer war, sahen mich neugierig und besorgt an.
Ich: Wo seid ihr?
Tränen stiegen mir hoch, die ich schwer unterdrückte.
Sedef: Im städtischen Krankenhaus.
Ich legte auf und lief schnell in den Flur, um meine Schuhe und Jacke anzuziehen.
Meine Eltern liefen mir nach.
Baba: Noldu, kizim? (Was ist passiert?)
Ich: Haydar hatte einen Autounfall. Sie sind jetzt im Krankenhaus.
Anne: WAS! Wir kommen mit!
Ich: Was ist mit Umut und Kübra?
Baba: Wir sagen der Nachbarin Bescheid.
Ich: Tamam, ich fahr schon vor.
Baba: Tamam, dikkatlı ol. (Sei vorsichtig)
Ich nickte und lief raus zu meinem Auto. Mit hoher Geschwindigkeit fuhr ich ins Krankenhaus.
An der Auskunft, fragte ich nach Haydar und sie sagte mir, dass er im 2.Flur war.
Sofort lief ich dahin und suchte nach Sedef. Allahim, es soll ihm bitte nichts passieren!
Vom weitem sah ich seine Eltern, die traurig auf den Boden sahen und Kerem, die gerade meine weinende Freundin tröstete.
Ich lief schnell dahin und umarmte alle.
Ich: Wie geht es ihm?
Kerem: Er wird gerade operiert.
Ich: Wie ist der Unfall passiert?
Kerem: Er ist gegen ein Baum gefahren, mehr wissen wir auch nicht.
Ich setzte mich zu Sedef hin und umarmte sie.
Ich: Ich habe angst.
Sedef: Ich auch.
Kerem: Hey, Mädels, ihm wird nichts passieren.
Sedef: Aber er wird gerade operiert! Das bedeutet, dass es schlimm ist. Ich kann ohne meinem Bruder nicht leben!
Hassan amca: Kizim, öyle düsünme! (Denk nicht so)
Meine Eltern kamen auch zu uns, begrüßten alle und fragten nach seinem Zustand. Nun saßen wir einfach nur da und warteten auf Neuigkeiten. Als ich zuletzt auf die Uhr sah, was es kurz nach 1:00 Uhr und ich war kurz vor'm einschlafen, doch plötzlich kam der Arzt aus dem OP-Saal raus. Alle standen auf und sahen ihn neugierig an.
Hayal teyze: Wie geht es meinem Sohn?
Arzt: Er hat die Operation gut überstanden, er wird jetzt in ein Zimmer verlegt. Wenn er zu sich kommt, dürfen sie ihn besuchen.
Mir fiel ein Stein von Herzen. Ich war so erleichtert, wir alle waren erleichtert.
Schließlich bedankten wir uns beim Arzt und sahen Haydar auf einer Liege, wie er von Krankenschwestern in ein Zimmer geschoben wurde. Ich hatte so eine Sehnsucht nach ihm!
Sedef: Anne, baba, geht ihr nach Hause. Ihr müsst euch ausruhen.
Ich: Sedef hat Recht. Geht ihr auch nach Hause.
Anne: Kizim, hayir olmaz. (Nein, das geht nicht)
Nach langem diskutieren schickten wir unsere Eltern endlich nach Hause. Nur Sedef, Kerem und ich waren da. Mittlerweile war es schon 3:00 Uhr morgens und wir saßen vor seinem Zimmer und warteten, bis er aufwacht.
Eine Krankenschwester, die aus dem Zimmer kam, sprach zu uns.
Krankenschwester: Er ist aufgewacht und fragt nach einer Hasret.
Ich: Die bin ich!
Krankenschwester: Dann können sie rein.
Ich: Und die anderen?
Krankenschwester: Bitte nur eine Person, er ist noch ziemlich erschöpft.
Sie ging und ich sah zu Sedef.
Sedef: Geh du zuerst rein.
Ich: Sicher?
Sedef: Ja.
Ich nickte und ging langsam in sein Zimmer.
Als ich ihn so sah, stiegen mir sofort die Tränen hoch. Ich rannte zu ihm hin und nahm seine Hand. Wir blickten uns nur stumm in die Augen, bis ich ihn vorsichtig umarmte.
Ich: Ich hatte solche angst, dass dir etwas passiert. Ich hätte nicht gewusst, was ich ohne dich machen soll. Es tut mir alles so schrecklich Leid! Ich liebe dich doch so sehr!
Haydar, bitte verlass mich nie!
Haydar: Was hast du gerade gesagt?
Ich löste mich von ihm und sah in seine Augen.
Ich: Ich liebe dich.
Seine Augen fingen an zu glänzen. Weinte er etwa?
Haydar: Ich liebe dich auch, Hasret'im.
Er wischte mir die Tränen weg und ich näherte mich zu ihm.
Ich: Ich will, dass wir zusammen sind. Ich will dir gehören. Wir haben lange genug gewartet.
Schlussendlich legte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn. Mein Herz klopfte wie verrückt und es fühlte sich so schön, so richtig an.
Ich wollte mich gar nicht von ihm lösen, doch ich bekam keine Luft mehr, weshalb ich mich von ihm löste.
Haydar: Ich glaube, ich sollte mal öfters ein Unfall bauen.
Ich: Wehe! Du hast mir so ein Schrecken eingejagt! Wie ist der Unfall überhaupt passiert? Wo bist du verletzt?
Haydar: Ich war nur in Gedanken, kam von der Straße ab und bin gegen ein Baum gerast. Mein Bein war eingeklemmt und weiter kann ich mich nicht erinnern. Mein Bein ist gebrochen und ich hab ein paar Prellungen.
Ich: Uff, Haydar! An was hast du gedacht, dass du gar nicht auf die Straße geachtet hast.
Haydar: An dich.
Ich: Ernsthaft?
Haydar: Ja.
Ich: Uff, du Idiot. Jetzt fühl ich mich schuldig.
Haydar: Nein, tu das bloß nicht. Es ist nichts passiert und wir sind endlich zusammen.
Ich nickte und legte mein Kopf auf seine Brust.

Nach einem Tag wurde er entlassen und ich blieb die ganze Zeit bei ihm. Als wir bei ihm Zuhause ankamen, legte er sich sofort auf die Couch und ich machte ihm eine gescheite Suppe, da ihm das Essen im Krankenhaus nicht geschmeckt hatte. Nachdem ich fertig war, brachte ich es ihm ins Wohnzimmer, wo er Fernsehen sah, aber es dann Stumm schaltete, als er mich kommen sah.
Er lächelte schon und richtete sich auf.
Ich: Lass es dir schmecken.
Haydar: Danke, bitanem.
Er löffelte die Suppe schnell aus und wollte nochmal Nachschub haben.
Haydar: Die Suppe ist voll lecker, ya.
Ich: Danke.
Ich brachte ihm noch ein Teller und sah ihm dann beim Essen zu. Er hatte im Gesicht ein paar Kratzer, aber die würden dann bald verheilen. Sein Auto war jedoch Schrott, weshalb er die nächsten Tage ein neues kaufen würde.
Haydar: Wieso schaust du mich so an?
Ich: Nur so.
Haydar: Nur so?
Ich: Ja, ich bin einfach froh, dass dir nichts passiert ist.
Er legte sein Teller auf dem Tisch ab und hielt die Arme offen.
Haydar: Komm her.
Ich stand auf und legte mich vorsichtig neben ihm hin.
Haydar: Seni cok seviyorum, Hasret. (Ich liebe dich so sehr)
Ich: Bende seni cok seviyorum. Lass mich nie los, ja? (Ich liebe dich auch so sehr)
Haydar: Niemals. Du wirst immer mir gehören.
Ich: Hoffentlich.

Die Tage vergingen und ich kam jeden Tag zu Haydar, um mich um ihn zu kümmern.
Er hat seinen Gips noch 3 Wochen am Bein dran, doch sonst geht es ihm super.
Meine Mutter wusste nun, dass wir zusammen waren und mein Vater es zu sagen, hab ich mich noch nicht getraut.
Er schöpfte schon Verdacht, aber sprach noch niemanden darauf an.
Mein Handy klingelte und darauf erschien der Name ''Askim'' drauf.
Ich ging lächelnd ran und begrüßte ihn.
Ich: Askim?
Haydar: Canim, dein Vater war hier!
Ich stand von meinem Bett auf und sah überrascht in die Ferne.
Ich: Was, wieso?
Haydar: Er weiß von uns!
Ich: Von wem?
Haydar: Er hat mich gefragt und ich konnte ihn halt nicht anlügen. Tut mir leid.
Ich: Macht nichts. Es ist nun raus, aber wieso ist er zu dir gekommen und nicht zu mir?
Haydar: Er hat mir gesagt, dass ich auf dich gut aufpassen soll und dich nicht betrügen soll. Ich habe ihm versichert, dass das nicht passieren wird.
Ich: Also hat er nichts gegen unsere Beziehung?
Haydar: Nein, er hatte sich nur Sorgen gemacht. Er will, dass du glücklich wirst.
Ich: Ok, gut. Wie geht's deinem Bein?
Haydar: Wie immer gut, canim. Du brauchst dir darüber keine Sorgen machen.
Ich: Sicher?
Haydar: Ja.
Ich: Ok.
Haydar: Ich leg jetzt auf, ja? Die Jungs kommen gleich zum zocken.
Ich: Seid ihr nicht zu alt dafür?
Haydar: Nö, FIFA ist Beste!
Ich: Tamam, haha. Ich liebe dich.
Haydar: Ich liebe dich noch mehr.
Ich legte auf und ging erleichtert nach unten.
Mein Vater kam gerade ins Haus und ich begrüßte ihn sofort.
Ich: Wo warst du, baba?
Mal schauen, ob er es mir sagen würde.
Baba: Lass uns im Wohnzimmer bitte reden.
Ich nickte und folgte ihm.
Baba: Ich war bei Haydar, kizim.
Ich: Also weißt du von uns?
Baba: Ja.
Ich: Was sagst du dazu?
Baba: Also ich freu mich für dich, aber hast du nicht angst, dass er auch wie-
Ich: Baba, Haydar ist nicht so. Mustafa war ein großer Fehler. Haydar ist der Richtige. Wir kennen uns schon seid klein auf, er ist kein Fremder, baba.
Baba: Du musst dich nicht rechtfertigen, ich will nur das Beste für dich. Ich kenne Haydar auch seit er klein ist, aber wie er mit Frauen umgeht weiß ich nicht. Aber wenn es ernst wird, will ich es bitte als erstes erfahren.
Ich: Ernst?
Baba: Wenn ihr eure Zukunft gemeinsam verbringen möchtet.
Ich: Ehm, ja. Du wirst es als erstes erfahren, versprochen.
Baba: Tamam.
Anne rief mich aus der Küche, weshalb ich dahin ging.
Ich: Ja?
Anne: Ich hab ihm echt nichts verraten, kizim. Er hat es selber rausbekommen.
Ich: Ich weiß, anne. Alles ist gut, er ist nicht dagegen.
Anne: Allah'a sükür. (Gott sei Dank)
Ich: Ja.
Anne: Hilfst du mir beim Essen?
Ich: Klar.
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Tut mir leid, dass so lange nichts kam, aber hab jetzt Ferien und mehr Zeit zum schreiben.❤️

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