Gejagt vom Winter Soldier

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Wir haben Jasper Sitwell, einen Undercover-Hydra-Agenten gefangen genommen und sind auf dem Weg zu SHIELD um an die Helicarrier zu kommen. Auf dem Highway ist plötzlich jemand auf unserem Autodach und zerrt Sitwell durch das Fenster auf die entgegengesetzte Fahrbahn. Direkt vor einen Lastwagen. Steve zieht die Handbremse, nachdem dieser jemand durch das Dach auf uns geschossen hat. Jetzt sitze ich alleine auf der Rückbank, weil Natasha Steve vor dem Schuss bewahrt hat. Unser blinder Passagier fliegt über die Motorhaube auf die Fahrbahn. "Den bringe ich um", knurre ich und ziehe meine Waffe. Von hinten rammt uns ein SUV und schiebt uns nach vorne. Direkt auf den Soldaten zu. Er springt ab und landet wieder auf unserem Dach, von wo aus er das Lenkrad durch die Windschutzscheibe reißt. Wir fahren ohne Steuer, denke ich panisch. Steve schnappt sich Natasha und Sam, blickt mich entschuldigend an und schleudert sich gegen die Beifahrertür, wobei ich dann alleine im Auto sitze. Mit dem Winter Soldier auf dem Dach. Panisch blicke ich nach oben. "Steve, ich hasse dich", brülle ich, bevor sich das Auto etwas dreht und anfängt sich zu überschlagen. Ich kauere mich in den Fußraum. Was mir jedoch nichts bringt und ich trotzdem durch das Auto geschleudert werde. Die Drehungen kommen zum Stillstand und ich versuche mich zu orientieren. Verwirrt stolpere ich auf die Fahrbahn und werde direkt unter Beschuss genommen. Durch pures Glück entkomme ich jeder einzelnen Kugel. Steve und Natasha verwinden von der Brücke und auch Sam ist weg. Dafür auch der Winter Soldier und die anderen schießwütigen Agenten. Ich benutze eines der Seile von den Bösen und seile mich daran ab. Unten angekommen laufe ich einfach in die Richtung in die die Zerstörung weist. Ich habe Glück und finde den Winter Soldier, der hinter Natasha her ist. "Hey, Soldat. Du willst doch mich tot sehen. Töte mich, damit es endlich vorbei ist", rufe ich ihm auf Russisch zu. Damit ziehe ich die Aufmerksamkeit von beiden auf mich. Ich habe ganz vergessen, dass Nat Russin ist. Er dreht sich zu mir um und richtet seine Waffe auf mich. Es war dumm von mir zu reden. Ich bin schutzlos und er ein meisterhafter Killer. Bevor er schießen kann, schießt Nat auf ihn. Schnell dreht er sich wieder zu ihr und schießt auf sie. So weit ich erkennen kann, hat er sie auch an der Schulter getroffen. "Komm schon, Soldat. Ich warte hier auf deine Kugel", rufe ich. Ohne weiter zu zögern schießt er auch auf mich. Und er trifft. Geradewegs auf meine Brust. Mit einem spitzen Schmerzensschrei kippe ich rückwärts um. Ich sehe einen Schild fliegen, dann kämpft Steve gegen den Winter Soldier. Sie sind beide gut. Bis sich Sam einmischt und wir von Hydra eingekesselt und festgenommen werden. "Was hast du dir dabei gedacht?", fragen alle drei gleichzeitig, als wir gefesselt im Auto sitzen. Gemeinsam mit zwei vermummten Gestalten. "Ablenkung. Ich hatte tatsächlich gehofft, dass er auf die Brust schießt. Die Kevlarweste ich eben doch sinnvoll", antworte ich und lehne mich erschöpft zurück. Ich hab eine Kopfplatzwunde von der Explosion, ich saß in einem sich überschlagenden Auto und der Soldat hat mich fast erschossen. Da darf ich fix und fertig sein. "Die beiden brauchen einen Arzt, sonst verbluten sie", sagt Sam irgendwann. Der linke Agent zieht einen Elektrostab und scheint ihm damit zu drohen, bis er ihn umdreht und seinem Kollegen in die Brust rammt. Dann zieht er den Helm ab. Oder eher sie. "Maria Hill", murmle ich und lehne meinen Kopf an Steve's Schulter. Mein Lebensretter. Mehr als nur einmal. Wir entkommen. Wie kann ich nicht genau sagen, weil einiges verschwommen ist und mein Kopf einfach weh tut. So wie alles andere. Jedenfalls trägt Steve mich, während Sam Nat stützt. Wir betreten einen Tunnel. Jemand kommt uns entgegen gelaufen. Maria sagt irgendwas, während ich das Bewusstsein verliere. Schon wieder.

Ich liege auf einer weichen Matratze und der Rest ist mir im Moment egal. Sogar das Piepsen und die Schritte und die undeutlichen Gespräche. "Wir sehen uns später", höre ich jemanden in meiner Nähe sagen, dann wird es wieder komplett still.

Alles tut weh. Ich öffne meine Augen und finde mich in einem Krankenzimmer wieder. Wieder ist da dieses Piepsen, welches von zwei Geräten kommt, aber von Musik in den Hintergrund gerückt wird. Ich sehe mich um. Rechts von mir steht ein zweites Bett. Rechts davon sitzt Sam schlafend in einem Stuhl. Ich ziehe den Vorhang zwischen den Betten zurück und entdecke einen völlig zerschundenen Steve. Was ist passiert? Was habe ich verpasst? Meine Gedanken sind völlig durcheinander. Steve wacht auf. "Achtung, links", sagt er, was Sam aufweckt. "Was ist passiert?", frage ich mit rauer Stimme. Zwei Augenpaare wenden sich mir zu. "Wir haben Hydra aufgehalten. Der Winter Soldier ist mein bester Freund, Bucky Barnes. Ich wurde etwas verletzt, aber ich lebe noch. Wie geht es dir?", antwortet Steve. "Etwas verletzt also? Deswegen liegst du mit mir auf der Intensivstation im Krankenhaus?", spotte ich. "Ein paar Kugeln waren dabei", meint er. "Du bist ein hirnverbrannter Idiot, Steve. Mir geht's gut. Tut nur ein bisschen weh", antworte ich ihm und setze mich mit einem schmerzerfüllten Stöhnen auf. Dann ziehe ich die Elektroden und so von meinem Oberkörper, schalte die Geräte aus und setze mich auf die Bettkante. "Du bist ein hirnverbrannter Idiot, Lina", wiederholt Steve meine Worte neckend. Ich verdrehe die Augen. "Was hab ich denn abbekommen?", frage ich. "Mehrere Rippenbrüche, eine heftige Gehirnerschütterung, einige Platzwunden, dein linkes Handgelenk ist ebenso gebrochen. Ansonsten scheint alles bestens zu sein", erklärt Sam. "Perfekt. Wo ist Nat? Sagt mir bloß nicht, dass der Idiot sie letztendlich umgebracht hat", frage ich nach. Steve sieht mich warnend an. Immerhin ist er ja sein bester Freund. "Sie hat sich zurückgezogen. Nachdem sie alle SHIELD-Akten veröffentlicht hat will sie sich erst neue Identitäten ausdenken, bevor sie wieder zu uns kommt", meint Sam. Ich nicke verstehend. Sie ist eine Spionin und braucht die falschen Identitäten als Rückhalt. "Und was machen wir jetzt?", frage ich gespannt. "Ich suche den Idioten wie du ihn genannt hast. Er hat mich aus dem Fluss gezogen und ist dann verschwunden", antwortet Steve. "Wann fangen wir an?" "Ich habe nicht um Hilfe gebeten", meint Steve und zieht die Augenbrauen hoch. "Ach komm. Wir wissen doch alle, dass du Sam mitnimmst. Warum nicht auch mich?", frage ich beleidigt. "Du bist noch ein Kind und zudem schwer verletzt", protestiert Steve besorgt. Er macht sich zu viele Sorgen. "Was soll ich denn sonst machen? SHIELD gibt es nicht mehr und zu den Avengers will ich nicht zurück. Ich bin sowohl arbeitslos als auch obdachlos", jammere ich. Dann stehe ich auf und setze mich zu ihm auf die Bettkante. Er legt seine Hand auf meinen nackten Rücken. "Hey, so schlimm waren wir doch gar nicht", meint er. "Doch. Wenn du den Idioten suchen gehst, dann bin ich ja alleine mit der arroganten Blechbüchse namens Tony Stark und Bruce und sonst ist niemand da", murmle ich. "Clint ist doch noch da", meint Steve. "Nein, der hat Urlaub und ist Zuhause. Außerdem mag ich ihn nicht", antworte ich. "Du kannst Tony ja aus dem Weg gehen", schlägt Sam vor. "Ich will euch helfen. Warum darf ich denn nicht?", frage ich. Langsam steigen mir die Tränen in die Augen. Warum weist er mich denn ab? "Ich will dich einfach nur schützen, Lina. Bitte versteh das", sagt Steve. "Das kann ich aber nicht", antworte ich und stehe wieder auf. Deprimiert schnappe ich mir Kleidung, welche jemand für mich gebracht hat und ziehe mich im Bad um. "Ich hol meine Entlassungspapiere und dann gehe ich. Vielleicht sehen wir uns ja wieder", verabschiede ich mich knapp und gehe dann aus dem Zimmer.