Jeremy Renner One-Shots und Kurzgeschichten

~ Part II ~

"Wir beide haben wieder ein Zimmer zusammen." Mit diesen Worten kam mir Melody strahlend entgegen und hielt mir eine Schlüsselkarte hin. Regelmäßig wenn wir zusammen flogen und einen längeren Aufenthalt hatten, bekamen wir ein Zimmer zusammen. So hatten wir uns auch vor einigen Jahren besser kennen gelernt und waren zu mittlerweile besten Freundinnen geworden.

"Perfekt!" antwortete ich ihr grinsend und zusammen fuhren wir mit dem Fahrstuhl hinauf und schließlich in das Hotelzimmer. Dieses Mal hatten wir sogar getrennte Schlafzimmer, wobei uns auch ein gemeinsames nicht gestört hätte.

"Also Süße. Umziehen und ab an den Strand?" fragte sie, während sie sich direkt im ersten Zimmer begann einzurichten. "Das wird deiner Laune definitiv helfen." Ich verdrehte die Augen, brummte aber zustimmend. In meinem Zimmer angekommen legte ich den Koffer auf Bett und suchte einen Bikini so wie eine locker Bluse und einen Rock heraus, der wesentlich bequemer war als unsere Dienstkleidung. Ich öffnete von meinen Arbeitsrock den Reißverschluss und wollte ihn hinter ziehen, als ich ein merkwürdiges Geräusch vernahm. Nach einigen Momenten erkannte ich, dass es sich dabei um raschelndes Papier handelte.

Verwirrt tastete ich die Taschen des Rockes ab und entdeckte in der rechten hinteren Hosentasche einen Notizzettel. "Der ist nicht von mir.." murmelte ich und faltete ihn auseinander. Als ich erkannte, was ich da gerade in der Hand hielt, traute ich meinen Augen kaum. "Jane? Bist du soweit? Huch du bist ja noch gar nicht umgezogen... Was hast du da?" Mel kam zu mir ins Schlafzimmer und sah über meine Schulter nun ebenfalls auf den Zettel. "Auch wenn es vielleicht komisch klingt ich würde dich wirklich gerne näher kennenlernen. Auf nicht körperlich Ebene." Sie lass dir Sätze und die darunter stehende Telefon-Nummer laut vor und erst dadurch wurde mir bewusst was ich hier tatsächlich in den Händen hielt.

"Ist der etwa von Jeremy?" fragte Mel und holte mich nun endgültig aus meine Trance. "Ich denke schon... Es steht zwar kein Name drauf... Aber wer sonst..." murmelte ich. Er hatte mit tatsächlich seine Telefonnummer zu gesteckt. Vermutlich als er mich am Ende noch einmal umarmt hat. Ich hab davon nicht einmal etwas mitbekommen. Ich ließ mich auf das Bett fallen und drehte den Zettel in meiner Hand. Schon als er das Flugzeug betreten hatte, war er mir direkt aufgefallen und auch die ganze Zeit über sehr sympathisch gewesen. Mir war auch klar, wenn ich nein gesagt hätte, hätte er auch niemals mit mir geschlafen. Wobei ich mir eingestehen müsste, so sehr ich auch über mich selbst geschockt war, bereute ich es nicht.

"Was überlegst du noch? Ruf ihn an! Vielleicht ist er ja heute noch in der Nähe und ihr könnt euch treffen" ermutigte mich Mel und reichte mir mein Telefon, dass ich vorher auf einer Kommode abgelegt hatte. "Meinst du wirklich? Ich mein was sollte er den an mir finden?" Mel lachte bei meinen Worten. "Was er an dir finden soll? Mal davon abgesehen, dass du die heißeste und herzlichste Person bist die ich kenne, scheint er ja defintiv Gefallen an dir zu haben, sonst hätte er dich nicht im Flugzeug gevögelt."  Ich zuckte leicht zusammen bei ihren Worten, wobei mir bewusst war, dass sie zumindest zum Teil Recht hatte. "Okay ich mach ja schon" gab ich schließlich bei uns tippte die Nummer von dem Zettel ein. Mit rasenden Herz betätigte ich schließlich den grünen Hörer und hörte bereits in der nächsten Sekunde das Freizeichen.

Bereits nach dem zweiten Klingeln ertönte seine Stimme. "Hallo?" Es war wirklich Jeremy. Alleine der Klang seiner Stimme, wenn auch durchs Telefon verzerrt, ließ mich erschauern. "Hallo?... Ist da jemand?" Ich schüttelte mich und versuchte meine Stimme wieder zu finden, die gerade nicht so wirklich funktionieren wollte. "Ähm... Ja... Hi... Hier ist..." Ich räusperte mich mehrfach aber schaffte es irgendwie nicht einen klaren Satz zu sagen. Die Tatsache, dass Mel mir gegenüber saß und sich darüber halb tot lachte, half nicht wirklich. "Jane? Bist du es?" fragte Jeremy schließlich und ich seufzte leise. "Ja.. ich bin's. Ich... Ich hab den Zettel gefunden." Ich hörte ihn leise lachen. "Ja, dass hab ich mir gedacht. Bleibst du noch in LA oder musst du direkt weiter fliegen?"