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Nachdem Familie Yang und Felix einen ganzen Morgen lang Jeongins Geburtstag gefeiert hatten, musste sich Jeongin schließlich von Allen verabschieden. Das fiel ihm echt schwer. Wer weiß, wann er seine Familie und seinen besten Freund das nächste mal wieder sehen darf. Zusammen mit seiner Mutter machte sich Jeongin gegen Mittag auf den Weg zum Markt. Dabei hatte er eine Sporttasche, gepackt mit nur dem nötigsten. Man durfte nämlich nur eine Tasche mitbringen, also musste sich Jeongin von Vielem verabschieden. Er brauchte den Platz in der Tasche für Kleidung. Da blieb nur noch Platz für die Bilder von seiner Familie und Felix. Hygieneprodukte werden ihm wahrscheinlich gegeben, also hatte er auch nur seine Bürste dabei. 

Beim Markt angekommen musste sich Jeongin zu aller Erst untersuchen lassen. Sie wollten ihn auf alle möglichen Krankheiten testen. Bei der Armut und den Umständen unter denen so manche Omegas litten, war es nicht unüblich, dass ein paar von ihnen krank waren. Doch Jeongin war kerngesund, wie der Azrt freudig fest stellte.

Schließlich bekam er seine grüne 74. Die Farbe stand für seinen Zustand. Er war ein gesunder, junger und dazu unberührter Omega, also in der Preisklasse ganz oben. Es gab noch Kategorie gelb und rot. Die waren dann etwas billiger.

Nun hieß es warten. Warten, bis seine Nummer dran ist. Das konnte eine Weile dauern, denn zuerst wurden Kategorie rot und gelb versteigert. Jeongin saß solange im Backstagebereich und sah anderen Omegas dabei zu, wie sie die Bühne betraten. 

,,als nächstes die gelbe 63,, ertönte die laute Männerstimme auf der anderen Seite des Vorhangs. Jeongin sah sich in der Menge an Omegas um, bis er die rote 18 fand.

Es war eine Frau mittleren Alters. Sie erhob sich von der Bank, auf der sie bis eben noch gesessen hatte, und machte sich auf den Weg zur Bühne. Sie lächelte Jeongin kurz höflich an, als sie an ihm vorbei und die Treppen hoch auf die Bühne lief. Dann verschwand sie hinter dem roten Vorhang.

''Nicht mehr lange, dann bin ich dran" dachte sich Jeongin, als er die noch über gebliebenen Omegas sah, die noch mit ihm im Raum warteten. Es waren genau 9, mit ihm zusammen 10. Jeongin würde wohl der letzte sein, denn seine Nummer war die größte. Diese Erkenntnis machte ihn noch viel nervöser.

Er sah zur Tür, durch die er vorher in diesen Raum gekommen war. Wie gern er jetzt flüchten würder. Doch dann erinnerte er sich wieder Daran, dass er das Alles für seine Familie macht. Von dem Geld, dass sie mit seiner Ersteigerung erwerben werden, werden sie die Schulden abbezahlen können und den Rest sparen, falls es mal wieder schlechter laufen sollte.

Während Jeongin so in seinen eigenen Gedanken vertieft war, bekam er gar nicht mit, wie ein Omega nach dem Anderen auf die Bühne gerufen wurde, bis er ganz allein war. Bemerken tat er es erst, als seine Nummer aufgerufen wurde, wobei er erschrocken zusammen zuckte. 

,,und das letzte zum Schluss. Die Nummer 74!,,

Ω OMEGA ΩWo Geschichten leben. Entdecke jetzt