Kapitel 8

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"Schwanger?", wiederholte Ben schockiert, das was seine Freundin gerade von sich gegeben hatte, und sah sie einfach nur ungläubig an. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! Sie hatten doch immer verhütet oder etwa nicht? Sie konnte doch unmöglich schwanger von ihm sein. Vielleicht hatte sie sich einfach nur versprochen? Oder er hatte es falsch verstanden? Er hoffte inständig, dass es so war, denn er war wirklich noch nicht bereit Vater zu werden.
"Ja, schwanger", meinte Leyla ruhig und sah auf ihre Hände, welche sie nervös ineinander verknotete.
"Hast du einen Test gemacht?", fragte Ben nun und stand vorsichtig auf, bevor er sich verzweifelt durch die Haare fuhr.
"Was? Ja natürlich, denkst du wirklich ich würde so etwas behaupten, bevor ich einen Test gemacht hätte?", fragte sie nun ernst. Dachte er denn wirklich sie würde ihn belügen?
"Ich meine....nein.....nein würdest du nicht....", hauchte Ben durch den Wind, auch wenn er es immer noch nicht wahr haben wollte.
"Was machen wir jetzt?", fragte Leyla leise und versuchte ihm wieder ins Gesicht zu sehen, sie wollte ihn nicht verlieren.
"Ich weiß es nicht, Leyla! Ich weiß es wirklich nicht! Ich bin noch nicht bereit Vater zu werden....und ich....keine Ahnung....", murmelte Ben leise, sah Leyla jedoch nicht in die Augen.
"Ich verstehe dich, aber ich werde das Baby nicht abtreiben. Das kann ich nicht!", meinte Leyla ruhig und versuchte nach seiner Hand zu greifen.
Ben entzog ihr jedoch sogleich seine Hand, es war gerade einfach zu viel für ihn, weshalb er kein Wort heraus bekam, sondern nur laut seufzte.
"Ben, bitte! Ich hätte es doch auch anders gewollt! Natürlich wollte ich irgendwann eine Familie mit dir gründen, aber jetzt.....bitte verlass mich deswegen nicht.....bitte.....", hauchte sie und fing wieder voller Verzweiflung und Angst, was passieren könnte, an zu weinen.
Noch ehe sie ihren Satz richtig zu Ende gesprochen hatte, nahm Ben nun endlich ihre Hände:"Sag so etwas nie wieder!"
"Was?", schluchzte Leyla leise, sah ihn aber an, während dicke Tränen über ihre Wangen liefen.
"Ich könnte dich nie verlassen Leyla!", meinte er sofort ernst.
"Wirklich nicht?", fragte sie verunsichert und wischte sich die Tränen mit ihrem Handrücken weg.
Ein verzweifeltes, aber dennoch liebevolles Lächeln trat auf Bens Gesicht:"Nein....ich bin mittlerweile schon viel zu abhängig von dir...."
"Wow klingt sehr romantisch", meinte Leyla trocken, aber sah ihn weiterhin an.
"Entschuldigung, ich wollte nie, dass du einen Grund bekommst an mir zu zweifeln", gab er sanft von sich, ergänzte dann aber noch liebevoll, während er über ihre Hände streichelte,"Vielleicht ist es so besser.....ich kann von dir einfach nicht genug bekommen, weil ich dich dazu viel zu sehr liebe! Auch wenn ich eigentlich noch nicht bereit dafür bin Vater zu werden....aber nun ist es eben so........aber du trägst keine Schuld daran, zumindest nicht alleine.....dazu gehören immer zwei. Natürlich wäre es einfach, wenn ich jetzt gehen würde, aber das ändert ja nichts an der Tatsache, dass du von mir schwanger bist.........ich will dich nicht verlassen und deshalb.....naja, wir kriegen das irgendwie schon hin, würde ich sagen."
Eine erneute Träne kullerte über ihre Wange und sie konnte kaum glauben, was er da gerade gesagt hatte. Er würde sie nicht verlassen! Und sie hatte schon solche Angst gehabt, dass sie alleine mit dem Baby dastehen würde. Jeder andere Mann, der es einfach haben wollte, hätte sich aus dem Staub gemacht, aber Ben hatte wieder bewiesen, dass er anders war.
"Danke", gab Leyla als einziges von sich und schmiegte sich wieder in Bens Arme.
Ohne ein weiteres Wort zog Ben sie fest an sich und gab ihr somit den Halt, den sie gerade brauchte. Er wusste zwar nicht genau wie, aber das war ihm im Moment auch egal. Jedenfalls würde er Leyla beistehen, so gut er konnte. Sie würden das zusammen durchstehen und brauchten sich gerade mehr denn je. Außerdem passierten die besten Dinge eben ungeplant. Wie zum Beispiel auch das Baby bei Elias und Julia. Dieses war schließlich auch nicht geplant gewesen und die zwei hatten die Hälfte der Schwangerschaft doch schon gut hinter sich gebracht. Wieso sollten Leyla und er das nicht auch schaffen? Bisher waren sie immer ein tolles Team gewesen und er wollte auch nicht, dass sich daran etwas änderte.
"Wie weit glaubst du denn zu sein?", fragte Ben nach einiger Zeit, in der sie geschwiegen und einander in den Armen gehalten hatten.
Leyla löste sich leicht und sah in seine Augen:"Ich weiß nicht genau, aber ich vermute mal 6. Woche! Jedenfalls habe ich ja schon Symptome. Den Schwindel, die Müdigkeit und die Schweißausbrüche hast du ja mitbekommen, aber hier zuhause kam dann noch Übelkeit dazu...."
"6. Woche? Wow.....aber dass du so leidest tut mir so leid....", meinte Ben sanft, streichelte über ihren Arm und versuchte ihr gut zu zusprechen,"Du wirst das nicht alleine durchstehen! Ich werde dich so gut es geht unterstützen!"
"Du weißt gar nicht, wie froh ich bin dich zu haben!", hauchte Leyla leicht lächelnd und schmiegte sich wieder mehr an ihn.
"Und ich bin froh dich zu haben", meinte er leicht lächelnd und sah auf ihren Bauch, bevor er sich traute und vorsichtig eine Hand auf diesen legte.
Sofort sah Leyla auch auf ihren Bauch und legte ihre Hand auf seine:"Ich bin von keinem so gerne schwanger, wie von dir.....auch wenn es nicht geplant war...."
"Nachdem ich mich jetzt auch beruhigt habe, bin ich auch sehr froh.....auch wenn ich mich noch an das Gefühl gewöhnen muss, dass ich Vater werde....", gab Ben zu und ergänzte dann noch entschuldigend,"Ich wollte nicht so reagieren, verzeih mir bitte, Schatz!"
"Ben, das ist nur verständlich gewesen....du bist noch sehr jung und ein Baby war noch nicht annähernd in deiner Planung der nächsten Jahre enthalten", entgegnete Leyla verständlich und sah ihm liebevoll in die Augen.
Ben schüttelte den Kopf und küsste sie zärtlich auf die Stirn:"Nein, aber jetzt ist es gut so! Ich freue mich darauf mit dir eine Familie zu gründen, denn du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich möchte, dass das so bleibt."
"Und du bist das Wichtigste in meinem Leben", gab Leyla verliebt zu und gab ihm einen Kuss auf seine Lippen.
"Wir schaffen das, Schatz! Wir zwei, also drei!", lächelte er nur und küsste sie erneut liebevoll und vorsichtig um ihr die Geborgenheit zu geben, die sie und das Baby in ihrem Bauch jetzt benötigten.
"Bleibst du heute bei uns?", fragte Leyla dann und löste sich von seinen Lippen,"Ich könnte heute jemanden bei mir gebrauchen!"
"Natürlich bleibe ich und das so lange du willst!", meinte Ben und fügte dann allerdings noch eine Bitte hinzu, welche nun mehr denn je nach Erfüllung verlangte,"Leyla....lass es uns Zoe sagen, bitte! Wie du anfangs gesagt hast, sie wird es bald sowieso erfahren und dann sagen wir es ihr lieber selber!"
Ein leichtes Nicken, gefolgt von einem Lächeln entkam Leyla, ehe sie sanft antwortete:"Du hast recht. Ja, lass es uns ihr sagen! Am besten noch heute Abend."
"Ja....was sagst du dazu, ich bestelle uns etwas zu essen, du ruhst dich noch ein bisschen aus und dann reden wir beim Abendessen mit deiner Tochter?", bot er ihr an und sah fragend zu ihr, denn er wollte sie auch zu nichts zwingen.
"Ja.....ja mach das, hört sich gut an", entgegnete sie zaghaft und ließ sich mit dem Rücken auf die Couch sinken.
Er deckte sie vorsichtig zu und küsste sie noch einmal auf die Stirn:"Klingt Pizza gut?"
"Wundervoll", hauchte Leyla leise und schloss lächelnd die Augen, ehe sie schon in einen tiefen Schlaf fiel.
Mit einem seligen und verliebten Lächeln sah Ben auf Leyla hinunter und ging dann in die Küche, um alles für später vorzubereiten.

In aller Freundschaft- Die jungen Ärzte Liebesgeschichten mit HürdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt