~ Part III ~

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Hänsel noch immer neben mir. Ich hatte mich im Schlaf jedoch gedreht und lag nun mit dem Kopf auf seinem Oberkörper. Ich spürte unter mir wie seine Brust sich beim Atmen langsam hob und wieder senkte. Für einen kurzen Moment erlaubte ich mir noch diese Nähe zu genießen.

Schließlich erhob ich mich jedoch vorsichtig um ihn dabei nicht zu wecken.  Ich zog mir frische Sachen an und verlies  mein Schlafzimmer. Unten in der Küche saßen bereit Gretel und Benjamin und brüteten wieder über den Unterlagen der Opfer. "Guten Morgen." begrüßte ich die beiden. "Ich hoffe ihr konntet gut schlafen."

Auf Gretels Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, während Benjamin plötzlich knallrot anlief. Ich ging in der Zwischenzeit zu meiner Kochstelle um Wasser auf zu kochen. "Als es dann ruhiger wurde definitiv. Wenn auch vermutlich nicht so gut wie du." erwiderte Gretel nun und ich konnte das Lachen in ihrer Stimme hören. Ich fluchte leise. Natürlich hatten wir nicht daran gedacht leise zu sein und somit mussten die anderen uns ja förmlich gehört haben. Gretel hinter mir lachte. "Hey alles gut.. jeder braucht Mal ein bisschen Spaß."

Ich seufzte genervt. "Keine Sorge, dass war ein Fehler und wird nicht nochmal passieren." Ich drehte mich zu ihr um und sah, dass Hänsel in dem Moment ebenfalls den Raum betreten hatte. Er musterte mich einen Moment und kurz sah man Schmerz in seinen Augen auf blitzen. "Über die Brücke würde ich nicht gehen..." murmelte Gretel noch während ich das mittlerweile köchelnde Wasser vom Herd nahm und in eine Teekanne füllte. Diese stellte ich zusammen mit mehreren Bechern auf den Tisch.

"Habt ihr schon was entdeckt?" Fragte ich nun und sowohl Gretel als auch Benjamin schüttelten den Kopf. "Die einzige Gemeinsamkeit der Entführten ist, dass sie alle aus diesem Dorf kommen" seufzte Benjamin und lehnte sich zurück. Ich nickte. "John wird heute einige Angehörige zu uns schicken, vielleicht können sie etwas dazu sagen" erklärte ich und erinnerte mich in Gedanken daran, mit jedem vorher einmal zu reden. Bevor noch jemand etwas falsches sagen würde. Ich warte einen Blick aus dem Fenster um zu sehen wo die Sonne stand. "Die Ersten werden bald eintreffen... Wollt ihr vorher noch etwas essen?"

Wir nahmen noch schnell ein leichtes Frühstücl ein, bevor auch schon John mit den ersten Angehörigen vor meiner Tür stand. Er schloss mich kurz in die Arme und flüsterte mir etwas zu. "Keine Sorge alle sind informiert und halten Thea raus.." Ich strahlte ihn dankbar an, worauf ich hinter mir ein genervtes Schnauben wahr nahm. Ich drehte mich um und sah wie Hänsel uns mit bösen Blick beobachtete. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und bat John sowie Lisa, deren Mann entführt wurde, einen Sitzplatz an und sie setzten sich an den Tisch zu Gretel und Benjamin.

Ich lehnte mich an einen Schrank und stand dabei direkt neben Hänsel. Dieser musterte mich kurz von der Seite bevor er sich leicht zu mir lehnte. "Was läuft da zwischen dir und John?" Seine Stimme war so leise, dass nur ich ihn hören konnte. Belustigt schüttelte ich den Kopf. "Eifersüchtig?" Ich funkelte ihn herausfordernd an und er lächelte nur fies. "Ich könnte ihm von letzter Nacht erzählen." Ich musste mir ein lachen verkneifen.

"Das könntest du.. wird ihn nur nicht interessieren." Nun wurde mein Tonfall wieder ernster und schärfer. "Und zur Info seine schwangere Frau wurde ebenfalls entführt.. ein bisschen mehr Respekt wäre da angemessen findest du nicht?" Hänsel sah erschrocken zu mir, nickte dann aber und wendete ebenso wie ich seine Aufmerksamkeit zu dem Gespräch vor uns.

"Also ist dir irgendwas aufgefallen als dein Mann entführt wurde? Irgendwas an der Art wie es passiert ist.." fragte Gretel gerade Lisa. Sie sah kurz verunsichert zu mir, auf mein aufmunterndes Nicken jedoch fing sie an zu erzählen. "Nicht viel.. es war mitten in der Nacht...Ich hab die Hexe leider nicht komplett sehen können, dafür ging es zu schnell, dennoch kam sie mir bekannt vor. Es ging unglaublich schnell, genauso wie die Überfälle damals... ich hörte einen Knall von den zerbestenden Fenstern kurz darauf stand sie in unserem Schlafzimmer, setzte Thomas mit einem Zauber außer Gefecht und verließ mit ihm unser Haus wieder.."

Jeremy Renner One-Shots und KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt