Der Strom fällt abrupt aus. Ich packe schnell alles zusammen, dann laufen wir los. "Fünftes Untergeschoss, Ostflügel", ruft Sharon uns zu. Wir laufen zum genannten Ort. Überall liegen ohnmächtige Soldaten. Die Zelle ist leer. Er ist weg. "Findet ihn", murmle ich und sehe mich um. Dann entdecke ich den vermeintlichen Psychologen. Steve und Sam kümmern sich um den Soldaten, während ich ihn befrage. Allerdings sagt er kein Wort. "Habt ihr ihn?", frage ich über Funk. "Barnes ist im Fluss gelandet. Ich hab ihn. Was ist mit dem Typen?", antwortet Steve. "Ist weg", antwortet Sam. Ich drehe mich um. Er ist abgehauen, als ich abgelenkt war. "Wir treffen uns in der Lagerhalle unten", sagt Steve, dann ist der Kontakt weg. Von Sharon hole ich mir die Ausrüstung der beiden Jungs und ein Auto, dann fahre ich zur besagten Lagerhalle. Dort sitzt Bucky neben einer Metallpresse, worin die Jungs seinen Arm geklemmt haben. Steve steht an einer Wand und beobachtet die Hubschrauber, welche uns suchen. Sam behält den Winter Soldier im Blick. "Hey Cap", ruft er. Sofort begeben wir alle uns zu ihm. Barnes wacht auf. "Mit welchem Bucky spreche ich?", fragt Steve. "Der Name deiner Mutter war Sarah. Du hast immer Zeitungen in deine Schuhe gestopft um größer zu sein", erzählt Barnes. "Und jetzt ist alles wieder gut?", fragt Sam. "Was wollte der Mann von dir?", frage ich genervt. "Ich weiß es nicht. Er wollte etwas wissen. Über Sibirien. Wo ich eingesperrt war", antwortet er. Steve befreit den Metallarm aus der Presse. "Was hat er erfahren von dem wir wissen sollten?", frage ich weiter. "Es gibt noch fünf weitere wie mich", murmelt er. "Dann müssen wir ihn aufhalten", verkündet Steve. "Wir?", frage ich mit einem höhnischen Lachen. "Klar. Du lässt mich dort garantiert wieder zurück", fauche ich und verschwinde Richtung Auto. Dort will ich meine Sachen holen und gehen. "Lina, warte bitte. Es tut mir leid, okay? Ich wollte dich doch nur schützen. Deine Knochen sind immer noch nicht verheilt", meint er und deutet auf den Gips meiner linken Hand. "Ist das dein Ernst? Ich bin seit 13 Jahren in Ausbildung. Ich erledige den Job als Agentin schon seit fünf Jahren und du willst mich beschützen?", frage ich ihn. "Ja, Melina. Bitte glaub mir und hör nur dieses eine Mal auf mich", bittet er mich. "Vergiss es. Immerhin hänge ich doch sowieso schon mittendrin. Warum habe ich mich bloß eingemischt?", frage ich mich selbst. "Warum habe ich dich zu ihm gebracht? Oder euch eure bescheuerte Ausrüstung gebracht? Gott, ich bin so bescheuert. Ich hab euch verdammt noch Mal geholfen, obwohl ich ihn hasse. Ich hab einiges riskiert, obwohl ich kaum etwas mit euch zu tun habe. Ich war schwer verletzt wegen euch. Da kann ich genauso gut noch mit euch mitkommen, wenn ihr euch Tony stellt", schreie ich Steve wütend an. Stille kehrt ein, während mir die Tränen in die Augen steigen. "Lina...", fängt Steve an. "Nein, nichts Lina. Vergiss es einfach, okay? Ich werde jetzt einfach gehen und dann könnt ihr euch eurem Problem widmen", unterbreche ich ihn. Ich schnappe mir meinen Rucksack aus dem Auto und mache Anstalten die Lagerhalle zu verlassen. "Willst du sie wirklich einfach so gehen lassen?", fragt Sam hinter mir. "Nein, aber sie will um keinen Preis bleiben. Wie damals im Tower. Sie isoliert sich einfach so lange, bis man ein schlechtes Gewissen bekommt und sie ihren Willen. Melina Clark ist eine eigensinnige, starke, junge Frau. Lassen wir sie ziehen", antwortet Steve. Ein Schnauben ertönt. "Warum hasst sie mich?", fragt Barnes. "Du kannst mich auch gerne direkt fragen", fauche ich über meine Schulter. "Na schön, dann beantworte meine Frage. Warum hasst du mich?", ruft er mir zu. Ich drehe mich zu ihm um. "Deinetwegen hatte ich eine miese Stichwunde am Oberschenkel. Du hast meinen Schützling in LA getötet. Mitsamt seiner Familie und meinem Nachfolger. Ich saß alleine in einem Auto, welches sich überschlagen hat, wurde fast erschossen. Dann hast du mich trotz Schutzweste fast erschossen. Zehn gebrochene Rippen, mein Handgelenk ist gebrochen, eine heftige Gehirnerschütterung und einige Platzwunden. Dann wurde ich von der CIA festgenommen, hab euch den verdammten Arsch gerettet und ich werde wieder wie ein Kind behandelt und weggeschickt", rufe ich aufgebracht. "Das tut mir leid. Wirklich. Ich war nicht ich selbst. Hydra hatte die völlige Kontrolle über mich und meine Taten. Natürlich rechtfertigt das nicht meine Handlungen, deshalb kann ich mich nur entschuldigen. Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen, aber das kann ich nicht. Außerdem bist du doch auch noch ein Kind, oder nicht?", antwortet Bucky nach zwei Minuten Schweigen. "Ich bin kein Kind mehr! Ich bin seit fünf Jahren eine voll ausgebildete und aktiv handelnde Agentin", fauche ich. "Dann komm mit uns und lauf nicht davon", meint Barnes. Sprachlos sehe ich ihn an. Ich und davonlaufen? Niemals! "Buck, sie ist noch nicht ganz gesund", mischt sich Steve ein. "Sowas hat dich früher nie abgehalten. Du hast immer einen Kampf angefangen. Und ich hab dir lediglich den Arsch gerettet, ohne dich abzuhalten", protestiert Bucky. "Stellst du dich jetzt auf ihre Seite?", fragt Steve genervt. "Ja, Steve. Weil du sie behandelst, als wäre sie schutzlos und schwach. Ich erinnere mich an etwas anderes. Komm mit uns mit, Agent Clark", sagt Barnes. "Darf ich Steve nerven?", frage ich mit einem schwachen Grinsen. "Sicher. Allein deine Anwesenheit gefällt ihm nicht", antwortet Barnes und schenkt mir ebenso ein kleines Lächeln. "Prima. Ich fahre", verkünde ich. Steve verdreht nur die Augen. Ich werfe meinen Rucksack zurück in den Kofferraum und setze mich hinters Lenkrad. "Wir treffen uns mit Clint, Wanda und einem neuen in Leipzig am Flughafen", verkündet Steve und setzt sich mit Sam auf die Rückbank. "Wundervoll", antworte ich und warte bis Bucky neben mir einsteigt. "Alle halten die Klappe", warne ich sie und fahre los.
Knapp zwei Stunden später parke ich am Leipziger Flughafen im Parkhaus. Zwei Minuten später parkt ein weißer Van neben uns. Alle steigen aus und auch von der Rückbank steigt ein fremder Mann. Ich laufe auf Clint zu und verpasse ihm mit meiner rechten Hand eine saftige Ohrfeige. "Das war der Anfang meiner Rache für die Entführung", gebe ich knapp von mir. Hinter mir höre ich ein Auflachen. "Hey, ich nehme an du bist Wanda. Ich bin Melina, aber du darfst mich Lina nennen", sage ich mit einem falschen Lächeln zu der unbekannten Frau. "Ja, freut mich dich kennenzulernen. Die haben schon von dir geschwärmt", antwortet sie mit einem Akzent. "Haben sie das?", frage ich sarkastisch. Die Anderen ziehen sich um und bewaffnen sich. Ich bin schon fertig. "Ich habe einen Hubschrauber", verkündet Clint. Auf diese Aussage hin teilen wir uns auf. Sam geht mit Bucky, Wanda mit Clint und der Neue, Scott Lang, geht mit Steve. Ich folge ihm einfach, nachdem er mir keine Rolle gegeben hat. Bis zum Rollfeld sieht alles gut aus, abgesehen davon, dass der Flughafen evakuiert wurde. Dann wird die Elektronik vom Hubschrauber komplett lahm gelegt und Tony landet gemeinsam mit Rhodey. Dann taucht wieder dieser Panther auf, welcher sich als Prinz von Wakanda herausgestellt hat. Auch Nat kommt. "Schade dass ihr euch wie kleine Kinder benehmt, die ihr Spielzeug nicht bekommen", sage ich. "Du bist ruhig, Kleine", ruft Tony mir zu. "Nein, verdammt nochmal. Ihr seid hinter dem falschen her. Ich sage es wirklich nur ungerne, aber Barnes ist wirklich unschuldig. Allerdings lasst ihr ihm absolut keine Chance um sich zu erklären oder sowas", protestiere ich. "Linny, halte dich da bitte raus und geh nach Hause", bittet Natasha. "Das kann ich leider nicht tun, Nat", antworte ich ihr. "Es tut mir leid, Nat. Ihr habt die falsche Entscheidung getroffen. Ihr lasst euch wie Puppen von der Regierung herum kommandieren." "Es ist alles gut, Linny. Mach dir keinen Kopf. Alles wird wieder gut", antwortet sie mir. Ich seufze und schüttle den Kopf. "Dafür ist es zu spät", flüstere ich unhörbar. "Warum hast du Melina, Clint und Wanda da mit rein gezogen?", fragt Tony Steve vorwurfsvoll. "Weil sie ein Recht auf Entscheidungen haben, welche du uns allen nehmen wolltest", antwortet er. "Ich hab ihren Jet gefunden. Hangar fünf", verkündet Sam über Funk. "Jetzt Kleiner", ruft Tony, woraufhin ein Junge in einem rot-blauen Anzug hinter uns hervorspringt, sich Cap's Schild klaut und seine Hände mit Spinnenweben fesselt. "Tony, tu das nicht. Ihr habt doch noch die Chance wieder ein Team zu werden", bitte ich ihn. Clint durchtrennt die Fäden mit einem Pfeil, Scott, welcher sich schrumpfen kann, wirft Steve den Schild zurück. Der Kampf beginnt.
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Gejagt vom Winter Soldier
FanfictionHey, ich bin Melina Clark, 17 Jahre alt und Agentin von SHIELD. Schon seit ich denken kann, nenne ich diese Organisation mein Zuhause. Schon seit ich klein bin, werde ich dort ausgebildet und gehe auf Missionen. Meine letzte hat nach einer Woche gee...