Kapitel: 14

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Verliebt in zwei Herzen.
Kapitel: 14

Es herrschte eine unangenehme Stille im Auto, sodass ich einfach anfing, mit ihm zu reden.
Ich: Wohin fahren wir eigentlich?
Haydar: In ein Restaurant. Ich hoffe, du hast noch nichts gegessen.
Ich: Nein, hab echt Hunger.
Haydar: Gut.
Mehr sprachen wir auch nicht und hörten nur leise Musik aus dem Radio.
Wir kamen nach ungefähr 20 Minuten vor einem Restaurant an und stiegen aus seinem weißen Auto aus.
Im Restaurant saßen wir uns direkt hin, da er reserviert hatte und sahen uns die Menükarte an.
Als ich die Preise sah, machte ich große Augen.
Ich: Haydar, bist du dir sicher, dass wir hier essen sollten?
Haydar: Ja, wieso?
Ich: Ehm, hast du die Preise nicht gesehen?
Haydar: Macht dir darüber keine Gedanken.
Ich: Aber es ist hier total teuer.
Haydar: Du verdienst besseres.
Ich brachte nur ein schüchternes Lächeln raus und sah dann wieder auf die Menükarte.
Haydar: Und wehe du nimmst extra das Billigste!
Ich: Uff, na gut.
Wir bestellten uns dann etwas zum Essen und unterhielten uns derweil bis es kam.
Ich: Und wie war es in Amerika?
Haydar: Total schön! Die Leute sind dort viel lockerer drauf und sehr nett.
Ich: Könntest du dir ein Leben dort vorstellen?
Haydar: Nein, bei der Familie ist es immer noch am Schönsten.
Ich: Und war das Studium dort schwer?
Haydar: Es ging, ab und zu war es echt stressig. Was hast du eigentlich so schulisches gemacht?
Das Essen kam, aber wir unterhielten uns noch, während wir aßen.
Ich: Ich hab nach der Schule mein Abitur gemacht und jetzt mach ich eine Ausbildung als Industriekauffrau.
Haydar: Und macht dir der Job Spaß.
Ich: Ja, schon. Deiner? Du hast ja auch vor ungefähr zwei Wochen angefangen.
Haydar: Ja, der Job ist wie für mich gemacht.
Ich: Iyimis. (Ist ja gut)
Haydar: Evet. Und schmeckst dir? (Ja)
Ich: Ja, es ist köstlich und schmeckst dir?
Haydar: Ja, sehr.
Wir unterhielten uns noch über einiges und verließen dann das Restaurant. Schließlich hielt er auf ein Berg an, von dem man die ganze Stadt sehen konnte. Wir setzten uns nebeneinander auf die Monsterhaube und genossen die Aussicht.
Ich: Hättest du jemals gedacht, dass wir beide mal ein Date haben würden?
Haydar lachte.
Haydar: Nein, du?
Ich: Ich auch nicht. Irgendwie komisch.
Haydar: Aber dennoch so schön.
Er sah mir tief in die Augen, als er dies aussprach und machte mich so nervös.
Ich: Ja, schon.
Er kam meinem Gesicht immer näher, doch ich legte mein Kopf auf seine Schulter.
Ich: Haydar, ich kann nicht.
Er legte sein Arm um mich und flüsterte.
Haydar: Ich weiß, aber ich will dich. Ich lasse dir so lange Zeit wie du willst, aber versprich mir, dass du eines Tages mir gehörst.
Ich gab ihm ein Kuss auf die Wange und legte dann mein Kopf wieder auf seine Schulter.
Ich: Versprochen.
Wir verweilten noch ein paar Minuten so und fuhren dann schließlich zu mir.
Vor meinem Haus angekommen, hielt er an und sah zu mir.
Haydar: Danke, für den schönen Abend.
Ich: Ich danke dir. Gute Nacht.
Haydar: Gute Nacht.
Ich stieg aus und lief zur Tür. Noch einmal drehte ich mich lächelnd zu ihm um und betrat dann das Haus. Meine Mutter kam aus der Küche und hatte schon ihr Schlafanzug an.
Anne: Und wie war's?
Ich: Total schön! Wir waren zuerst Essen und dann haben wir von einem Berg aus, die Stadt angeschaut.
Anne: Ay, so romantisch!
Ich: Aber es geht mir zu schnell, das hab ich ihm dann auch gesagt.
Anne: Hmm, tamam. Ich hab dein Hochzeitskleid verkauft.
Ich: Echt?
Anne: Ja, geh jetzt schlafen.
Ich: Tamam, iyi geceler.
Anne: Iyi Geceler. (Gute Nacht)
Oben in meinem Zimmer, zog ich mich um, schminkte mich ab und legte mich anschließen müde ins Bett.

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1 Woche später:
Gerade saßen Sedef und ich in einem Café, da sie mit mir um etwas sprechen wollte.
Ich: Hadi, sag schon.
Sedef: Du musst mir helfen! Ich schaff es einfach alleine nicht.
Ich: Was denn?
Sedef: Na, den anderen zu sagen, dass ich mit Kerem zusammen bin.
Ich: Du hast mir aber versprochen gehabt, es ihnen so schnell wie möglich zu sagen!
Sedef: Ich hab es halt nicht hinbekommen.
Ich: Gut, was wär ich für eine Freundin, wenn nicht?
Sedef: Dankeschön! Du bist die tollste Freundin, die man haben kann!
Ja, die aber ein Geheimnis hat.
Ich: Sagt die Richtige.
Sedef: Tja!
Wir lachten, da sie es so eingebildet aussprach.
Ich: Wann willst du, dass ich mitkomme?
Sedef: Nächstes Jahr?
Ich: Sedef!
Sedef: Was? Sind doch nur noch 3 Monate.
Ich: Du bist unglaublich.
Sedef: Uff, übernächste Woche?
Ich: Ok, aber ich muss dir etwas sagen.
Sedef: Was ist los?
Sollte ich es ihr wirklich sagen? Ich will doch nichts von ihr Geheim halten, aber das hab ich über 4 Jahre lang getan. Also musste ich nun mit der Wahrheit rausrücken!
Ich: Es ist etwas, was ich dir schon seit langem verschwiegen habe. Eigentlich sind es schon über 4 Jahre.
Sedef: Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht.
Ich: Aber versprich mir, dass du nicht ausrasten wirst!
Sedef: Versprochen.
Ich: Ich hatte letzte Woche ein Date.
Sedef: Oh mein Gott! Mit wem?
Sie machte große Augen und grinste.
Ich: Mit deinem Bruder.
Sie sah mich verwirrt an, blieb aber noch ruhig.
Sedef: Mit Haydar abi?
Ich: Ja.
Sedef: Äh, ok. Aber was hat das mit den 4 Jahren zu tun?
Ich: Damals war doch dieser kleiner Unfall, als du mich nass gemacht hattest und ich dir dann hinterhergelaufen bin.
Sedef: Ach ja! Daran kann ich mich erinnern. Du bist dann auf Haydar abi raufgefallen.
Ich: Ja und da kamen wir uns plötzlich so nah. Ich denke wir hatten uns irgendwie verliebt.
Sedef: Und weiter?
Ich erzählte ihr noch den ganzen Rest und wurde irgendwie nervös.
Ich: Dann war ich mit ihm Essen.
Sedef: Ich glaubs nicht, du und mein Bruder! Ist das geil!
Ich sah sie verwirrt an.
Ich: Ähm, du bist nicht sauer?
Sedef: Wieso sollte ich? Nun ja, du hast es allen anderen Mädels gesagt, nur mir nicht, aber ich verzeihe dir. Ich bin irgendwie froh, wenn du seine Freundin bist und nicht irgendeine Zicke, die ich nicht leiden kann.
Ich: Stop! Ich bin nicht seine Freundin!
Sedef: Ja, trotzdem. Ihr liebt euch doch!
Ich: Was? Nein! Ich will es langsam angehen, du weißt wieso.
Sedef: Ach man, aber ich finde es so geil! Ah, ich freu mich ja so.
Ich: Ich hätte echt gedacht, dass du mir sauer sein wirst.
Sedef: Niemals! Wieso denn?
Ich: Ja, weil er dein Bruder ist. Ich weiß nicht.
Sedef: Ist ja auch egal, jetzt weiß ich es ja.
Ich nickte und trank aus meinem Kaffee.
Sedef: Ach, das ist so süß! Mein Bruder ist tatsächlich in meine beste Freundin verknallt.
Ich: Ist er nicht.
Sedef: Doch und das weißt du!
Ich: Können wir nicht das Thema ändern?
Sedef: Ok gut, zurück zum Thema Kerem und ich.
Ich: Gut, also wann soll ich dann kommen?
Sedef: Um 4?
Ich: Ok.
Sedef: Und wie sollen wir es sagen?
Ich: Ich finde du sagst es einfach und wenn es Probleme gibt, helfe ich dir.
Sedef: Tamam, bin schon gespannt.
Ich: Ich auch.
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