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Ich lächlte kurz und setzte mich dann neben Owen. Ich nahm meine Beine eng zusammen, damit niemand einen Blick erhaschen konnte. Mencedes lächelte und nickte mir zu. Ich sah zu Riley und wartete, bis sie etwas sagte:,,Ich will hier nicht groß um den heißen Brei reden...Sie werden zusammen arbeiten. Sie werden zusammen essen, leben, zur Schule gehen und so weiter."Ich sah den Commander fragend an.,,Ich dachte wir wären Partner und kein Ehepaar. Außerdem haben sie gedsagt, dass sie und ich von der Schule befreit wären."Ich sah nach links. Das war Owens Stimme. Ich lachte kurz und nickte dann aber zustimmend. Riley sah Owen grimmig an.,,Mr. Grayson. Ich habe ihnen doch etwas zum Thema 'Scherze' gesagt, oder?"Sie machte eine kurze Pause und sah mich dann an.,,Hören sie...Es sind gefährliche Zeiten. Die Rebellen rebellieren, so wie sie es immer getan haben. Aber sie sind in unseren Mitten. Ich vertraue ihnen Owen und ihnen auch Dakota. Ich will bloß, dass sie beide in Sicherheit sind."Mit anderen Worten: Sie hatte einen Bodyguard für mich angagiert, weil sie nicht wollte das ICH sterbe. Und das Owen bei mir wäre trägt bestimmt nicht zu seiner Sicherheit bei. Ich nickte aber dennoch und versuchte diesen Hintergedanken zu vergessen. Der Commander sprach mit meinem Bruder und ab und zu warf Owen ein paar Worte ein. Ich hielt mich raus und inspizierte lieber Owen. Er war fast so, wie die Frau in der Limo ihn beschrieben hatte. Nur noch viel besser. Er wusste wahrscheinlich, dass er gut aussah und nutzte das auch aus. Er war gut 20cm größer als ich. Sein Lachen sah schön aus, aber ich würde mich wohl trotzdem darauf konzentrieren müssen ihn zu vergraueln. Ich brauche keinen Bodyguard, oder so.

,,Sind sie damit einverstanden, Cree?"Ich sah nach oben und hatte gar nicht bemerkt, dass ich zehn Minuten damit verbracht hatte ihn anzustarren. Er sah mich an und lächelte. Super. Jetzt dachte er genau das, was ich nicht wollte, was er das dachte. Ich hatte ihn bloß analysiert und nicht angestarrt wie ein verliebtes, dummes, naives Mädchen was Aufmerksamkeit von einem Mann brauchte der tausend Mal hübscher war, als ihre Ex-Freunde. Halt Stop. Nein, nein, nein. Vergiss das wieder Dakota. Komm nicht auf dumme Gedanken. Obwohl es ja stimmt...vergiss es einfach, Dakota. Du brauchst nur deinen Bruder und dich. Wenn's drauf ankommt sogar nur dich. Freunde, Liebe und der ganze Kram lenkte nur ab. Ich hatte sogar Angst, dass ich irgendwann wegen Mencedes schwach gegenüber dem Feind werden würde. Ich hoffte einfach weiterhin, dass dieser Tag nie kommen würde.,,Ms. Cree?"fragte der Commander etwas deutlicher. Ich sah auf. Mencedes, Riley und Owen standen bei der Tür, bereit in den großes Saal zu gehen.,,Wie war die Frage?"Owen grinste und schüttelte amüsiert den Kopf.,,Ich fragte, ob sie noch ein wenig den Abend hier genießen wollen, bevor sie mit Mr. Grayson nach Hause fahren?"Ich nickte und lächlte. Der Commander harkte sich bei meinen Bruder ein und ging mit ihm in den Saal. Owen hielt die Tür auf und präsentierte einen Arme einladend richtung Saal. Ich stand auf und sah ihn fragend an. Er hatte seinen Blick zur Seite gewendet und hielt eine Hand vors Gesicht.,,Was?"frage ich genervt. Der wollte mich doch eh nur verarschen.,,Ihr Kleid. Sie sollten es ein wenig runterstreifen."Ich sah zu meinen Beinen und zog es schnell nach unten. Man konnte meine Unterhose sehen. Das war peinlich. Sie war zwar nur weiß, aber trotzdem war das unangenehm. Das Kleid musste hochgerutscht sein, als ich aufgestanden war...,,Sind sie fertig?"Ich nickte. Keine Reaktion. Ich sah ihn an. Immer noch hielt er die Hand vor sein Gesicht. Gut. Wenigstens hatte er Manieren. Ich ging auf ihn zu und harkte mich bei ihm ein. Zusammen gingen wir dann auch in den großen Saal.,,Ich check mal die Bar ab."sagte er und verschwand in der Menge. Okay dann mischte ich mich mal unter das reiche Volk. Ich gesellte mich zu irgendwelchen Frauen und lachte mit ihnen, weil ich spürte, dass Owens Blick auf mir ruhte. Und ich wollte nicht, dass er dachte, ich hätte keine Freunde. Ab und zu wechselte ich meinen Aufenthaltsort und ging zu anderen Leuten. Er sollte auch nicht denken ich hätte nur ein paar Freunde. Im Augenwinkel fiel mir einer der Wachen auf. Er ging auffällig durch die Leute, mit etwas kleinem im Ärmel. Ein anderer Mann machte gerade einen Funkspruch und die Wache nickte. Die planten irgendwas. Unaufällig ging ich der Wache hinterher. Er blieb an einem kleinen Tisch stehen und klebte etwas unter ihn. Er hatte es so aussehen lassen, als sei ihm etwas runtergefallen, aber ich hatte ihn durchschaut. Die Wache verließ den Tisch und ging wieder zu seinem Posten. Als ich mir sicher war, dass ich nicht gesehen werde, ging ich zu dem Tisch. Gerade als ich mich bücken wollte, hörte ich ein Klicken. Nicht laut, aber ich konnte es definitiv hören. Etwas piepte leise in meinem Ohr. Druck auf den Ohren, dachte ich. Aber dann wurde der Ton lauter und erschien auf beiden Ohren. Immer, immer lauter. Ein unerträglicher Schmerz durchfuhr meinen Kopf. Ich hielt mir die Ohren zu und sah mich um. Keiner der anderen Gäste merkte etwas von dem Ton. Entweder bildete ich mir das ein oder nur ich konnte es hören. Der Ton wurde leiser und verstummte dann vollkommen. Ich sag mich kurz um, ob jemand etwas bemerkt hattte. Aber anscheinend war das nicht der Fall. Die einzige Person die mich ansah war Owen. Er war von seinem Barhocker aufgestanden und hatte sein Glas abgestellt. Ich winkte ihm zu, um zu zeigen, dass alles okay wäre. Aber dann plötzlich wurde mir schwarz vor Augen. Dann konnte ich wieder sehen und mir wurde schwindelig. Der hohe Ton kam mit einem Schlag wieder und zwar lauter als zuvor. Ich hielt wieder die Ohren zu und versuchte mich irgendwo festzuhalten, fiel aber auf den Boden. Kurze Zeit später hörte ich nur wie ein Mann schrie:,,Die Republik wird fallen! Und euer Wunderkind zuerst!"Die Umgebung war verschwommen, ich konnte nicht sehen wer das gerufen hatte. Mich schüttelte jemand. Ich hörte dumpfe Stimmen. Meinen Namen.,,Dakota? Dakota? Ms. Cree!"Ich sah Owen ins Gesicht.,,Sind sie da?"Ich nickte nur und gab ein erschöpftes Stöhnen von mir.,,Okay. Ich hebe sie jetzt hoch und werde sie in mein Auto tragen. Dann fahren wir zu mir und..."Ich hielt ihn am Arm.,,Keine Einzelheiten. Bringen sie mich weg von hier."Owen sah mich verwundert an nickte dann aber.,,Gut, nicht erschrecken wenn ich sie an unangenehmen Stellen berühre."Ich nickte. Das war mir egal. Ich wollte gerade nur hier weg. Ich wollte, dass der Schmerz aufhört und ich wollte in einem Bett liegen. Ohne Patrioten. Dieser 'Zwischenfall' heute Abend...das war das Werk der Patrioten. Und wenn ich das richtig vertanden hatte, dann stand ich jetzt auf Platz eins ihrer Blacklist.

Time Is Precious✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt