Die Zeit kommt aus der Zukunft, die nicht existiert, in die Gegenwart, die keine Dauer hat, und geht in die Vergangenheit, die aufgehört hat zu bestehen.
Name: Cree
Vorname: Dakota Marie-Anne
Geburtsdatum: 10. Mai. 2317, L.A.
Geschlecht: Weiblich
Größe: 175cm
Gewicht:63,3kg
Merkmale: lange schwarze Haare, auffällig hellblaue Augen, eine Narbe quer über dem rechten Auge
Familie: Connor Cree, Vater, tot; Emelie Marie McJones, Mutter, tot; Mencedes Cree, Bruder, lebendig; Hannah Cree, Schwester, Status unbekannt
Wohnort: L.A., Downtown, 411 West 5th Street
Schule: Downtown Military-Teen-School
So einen 'Steckbrief' hat jeder. Und ich hätte nie gedacht, dass später mal jeder diesen einen kennen würde. Jeder einzelne der in der Republik wohnt, ist so in den Akten verzeichnet. In den Armenvierteln sind sie zwar nicht so ausfürlich, aber die Regierung weiß alles. Ich weiß nicht, ob es vor dem Krieg anders war, aber es ist schon ziemlich...beschissen. Mencedes, mein Bruder, hat mir erzählt, dass früher einiges anders war. Nordamerika war bis 2057 noch nicht der einzig bewohnbare Kontinent. Unser Land war nicht im Krieg mit Kanada und Alaska und wir hatten angeblich auch keinen 'Kleinkrieg' mit der Ostküste. Einmal, als mein Vater von der Front zurückgekommen war, hatte er mir und meinem Bruder eine winzig kleine Münze gezeigt. Damals war ich 4 und konnte nur einen Teil des Textes lesen. Vereinigte Staaten von Amerika.,,Das ist der Beweis, Kinder. Die Ost- und die Westküste waren mal eine Nation. Jetzt müsst ihr mir aber glauben." Und das taten wir. Na ja mein Bruder. Ich war zu klein um das zu verstehen, aber später hatte Mencedes mir alles erklährt.
Jahr 2336 und ich bin 19 Jahre alt.
Mencedes und ich fuhren durch die regnerische Nacht auf dem Weg zu einem Außenposten. Er schwieg und war sichtlich wütend. Ich verstand das Problem der Schulleiterin nicht. Dass ich ohne Sicherungen an der Kletterwand geklettert war, war nur zum Training gedacht. Ich gebe ja zu, dass es ziemlich gefährlich war, aber in einem Einsatz hätte ich auch nicht immer Sicherheitsgurte und all diesen Ballast an meinem Körper hängen. Sie hätte mich ruhig anmeckern können, damit hätte ich kein Problem gehabt, da sie das oft tut, aber muss sie gleich meinen Bruder anrufen? Es war doch nur ein kleiner Regelverstoß. Außerdem, wo blieb den da der Spaß?
,,Wo fahren wir hin? Ich meine, du hast mich noch nie mit zu 'nem Außenposten mitgenommen. Warum jetzt auf einmal?"
Schweigen. Mencedes umklammerte das Lenkrad nur noch fester. Ich hatte ihn noch nie so wütend erlebt. Dann, ganz kurz, sah er mir in die Augen. Ich habe seine Augen immer beneidet. Sie sind nicht einfach braun, sondern sie schimmern bronzefarben im Licht, anders als bei meinem Vater. Aber ich schätze, dass das bei Indianern einfach normal ist. Ich habe fast alles von meinem Vater. Die schwarzen Haare, die hellbraune Haut, dieses Gefühl ständig in Gefahr sein zu müssen, damit das Leben spannend ist. Ich habe nur wenig was mich an meine Mutter erinnert. Das einzige was ich habe, sind diese eisblauen Augen. Man würde denken, dass sie in meinem Gesicht fehl am Platz wirken, und ich gebe zu, dass dachte ich am Anfang auch, aber Mencedes sagt, es macht mich nur noch außergewöhnlicher und schöner als ich so schon bin. Das sagt er immer, wenn er merkt, dass ich wieder an Mum denken musste.
Ich lächelte ein wenig. Mein Bruder bemerkte es und sah mich ärgerlich an. Ich mag ihn wirklich, aber diese Seite von ihm kann man einfach nicht mögen. In seinen Augen lag in dieser Nacht aber nicht nur die blanke Wut, sondern auch eine Art von Nachdenklichkeit.,,Was ist los? Du...guckst so nachdenklich." Er wand seinen Blick wieder der nassen Straße zu.,,Es ist nichts. Aber im Moment, würde ich mir lieber um deine eigene Lage sorgen machen."
Da hatte er nicht ganz unrecht.
,,Jetzt kannst du mir doch bestimmt endlich sagen, wo wir hinfahren." Er seufzte.,,Wir sind gleich da. Und was auch immer du siehst, es war nicht meine Idee es dir zu zeigen und ich würde es auch nie tun."Es muss irgendwas mit verlezten Soldaten zu tun haben. Er hatet diesen Gesichtsausdruck.,,Wessen Idee war es denn?"
,,Es war die Idee von Comander Riley." Das war schlecht. Der Comander muss von meiner kleinen Klettertour mitbekommen haben.,,Tut mir Leid." Er nickte bloß und sieht stur auf die Straße.
Der Wagen hielt und Mencedes zog die Handbremse. Ich warf einen Blick aus dem Fenster. Wir waren in irgendeiner zerbombten Stadt.,,Steig aus und folge mir, sieh nicht in die Zelte und stelle keine dummen Fragen." Ich sah ihn an.,,Ich stelle nie dumme Fragen." Er sah mich sarkastisch an. Ich hustete kurz künstlich um die Situation zu überspielen. Mencedes lachte:,,Das hat Mum auch immer gemacht." Wir stiegen ohne weitere Worte aus. Das war so ein richtiges, karlifornisches Mistwetter. Windig, nass und schlammig. Und ich hatte ausgerechnet heute meine neuen Stiefel angezogen. Dad hatte darfür gesorgt, dass wir einige Dinge aus der alten Zeit bewahren. Er wollte, dass wir uns an die Zeit erinnern, in der es noch Frieden gab. Natürlich, meinte er, dass in einigen Ländern dennoch Krieg herschte, aber kein atomarer Weltkrieg der Nordamerika zum einzigen nichtverseuchten Ort macht.
Ich folgte meinem Bruder leise, sah nicht in die Zelte und versuchte keine dummen Fragen zu stellen. Überall liefen Leute mit orange leuchtenden Westen herum. Wahrscheinlich Notärzte, oder so. Mencedes drehte sich kurz um und wank mich in ein großes Zelt. Hier war der Boden trocken, nur ein paar nasse Fußabdrücke. Überall standen Krankenliegen rum und ich hörte einige Leute vor Schmerz stöhnen. Ich sah mich um. Jede einzelne Liege war besetzt. Männer und Frauen. Die einen Verletzungen schlimmer, als die anderen. Ich ließ meinen Blick durch das gesamte Zelt schweifen, bis er an einem weißen Vorhang am ende des großen Zeltes haften blieb. Ich erkannte vier schwarze Umrisse. Zwei hielten einen Mann oder eine Frau auf der Liege fest. Der andere hatte einen kleinen Gegenstand in der Hand. Ich hätte gesagt ein Skalpell oder so etwas in der Art. Die Gestalt auf der Liege zappelte und veruchte sich zu befreien. Vergebends. Der Mann mit dem Messerchen machte eine schnelle Bewegung nach unten und ich zuckte zusammen, als der Mann auf der Liege sich vor Schmerz wand und schrie. Ich sehe zu meinem Bruder.,,Was soll ich hier?!"
Er sieht mir tief in die Augen.,,All diese verlezten Leute hier. Sie alle sind hier, weil sie, so wie du, zu waghalsig mit ihren Stärken handtierten."
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Time Is Precious✔
RomantikDakota Cree, eine junge Frau, die etwas...anders ist. Die Republik ist in Mitten eines verherenden Krieges zwischen der Ost- und Westküste. Und als ob das nicht schon genug wäre, mischt sich dann auch noch eine Gruppe Rebellen ein, die die Republik...