Während dem Essen versuchen wir einander besser kennenzulernen. Also den Charakter, meine ich. Jeremy ist eigentlich ganz nett, aber für meinen Job etwas zu widerspenstig. Hoffentlich versteht er bald, wie wichtig meine Arbeit ist und hört auf mich loswerden zu wollen. "Agent Clark, wir haben Agenten feindlicher Organisationen zwei Blocks entfernt gesichtet. Sie kommen in eure Richtung. Sie sollten den Jungen nach Hause bringen", höre ich einen Verbündeten über mein Kommunikationsgerät funken. "Jeremy, ich unterbreche dieses Essen nur ungerne, aber wir müssen los. Gefahr naht", warne ich leise und winke einen Kellner zu uns. Dieser bringt direkt die Rechnung mit, welche Jeremy begleicht, obwohl ich strikt dagegen bin. "Vielen Dank", sage ich und stehe auf. Meine Jacke habe ich nie ausgezogen. "Los", zische ich Jeremy an. Mit zügigen Schritten verlassen wir das Restaurant. Gerade als ich die Autotür für meinen Schützling öffne, biegen die Agenten um die Ecke. Sie erkennen uns und heben die Waffen um auf uns zu schießen. Mit einem festen Stoß landet Jeremy im Wagen. Ich ziehe meine Pistole und schieße gezielt auf die Männer. Einer nach dem anderen fällt tot oder verletzt zu Boden. Als keiner mehr steht, knalle ich die Autotür zu und springe auf den Beifahrersitz. Dann fahren wir los. Die ganze Zeit über sehe ich wachsam in alle Richtungen. "Agent Wilson, hier Agent Clark. Wissen wir wer die Angreifer waren?", frage ich über Funk an die Zentrale. "Negativ, Agent. Ist der Schutzbefohlene in Sicherheit?", bekomme ich als Antwort. "Nur noch wenige Kilometer bis zum Haus. Bisher ist alles ruhig", sage ich und sehe mich weiter um. Dann fällt mein Blick auf Jeremy. Er ist verschreckt. "Seien Sie wachsam, Agent. Wir dürfen ihn nicht verlieren", werde ich gewarnt. "Ja, Sir." Ich drehe mich um und sehe ihm in die Augen. "Jeremy, bist du verletzt?", frage ich ihn. "N-nein. Wer war das? Warum haben die auf uns geschossen?", antwortet er. "Gut. Das waren unsere Feinde. Sie wollten deinen Tod. Deshalb bin ich hier. Um dich zu beschützen. Bitte halte dich ab sofort daran was ich dir sage. Wie du gesehen hast, hätte meine Abwesenheit dein Ableben bedeuten können", sage ich zu ihm. "Wurdest du verletzt?", fragt er. Ich schüttle den Kopf. "Danke. Du hast mir wirklich das Leben gerettet", bedankt er sich endlich. "Genau das ist mein Job, Jeremy", antworte ich und drehe mich wieder nach vorne.
"Komm. Das Haus hier, ist eine Festung. Sicherer könnte es fast nirgendwo sein. Geh ins Bett und schlaf dich aus. Morgen ist ein neuer Tag", sage ich, als wir an meinem Haus ankommen. Es stimmt. Als ich alt genug war, habe ich die Fenster tauschen lassen und einige Alarmsysteme inklusive Überwachungskameras installieren lassen. Aus diesem Grund wohnt der junge Mr Williams hier, solange ich für ihn verantwortlich bin. Gemeinsam gehen wir also rein und jeder geht in seine Wohnung. Sofort checke ich alle Systeme und riegele es ab. Erst dann gehe ich duschen und dann ins Bett.
Früh am nächsten Morgen bin ich wach und laufe meine üblichen Kilometer auf dem Laufband. Danach richte ich die Sachen für das Frühstück her. Genau pünktlich kommt Jeremy rein und setzt sich. "Guten Morgen, Melina", sagt er. Er klingt noch ganz verschlafen. "Guten Morgen, Jeremy. Konntest du gut schlafen?" "Ja. Glücklicherweise", antwortet er. Ich stelle ihm wortlos eine Tasse Kaffee hin und setze mich dann endlich selbst. Ich habe Hunger. "Du bleibst heute hier. Von mir aus kannst du oben machen was du möchtest, aber die Fenster bleiben zu. Du schreibst mit niemandem und telefonierst auch nicht, wenn ich es dir nicht erlaube. Ich muss heute ein paar Sachen erledigen. In der Zwischenzeit wird ein Freund von mir hier sein, falls etwas passiert. Gegen Abend müsste ich wieder zurück sein und ich bringe auch Abendessen mit", erkläre ich ihm nach dem Frühstück den heutigen Tag. Ich wurde mitten in der Nacht angerufen und in die Zentrale beordert, deshalb bleibt der Junge fast alleine. "Wann musst du los?", hakt er nach. "In zwei Minuten. Sobald ich gehe, kommt mein Kollege", antworte ich und blicke auf die Uhr. Als er nichts mehr sagt, mache ich mich schnell fertig und bewaffne mich mit ein paar Sachen. So wie immer eigentlich. "Bis später, Jeremy. Bau keine Scheiße", verabschiede ich mich. Vor der Tür wartet Jules, wie besprochen. "Hey. Er sollte nichts anstellen. Viel Glück. Bis heute Abend", begrüße ich ihn. "Hey. Viel Glück, Kleine", antwortet er und geht rein. Mit meinem Motorrad fahre ich los. Ich muss mich etwas beeilen.
An der Einfahrt zur Garage weise ich mich aus und parke in der Tiefgarage. Darin stehen mir bekannte Fahrzeuge. Wir haben besondere Gäste in LA. Gehetzt sprinte ich die Treppe hoch in den dritten Stock. In den Konferenzraum. Ich werde dort erwartet. Etwas außer Atem trete ich durch die Tür und dort warten wie erwartet unsere Gäste. "Linny, wie läuft die Mission?", fragt Natasha Romanoff und grinst mich an. "17-jähriger Teenager. Ist anstrengend. Er hat die ersten Tage versucht mich loszuwerden", seufze ich. "Jetzt etwa nicht mehr?", fragt Clint Barton weiter. "Nein. Ich hab ihm gestern den Arsch gerettet. Irgendwelche Typen haben versucht uns zu erschießen, als wir Essen waren. Ich denke er hat seine Lektion gelernt", antworte ich ihm. "Hoffen wir doch, dass er zu seinen künftigen Beschützern freundlicher ist. Agent Clark, wir ziehen Sie von dieser Mission ab. Wir brauchen Ihre Fähigkeiten in Washington", verkündet Director Fury. Ihm folgen Agent Phil Coulson und Agent Maria Hill. Wie immer. Ich richte mich auf. Ich darf zurück in mein Zuhause? "Morgen Abend endet ihre Mission. Sobald der Tag des Jungen vorbei ist, fliegen Sie nach D.C. zurück. Falls es zu anderen Zwischenfällen kommt, bringen Sie ihn hierher und fliegen sofort zurück", gibt er mir weitere Anweisungen. "Verstanden, Sir. Aber was erfordert meine Anwesenheit trotz der Avengers?", frage ich nach. "Das erfahren Sie früh genug." Ich nicke und er verlässt uns wieder mit seinem Gefolge. Den restlichen Tag unterhalte ich mich mit dem Team, bis wir alle zurück müssen.
---
Was erfordert wohl die Anwesenheit einer jungen Agentin, was die Avengers nicht alleine schaffen?

DU LIEST GERADE
Gejagt vom Winter Soldier
FanfictionHey, ich bin Melina Clark, 17 Jahre alt und Agentin von SHIELD. Schon seit ich denken kann, nenne ich diese Organisation mein Zuhause. Schon seit ich klein bin, werde ich dort ausgebildet und gehe auf Missionen. Meine letzte hat nach einer Woche gee...