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Tommy sah mich fröhlich an.,,Sie haben es also geschafft. Ich hoffe der Weg nach unten hat Ihnen nicht allzuviele Probleme bereitet."Ich erinnerte mich an den Abgang und verzog die Wundwinkel.,,Es war zwar nicht angenehm, aber ich konnte es verkraften."Keine Lüge. Aber mein Nacken tat immer noch weh. 36 Überschläge lassen ja auch ein Andenken da.,,Reden wir über die Einzelheiten."Was für Einzelheiten sollen das sein?-Sie arbeiten hart und sterben fast, dafür bekommen Sie 3$-So ist es zumindest in den meisten Filmen, die ich gesehen hatte.,,Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie das hier machen. Die Republik ist stark, groß und brutal. Sie könnten sterben, nur weil Sie auf die Straße gehen und Sie jemand erkennt.",,Hört sich doch gar nicht mal so schlecht an."Nein im Ernst. Die Patrioten haben mich gehasst. Wussten zwar nie, wie ich aussah, aber dennoch wie ich hieß. Also sie hassen mich immer noch, aber mich als Person gerade finden sie ja ganz interassant. Bezieungsweise Lola Black.,,Ich bin nicht der Anführer der Patrioten und ich leite auch nicht diese Basis, aber Sie haben Glück."Ich sah ihn fragend an.,,Sie ist hier. Die Anführerin der Patrioten."Oh das ist...Ich weiß nicht ob das gut oder schlecht ist. Gut, weil sie....Nein es ist eindeutig schlecht. Was wenn sie wusste, wie ich, Dakota Cree, aussieht? Das wäre verdammt schlecht, ich meine sie könnte mich als Spion bezeichnen, was ich ja auch bin, und mich töten lassen. Oder noch schlimmer: Mencedes wissen lassen, dass ich in ihrer Gewalt bin.,,Ganz ruhig, Lola. Du schaffst das. Sie ist nur eine weitere Frau, die du mit deinem kleinen Finger umbringen könntest."Das beruhigte mich kein Stück. Ja ich könnte sie einfach töten, aber dann wüssten sie das ich ein Spion bin, würden mich jagen bla, bla, bla.,,Würden Sie mir bitte folgen?"Ich nickte und versuche die Schweißperlen auf meiner Haut zu verbergen. Wir gingen durch die Höhle und kamen an vielen interessanten Dingen vorbei. Waffenlager, Monitinslager, Regale mit Spraydosen und anderes. Alle Leute an denen wir vorbeikamen lächelten mich an und witmeten sich dann wieder ihrer Arbeit. Als wir dann vor einer großen Tür standen erstarrte ich. Das ist die Tür. Die Tür hinter der sie war. Ich blieb ruhig und ließ mir nicht anmerken, wie nervös ich eigentlich war. Tommy fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum und zog mich so aus meinen Gedanken.,,Keine Sorge. Sie ist nicht so schlimm, wie man vielleicht erwartet."Ich sah ihn emotionslos an und nickte leicht. Die Tür ging auf und ein großer Mann mit breiten Schultern winkte mich herein. Ich ging auf ihn zu und sah noch einmal nach hinten. Tommy grinste und hielt seine beiden Daumen in die Luft. Ich drehte meinen Kopf wieder nach vorne und zuckte kurz zusammen, als die Tür hinter mir in den Rahmen fiel. Der große Mann hatte eine grimmige Miene und streckte selbstbewusst seine Brust heraus. Er ging den Gang entlang und wollte, dass ich ihm folge. Das tat ich und beobachtete meine Umgebung. Der Gang war eng und kalt. Stahlwände und Stahlplatten auf dem Boden. Die Luft war eisig und flach so, dass mein Rachen vom atmen kratzte. Am Ende des Ganges war noch eine fette Stahltür, die der Mann durch einen Code öffnete. 2314. Mein Geburtsjahr. Zufall. Er legte seine großen Hände auf die Tür und drückte sie auf. Wir betraten einen Raum, der ebenfalls aus Stahl bestand. Die einzigen Möbel in diesem Raum waren ein Schreibtisch, ein Sofa, eine Lampe, ein Aktenschrank, ein Regal mit Waffen und ein großer Bürostuhl. Der Stuhl war mit der Lehne zu uns gedreht und ich erkannte, dass auf den Armlehnen ein Ellenbogen abgestützt war. Eine kleine Handbewegung von der Frau auf dem Stuhl und der große Mann ging.,,Du bist also das Frischblut."Der Stuhl drehte sich in meine Richtung. Nein. Schwarze Haare. Bräunliche Haut. Braune Augen.,,Mein Name ist Hannah Cree. Und deiner?"Das traf mich wie ein Schlag im Magen. Ein starker Schlag. Das musste ich mir einbilden. Das konnte sie nicht sein. Sie war doch tot. Nein war sie nicht. Bei den Patrioten ist sie! Und wohlauf! Oh und nicht zu vergessen, dass sie ihre Anführerin ist!,,Lola Black."Meine Stimme war leise. Unterdrückt. Ich konnte gerade einfach nicht mehr sagen. Allein der Name war schon Anstrengung für meine Stimmenbänder.,,Schön dich kennenzulernen, Lola. Ich habe von deiner Stärke und Entschlossenheit gehört. Du faszinierst mich."Ich lächelte und nickte nur.,,Lola? Komm runter. Ich weiß, das ist schwer, aber konzentrier dich. Das darf jetzt nicht wegen deiner Schwester aus dem Ruder laufen."Ich schaute kurz in die Kamera an der Wand.,,Freut mich ebenfalls, Ma'am.",,Bitte nenn mich Hannah. Dieses Ma'am lässt mich so alt fühlen."sagte sie lächelnd. Ich lächelte zurück und versuchte meine Gefühle zu unterdrücken. Ich war sonst nicht emotional, aber jetzt zu weinen würde mir helfen. Freundentränen, immerhin habe ich gerade meine verschollene Schwester wiedergefunden. Ich spürte wie meine Augen langsam glasig wurden.,,Kann ich irgendwie, irgendwo helfen?"Hannah streichte sich kurz nachdeklich über ihr Kinn.,,Hilf Tommy die Waffen zu reinigen."Ich nickte und verließ den Raum wieder.,,Alles okay, Lola?"dröhnte es durch das Mikro. Ich schnellte durch den Gang und sagte nur kurz und leise ja. Ich öffnete die Tür und ging zu Tommy hinüber.,,Na dann lass uns Waffen putzen!"sagte er fröhlich und legte seine Hand vorsichtig auf meinen Rücken um mich mitzuführen. Ich folgte ihm in einen Raum der eigentlich nur aus Glaswänden bestand, die in einem Rechteck aufgestellt wurden. Dort setzten wir uns an einen Tisch und begannen die Waffen zu säubern. Tommy wollte mir erst zeigen wie es geht, aber ich kam ihm zuvor und baute das Maschienengewehr, dass vor mir lag auseinander und reinigte es.,,Okay. Du kennst dich aus?",,Hm-hm. Hab von meinem Vater einiges gelernt."War gar nicht mal so falsch.,,Was macht er jetzt?"Ich sah von dem Gewehr hoch.,,Er ist tot."Kalt. So kenne und hasse ich mich. HALLO?! Du hast gerade verdammt noch mal gesagt, dass dein Vater tot sei und du fühlst gar nichts. Was ist bloß falsch bei mir?,,Oh das tut mir Leid. Aber wir halten die in Ehre, die ihr Leben für ein besseres gegeben haben."Ich nickte. Ja das hatte er wirklich. Er war nie für das, was die Republik mit den Menschen gemacht hatte. Er und Mum haben das alles nur gemacht, damit Mencedes und ich nicht auf der Straße groß werden mussten.

Als wir fertig waren, hatte Tommy mir noch mein Bett gezeigt. Ich zog mich gerade um und unterhielt mich mit Owen.,,Wie fühlst du dich?",,Ganz gut. Ich kann zwar immer noch nicht glauben, dass Hannah hier ist. Wir dachten Jahre lang sie wäre tot."Owen lachte leise.,,Dann freue ich mich, dass du sie gefunden hast.",,Ich mich auch, aber die Umstände machen alles zunichte. Sie ist die Anführerin der Patrioten und ich das verdammte Spielzeug der Republik!",,Zweifelst du?"Ich seufzte.,,Natürlich zweifle ich. Ich habe es satt von der Republik, wie ein Objekt behandelt zu werden.",,Ich verstehe dich.",,Gute Nacht, Owen."Ich legte mich auf mein Bett.,,Schlaf gut, Lola."

Time Is Precious✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt