Gejagt vom Winter Soldier

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Schon seit zwei Wochen sitze ich in diesem Zimmer und recherchiere. Wie ich dazu kam? Jemand hat mir einen Brief mit einer Bankkarte hinterlassen. Und diese Adresse. Jetzt sitze ich in einer modernen kleinen Wohnung und recherchiere. Da Steve mich nicht helfen lässt, will ich seinen Freund Bucky alleine finden. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn schon vor drei Tagen gefunden. Ich habe mich in einen Spionagesatelliten gehackt und beobachte ihn jetzt schon ein paar Tage. Ich warte einfach ab. Von den Avengern halte ich mich fern. Ist auch gut so. Ich ruhe mich einfach aus, damit ich schnell wieder heile, damit ich bald wieder mitmischen und den Winter Soldier persönlich verfolgen kann. So habe ich wenigstens eine Beschäftigung, obwohl Steve mich abgewiesen hat.

Weitere drei Wochen nach dem Ende von Hydra entdecke ich in den Nachrichten etwas, was mir absolut nicht gefällt. In Wien gab es eine Explosion beim Gebäude der UN. Die Nachrichten schieben es auf James Buchanan Barnes, der eindeutig auf Kamerabildern zu sehen ist. Sofort schnappe ich mein Handy und rufe Steve an. "Ja?" "Steve, ich denke du hast die Nachrichten auch gesehen. Wo bist du? Ich muss dir was zeigen", frage ich. "Ich bin in Wien. Du bleibst wo du bist", verlangt er. "Beweg dich nicht vom Fleck, Steve. Ich bin in ein paar Stunden da", antworte ich und lege auf, während ich meine Sachen packe und dann mit dem nächsten Flieger nach Wien fliege. Da ich ihm geschrieben habe wann ich dort ankomme, erwartet er mich schon gemeinsam mit Sam Wilson und Sharon Carter. Einer CIA-Agentin. Ich kann sie schon von Anfang an nicht leiden. Ich drücke Sam meine Tasche mit einem "Halt mal bitte" in die Hand und rufe auf meinem Tablett die aktuellsten Satellitenbilder auf. "Lina?", fragt Steve. "Hm?" "Was ist los? Und was machst du da?", fragt er. Ich zoome etwas heran und drehe den Bildschirm zu ihm. "Ist das...?", fragt er. "Bucky Barnes? Jap. Ich hab ihn schon seit dreieinhalb Wochen auf dem Radar", antworte ich. "Wir müssen sofort los", antworte ich und gehe Richtung Ausgang. Sofort folgen mir die drei. "Ich muss leider wieder los. Wir sehen uns, Steve", sagt Sharon und geht. "Erklär mir das", verlangt Steve. "Als ich aus dem Krankenhaus gegangen bin, wurde mir ein Brief mitsamt einer Bankkarte, einer Adresse und einem Schlüssel hinterlegt. Von Fury. Ich habe ihn schon nach elf Tagen Suche gefunden. Seitdem behalte ich ihn genau im Blick. Ein Satellit hat sogar seine Bewegungsprotokolle aufgezeichnet. Also ein geheimer SHIELD-Satellit. Kaum jemand weiß davon, also habe ich ihn mir zu Nutze gemacht und tada. Ich habe ihn in Bukarest aufgespürt. Du wolltest mich ja nicht helfen lassen. Also müssen wir ihn finden, bevor es die Cops tun und sonst was mit ihm anstellen", beende ich meine Erzählung. Sam fährt los, kaum dass wir im Auto sitzen. "Warum hast du dich nicht schon früher gemeldet?", fragt Steve verletzt. "Du wolltest mich nicht, Steve. Ich bin zwar erst 17, aber schon lange kein Kind mehr", antworte ich von der Rückbank aus. "Zum Glück haben wir extra Ausrüstung dabei", stellt Sam fest.

Nach einer 12-stündigen Autofahrt, welche ich fast komplett verschlafen habe, erreichen wir Bukarest. Ich führe Steve zu Barnes' Wohnung. Sam überwacht den Luftraum und ich sitze alleine unten im Auto. Außerdem habe ich keine Ahnung was passiert, bis Barnes gefolgt von einer Person im Katzenkostüm und Steve von einem Hausdach springt. Zum Glück habe ich das Auto abgestellt, mich ausgerüstet und mir ein Motorrad besorgt. Ich verfolge die drei mit einem sicheren Abstand. Auch eine Horde an verschieden Polizeien und Militären folgen uns. Irgendwann hole ich zu Steve auf, woraufhin er zu mir aufs Bike springt. Ich fahre noch schneller. Vor zu Barnes. Dann geht alles schnell. Er wirft einen Sprengsatz an die Decke des Autobahntunnels, in dem wir uns befinden, dieser explodiert und wir vier schafffen es gerade noch raus ins Freie. Allerdings werden Barnes, Steve, der Panther und ich dort von Polizeiautos eingekesselt. Auch Sam landet bei uns. Dann ein Mann in einem Anzug, welcher Tony's ähnelt. War Machine. Er richtet Waffen auf uns. "Glückwunsch Cap, ihr seid jetzt Verbrecher", sagt er. Verwirrt sehe ich zwischen ihm und Steve hin und her. "Ergebt euch", rufen Polizisten. Bucky wird zu Boden gedrückt, gefesselt und dann in eine Hochsicherheitszelle in einem Lastwagen platziert. Der Rest von uns wird nur in einen Van gesetzt. Dann fahren wir los. Keine Ahnung wohin. Glücklicherweise hat man mir meinen Rucksack mit allem überlassen. Sogar meine Waffen trage ich noch. Sie halten mich wohl für ein harmloses Kind. Auf der Fahrt nicke ich immer wieder ein, bis wir in eine Tiefgarage fahren und anhalten. Bucky wird verladen und wir in einen oberen Gebäudeteil geführt. "Du hättest es lassen sollen", sagt Natasha, als wir ihr in einem Glasgang begegnen. Wir werden scheinbar in die Überwachungszentrale gebracht. Mittendrin befindet sich ein großer Tisch umrahmt von separaten Glaswänden. Über ein paar Schirme sehen wir Bucky. Allerdings beachte ich das nicht, sondern setze mich an den Tisch. Dort platziere ich mein Tablett, ein Handy und einen Laptop. Auf dem Tablett sehe ich noch immer die Satellitenbilder, auf dem Laptop ist das Bewegungsprofil geöffnet und mein Handy zeigt mir einfach nur die Uhrzeit und Nachrichten. "Ich möchte mit demjenigen sprechen, welcher aktuell das Kommando hat", sage ich, als alles hergerichtet ist. Jemand ruft jemanden an, woraufhin Tony, Natasha und ein mir fremder Mann kommen. "Everett Ross, CIA", stellt er sich vor. "Melina Clark, ehemalige SHIELD-Agentin. Sie haben das Kommando?", stelle ich mich vor. Er nickt. "Wundervoll. Ich habe Beweise, dass James Buchanan Barnes nicht für den Anschlag verantwortlich ist", sage ich und drehe mich zu meinen Geräten. Selbst Steve und Sam sehen mich erstaunt an. Ich hab es ihnen noch nicht gesagt. Vergessen. "Warum sollten wir Ihnen glauben, Miss Clark?", fragt Ross. "Glauben Sie mir, Agent, ich mag Barnes keineswegs. Ich nehme es ihm noch übel, dass er mich umbringen wollte. Dennoch hat er nichts mit dem Attentat auf die UN zu tun, weil er zu diesem Zeitpunkt in Bukarest war, wo wir ihn gefunden haben. Ich verfolge ihn schon seit über drei Wochen auf Schritt und Tritt. Hier ist sein Bewegungsprofil", erkläre ich und deute auf den Laptop. "Woher haben Sie diese Daten?", fragt er weiter. "Von einem Satelliten, auf den kaum jemand Zugriff hat", antworte ich. "Was zum Teufel tust du hier, Linny?", mischt sich Natasha jetzt ein. "Ich kümmere mich um ein Problem. Steve hat mir verboten ihm zu helfen, also habe ich angefangen selbst die Arbeit zu machen. Er selbst weiß von Barnes erst seit knapp dreißig Stunden. Außerdem brauchte ich eine Beschäftigung", antworte ich ihr. "Ich fürchte Ihre Bemühungen waren umsonst, Miss Clark. Die Beweise sind ungültig", sagt Ross und geht. "Was hat es mit dem Verbrechersein auf sich?", frage ich die Avengers. "Es gibt ein Abkommen, welches die Avenger beaufsichtigen soll, nachdem es bisher schon zu einigen Vorfällen kam. Ein Teil weigert sich zu unterzeichnen. Daher sind diese jetzt Verbrecher", erklärt Tony schonungslos. "Großartig. Wer hat unterschrieben und wer nicht?", frage ich gespannt. "Tony, Vision, Rhodey und Natasha haben unterschrieben", fängt Steve an. "Sam, Steve, Wanda und Clint haben sich geweigert", fügt Tony hinzu. "Wer sind Wanda und Vision?", frage ich verwirrt. "Zwei weitere Avenger. Sie sind seit Sokovia ein Teil von uns", antwortet Nat. Ich nicke. Dann sind Steve, Sam und ich alleine. Über einen Bildschirm verfolgen wir die Zelle von Barnes, welcher von einem Psychologen beurteilt werden soll.