Vorwort

78 0 0
                                    

Hi, Ich bin eine 15-jährig, die während Corona ein bisschen zu viel Langeweile hatte und deshalb auf die Idee kam, selbst eine Geschichte zu schreiben. Eigentlich hatte ich eine klischeehafte Werwolfstory geplant, aber blah blah bla ... es liest eh niemand dienen scheiß so yeah ...

'Die Tochter der Mondkönigin' ist abgesetzt und ich sitze gerade am Schreiben der verbesserten Version: 'Moon Princess'. Ja also viel Spaß mit dem Buch, wenn du allerdings nicht den letzten Schrott lesen willst, dann empfehle ich lieber mein neues Buch zu lesen ...

Hier mal der Prolog von Moon Princess:

Mehr oder weniger geschickt wich ich einem Brombeerzweig aus.
Oder zumindest versuchte ich das. Letztendlich schnallte er doch zurück und verhakte sich leicht oberhalb meiner Taille in meinem schneeweißen Gewandt.

Meine Versuche den Zweig, ohne das Kleid zu beschädigen, zu entfernen missglückte. Ängstlich wimmerte ich auf. Ich war die letzte und es war bereits dunkel. Keinesfalls wollte ich hier allein herumirren.

„Hey, kleines brauchst du Hilfe?" Die Luna Elena beugte sich zu mir hinunter. Stumm nickte ich.
Vorsichtig entfernte die Luna den Zweig aus meinem Kleid und lächelte. „Danke!" murmelte ich und senkte den Kopf.

Ich wollte nicht, das sie die Tränen sah, welche sich langsam in meinen Augen bildeten und wie ein Fluss meine Wangen hinunterflossen. Doch das alles machte mir einfach Angst.
Die riesigen Bäume welche sich in der Dämmerung sich wie hungrige Monster wiegten und ihre krallen nach uns ausstreckten. Der dunkelgrüne Moosboden welcher nur so übersät von natürlichen Stolperfallen wie Brombeeren oder anderen Ästen war.
All das.
Und na ja der Fakt das ich weder wusste, wo wir hingingen, noch was dort mit uns passieren würde.

Zitternd biss ich mir auf die Lippe, um die kleinen Schluchzer zu unterdrücken, welche aus meinem Hals krochen. Es wurde immer dunkler so das ich kaum noch etwas um mich herum erkennen konnte. Bald würde der Mond aufgehen, also zumindest hatte das Alpha Georg gesagt.
Doch dann würden wir eh nicht mehr hier im Dickicht herumstolpern, sondern bereits auf der Lichtung sein.

Heute war Blutmond.
Was das bedeutete, wusste ich nicht, da ich die letzten beiden Tage lieber meine Heftränder mit Herzen und Sternchen verziert hatte, als konstruktiv zuzuhören. Doch eigentlich war es egal was dieser Blutmond wirklich war. Denn egal wie man es dreht oder wendete, Blut bedeutete nie etwas Gutes. Also konnte dieser Blutmond ja auch nichts Gutes sein.

Das getuschel der anderen Kinder wurde lauter. Die Gruppe, mir eingeschlossen, betraten eine kleine Lichtung mitten im Wald.

„So ihr lieben wir sind da! Bitte stellt sich jeder so auf, so wie besprochen." Scheiße ich hätte doch aufpassen sollen.

Sollte ich wen fragen?
Nein, bloß nicht. Die würde mich nur noch mehr auslachen.

Ich ließ meinem Blick über die Menge schweifen. Jedes der anderen Kinder stellte sich neben eine der leuchtenden Blumen.
Die Blüte der Blume sah wunderschön aus. Sie leuchtete pastellig lila und ihre feinen Blättchen sahen so aus als würde sie beim kleinsten Windstoß davonfliegen.

Verträumt näherte ich mich einer der Blume und kniete mich vor ihr nieder. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus, um damit seicht über die leuchtende Blume zu streichen.

In dem Moment, in welchem ich die Blume berührte war, plötzlich all die Angst verschwunden. Die Angst vor der Dunkelheit und dem was kommen würde. In diesem Moment war die Angst einfach verschwunden. Es war ein wunderbares Gefühl. So behütet und warm. Ein bisschen wie, wenn man im Arm seiner Mutter lag. Nur viel schöner. So geborgen, sorgenlos und frei. In diesem Moment hatte ich, das erste Mal, das Gefühl angekommen zu sein. In diesem Moment hatte ich zum ersten Mal das Gefühl zu Hause zu sein.

„Ahhh" ein schmerzerfüllter Schrei zerriss die Dunkelheit. Erschrocken drehte ich mich um und blickte mich suchend nach dem Schreienden um. Es war Angie, ein Mädchen aus der Gruppe. Sie stand ganz vorne und direkt auf sie schien das Licht des mittlerweile aufgegangen Mondes. Sie schrie erneut und begann sich Schmerzerfüllt zu krümmen.

Plötzlich ertönte ein weiterer Schrei. Und noch einer. Immer weiter rückte das Licht des Mondes vor und jeder der es berührte begann, zu schreien.

Ich sah zum Mond. Groß, weiß und leuchtend. Wie immer. Komisch.

Ein lauter Schrei lauter als die anderen drang an mein Ohr. Mein Blick fuhr herum und landete wieder bei Angie. „Ach du...", wisperte ich mit vorgehaltener Hand. Was passierte mit ihr. Einer ihrer Knochen hatte laut gekracht und ihr linkes Bein lag schlaff und regungslos am Boden.

Scheiße. Scheiße. Ich musste hier weg. Das geborgene Gefühl von vorhin war verschwunden und ersetzte sich durch Panik und Angst.

Todesangst.

Schnell blickte ich zum Licht des Mondes. Noch zwei Meter und dann würde er mich berühren. Ich versuchte loszulaufen doch es klappte nicht. Fast so als wäre ich gefesselt. Panisch blickte ich nach hinten. Anscheinend waren ein paar der anderen Kinder auf die gleiche Idee gekommen, doch auch sie schafften es nicht. Mist! Was sollte ich jetzt tun? Ratlos und ängstlich sah ich mich um.

Der Mond war noch einen Meter von mir entfernt. Und egal wo ich hinsah, sah ich leidende, vor Schmerzen schreiende Kinder und krachende Knochen.

Was war das? Was war hier los? Panisch was jetzt passieren würde schnellte mein Blick wieder nach vorne zu Angie. Immer mehr ihrer Gliedmaßen knackten und hingen schlaff an ihrem Körper hinunter.

Plötzlich ertönte ein Schrei neben mir. Anuka meine Freundin. Auch sie begann sich zu krümmen und sie so zu sehen brach mir das Herz. Ich wollte ihr helfen doch meine Beine konnten sich keinen Zentimeter vorwertsbewegen.

Noch zehn Zentimeter und dann würde ich genau wie die andern schreiend am Boden liegen.

Ängstlich kniete ich mich auf den Boden und rollte mich schützend zusammen.

Das Mondlicht hatte mich berührt. Es strahlte mir hell und leuchtend ins Gesicht. Mit angehaltenem Atem wartete ich auf den Schmerz. Ich wartete darauf, genau wie die anderen einen Knochen nach dem anderen zu verlieren.

Doch nichts. Kein Schmerz. Kein Krachen. Nichts.

Erleichterung machte sich in mir breit und ich kniete mich auf Wackeligen Beinen hin. Mein Atem ging schnell und panisch.

Mittlerweile hatte der Mond die komplette Lichtung eingenommen und um mich herum lagen und knieten schreiende Kinder. Sie krümmten sich und immer häufiger war das Geräusch von brechenden Knochen zu hören.

Tränen sammelten sich in meinen Augen. Die Erleichterung war verschwunden. Und die Todesangst war wieder da. Sie vernebelte mein Gehirn und ließ nur einen Gedanken zu: Überleben!

Ich schrie. All die Angst die sich in mir gesammelt hatte in die Luft hinaus. Hauptsache ich musste dieses Geräusch von brechenden Knochen nicht hören.
Panisch huschte mein Blick von einem zum anderen Kind. Ihre Gesichter waren Schmerz verzehrt und ihre Körper gekrümmt.

Bei den Leuten vor mir fing an Fell aus ihrem Körper zu spriesen und ihre kleinen Hände verformten sich zu Pfoten mit Scharfen krallen. Ihre Rücken wurden breiter und das seidene Kleid zerriss in kleine fetzen welche vom Wind davon getragen wurden.

Schreiend drückte ich mir die Hände aufs Gesicht. Ich wollte nicht sehen was dort war. Ich wollte nicht wissen was aus den anderen Kindern geworden war.

Heulend und schreiend rollte ich mich kraftlos zusammen. Das war zu viel für mich. Die Augen fest zusammen gepresst hielt ich mir krampfhaft die Ohren zu. Doch egal wie stark ich mich bemühte, die Schreie drangen weiterhin zu mir durch.

„Nein, bitte! Hört auf! Stopp!" haltlos strömten Tränen aus meinen Augen und ich sackte kraftlos in mir zusammen. Das war zu viel für mich, all das. Ich konnte nicht mehr.

In diesem Moment war ich vor Angst erstarrt gewesen. Ich hatte die schreienden Kinder um mich herum gehört und mein Körper hatte gezittert. Das war das erste Mal in meinem Leben, das ich Todesangst verspürt hatte. Und genau diese Todesangst war der Grund gewesen, warum ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Die Todesangst war der Grund gewesen, warum ich mich nicht gefragt hatte, warum ich die einzige war, die sich nicht verwandelt hatte. Die Todesangst hatte mein Gehirn vernebelt und es war nur noch ein Gedanke darin verankert: ÜBERLEBEN!

Die Tochter der MondköniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt