Am Abend saßen Ben und Leyla zusammen auf ihrem Sofa um den Abend, nach einem anstrengend und nervenaufreibendem Kliniktag, ausklingen zu lassen.
"Guck mal", grinste Leyla dann plötzlich, zog ein Bild aus ihrer Strickjacke und reichte es ihm.
Ben nahm das Bild, welches sich als Ultraschallbild herausstellte, fast schon ehrfürchtig in die Hand und bekam leicht glasige Augen:"Wow.....der kleine Punkt da...."
"Ist dein Kind", vervollständigte sie seinen Satz und sah selber, fast schon verliebt, darauf.
"Einfach nur unglaublich....", hauchte Ben und wischte sich eine Träne weg, die sich den Weg seiner Wange entlang bahnte.
"Weinst du etwa?", fragte Leyla überrascht, aber auch sehr gerührt.
"Mhhhh....vielleicht", murmelte Ben und fühlte sich das erste Mal schwach, da er noch nie vor jemandem geweint hatte. Seine Eltern hatten mit Gefühlen sowieso nie so viel zu tun gehabt und auch selten auf seine Rücksicht genommen. Deshalb war es neu für ihn, dass ihm so etwas, vor jemandem, unkontrolliert passierte.
Leyla verstand sofort und legte ihre Hände auf seine Wangen, um die erneuten Tränen wegzuwischen:"Hey, das ist überhaupt nicht schlimm. Und es ist keine Schwäche Gefühle zu zulassen!"
"Ich weiß! Auf mich hat da nur nie einer Rücksicht genommen oder sich auch nur für meine Gefühle interessiert. Aber es fühlt sich gut an. Vor dir habe ich das erste Mal das Gefühl, dass ich mich nicht zurückhalten muss!"
"Und das ist auch richtig so! Es gibt jetzt jemanden der sich dafür interessiert. Du bist jetzt bei mir und vor mir brauchst du dich nicht verstellen!", versicherte sie ihm und küsste ihn liebevoll auf die Wange.
"Das kann ich auch gar nicht! Du durchschaust mich sofort", grinste er dann leicht und küsste sie liebevoll.
Lächelnd erwiderte sie seinen Kuss und sah ihn dann wieder sanft, aber verschmitzt an:"Tja, da bin ich wohl ganz gut drinnen!"
"Und wie", grinste er auch und wusste dann nicht genau, ob er sie nach dem Gespräch, was er teils mitgehört hatte, fragen sollte, tat es dann aber doch,"Darf ich dich was fragen?"
"Ja, alles", antwortete sie ihm sanft.
"Was war mit dir und Matteo?", fragte er direkt, ohne lange um den heißen Brei herum zu reden.
Kurz sah Leyla ertappt auf, wie konnte er wissen, dass etwas zwischen ihnen gewesen war? Sie hatte ihm noch gar nichts davon erzählt, da sie es als zu früh empfunden hatte. "Woher weißt du von Matteo und mir?", antwortete sie ihm deshalb mit einer Gegenfrage.
Ben biss sich kurz auf die Lippe, wie sollte er das jetzt erklären, ohne sich zu verraten? Da es keinen Sinn machte seine Freundin anzulügen, seufzte er nur schwer:"Ich habe euch gesehen und teilweise gehört. Heute!"
"Heute? Moment, hast du uns etwa belauscht?", fragte sie ihn ernst, als ihr bewusst wurde, was er da sagte.
"Ich.....ich habe euch durchs Fenster gesehen, wie ihr Händchen gehalten habt und wollte wissen, was los ist", murmelte er entschuldigend,"Ich weiß, das hätte ich nicht tun dürfen!"
Ein lauter Atemzug entkam Leyla, bevor sie sauer fortfuhr:"Also stellst du mir jetzt nach? Du kannst mich doch nicht einfach belauschen! Vertraust du mir überhaupt? Ich glaub das einfach nicht!"
Leicht zuckte er zusammen, weil sie so laut wurde, konnte es aber verstehen:"Leyla bitte, es tut mir leid! Natürlich stelle ich dir nicht nach. Ich bin einfach nur an der Tür vorbei gelaufen und habe euch durchs Fenster gesehen. Und klar, vertraue ich dir! Aber bitte reg dich nicht so auf!"
"Ich will mich aber gerade aufregen! Du gibst mir allen Grund dazu!", zischte sie aufgebracht.
"Bitte, denk an das Baby!", meinte er ernst und besorgt.
"Ich denke an nichts anderes!", meinte sie ernst,"Außerdem ist es deine Schuld, dass ich mich so aufrege!"
"Ich weiß, ich hätte das nicht machen dürfen!", murmelte er schuldig. Er hätte sich gerade einfach selber Ohrfeigen können, für das was er getan hatte. Sie hatte ja recht und war auch zurecht sauer auf ihn, es war schließlich ein riesen Vertrauensbruch seinerseits gewesen. Wie sollte er das nur wieder gut machen? Er hatte sie doch nie verletzen wollen.
"Wieso hast du es dann gemacht?!", fragte sie sauer und verletzt, wodurch sie ihn aus seinen Gedanken holte. Misstraute er ihr etwa so sehr? Sie hatte ihm doch noch nie einen Grund dazu gegeben und war immer aufrichtig und ehrlich mit ihm gewesen. Das ganze verletzte sie sehr, weshalb sie traurig ihren Kopf senkte.
Ben stand auf und versuchte nach ihrer Hand zu greifen:"Du hast ja so recht. Ich schätze, ich war einfach eifersüchtig, als ich gesehen habe, wie er dich angesehen hat und da wollte ich wissen, was los ist. Ja, ich hätte dich nicht belauschen dürfen und ich wünschte ich hätte es nicht getan. Aber leider kann ich das nicht mehr rückgängig machen. Trotzdem tut es mir sehr leid! Ich tue es nie wieder, versprochen!"
"Wieso hast du mich nicht einfach gefragt?", fragte Leyla nun ruhiger und sah auf ihre Hände.
"Du hast recht, das hätte ich tun sollen.....verzeihst du mir?", fragte er kleinlaut. Jetzt wusste er, dass Streiten mit ihr keinen Spaß machte. So schnell wollte er nicht mehr in diese Situation geraten, weshalb er hoffte, dass sie ihm das nicht übel nehmen würde.
Sie nickte leicht und sah ihm dann wieder in die Augen:"Ja.....aber bitte versprich mir sowas nicht mehr zu tun!"
"Natürlich, Schatz! Das war dumm von mir!", meinte Ben ruhig und sah auch ihr wieder in die Augen,"Erzählst du mir jetzt trotzdem was zwischen euch war?"
"Okay....aber es ist keine kurze und sonderlich schöne Geschichte", warnte sie ihn vor und setzte sich dann wieder.
"Ich habe Zeit", meinte er sofort und ließ sich wieder neben ihr nieder.
Leyla nickte leicht und begann dann zu erzählen:"Naja alles fing vor über 10 Jahren an.....ich habe Matteo damals in meiner Praktikumszeit im JTK kennengelernt, es war gerade sein zweites Assistenzarztjahr.....sagen wir es so, er hat mich ein bisschen unter seine Fittiche genommen, mir somit alles gezeigt und erklärt. Wir haben uns angefreundet, auch wenn Matteo, wie du ja weißt, sehr launisch und schwierig sein kann. Trotzdem kamen wir gut miteinander klar und ich war damals schon die einzige, die zu ihm durchgedrungen ist. Deshalb sind wir auch nach meiner Praktikumszeit noch in Kontakt geblieben und haben uns sogar ein paar mal getroffen. Aber alles hat eigentlich erst so richtig angefangen, als ich in der Klinik angefangen habe und mit dem Studium fertig war......wir haben jeden Tag zusammen gegessen und auch Abends häufiger etwas unternommen.....naja wie das halt häufig so läuft, haben wir Gefühle füreinander entwickelt und uns schließlich auch ineinander verliebt......dann kam das typische Prozedere......wir sind zusammengezogen.....er hat Zoe wie eine Tochter angenommen, das war sehr süß, da sie damals ja noch sehr klein war......aber er wollte mich einfach nicht heiraten! Jedenfalls hat er mir auch nach über 4 Jahren keinen Antrag gemacht und da habe ich mich gefragt ob ihm etwas fehlt, was er natürlich abgestritten hat.....ich denke er hatte einfach nur Angst vor der Ehe und dann wollte er ein Kind und wir versuchten es......ich wurde schwanger.....aber verlor das Kind.....ich denke das hat er bis heute nicht verkraftet, weshalb er sich dann komplett von uns distanziert hat und ich brauchte halt jemanden, der mir Halt gibt und mich zur Frau will......er konnte es mir nicht geben......zumindest dann nicht und deshalb habe ich mich dann getrennt......naja so kam das.....", seufzte sie am Ende dann noch einmal schwer.
Ben, der die ganze Zeit aufmerksam zugehört hatte, nahm sie schließlich in den Arm, da ihr das Erzählen der Geschichte, doch mehr zugesetzt hatte, als sie gedacht hatte:"Das tut mir leid für euch, also dass mit eurem Kind und dass es nicht geklappt hat...."
"Danke", hauchte sie leise und genoss seine Nähe,"Für Zoe war es damals auch besonders schwer, weil sie quasi auch ihren zweiten Vater verloren hat, da Matteo sich danach, von uns beiden, komplett abgekapselt hat."
"Das ist hart", murmelte Ben leise und sah sie verständnisvoll an.
"Naja deshalb habe ich danach beschlossen mich nicht mehr so schnell auf jemanden einzulassen. Um Zoes Willen und um meinetwillen. Ich hätte es nicht mehr verkraftet, wenn es zum dritten Mal schief gehen sollte", gab sie leise zu.
"Leyla, das ist mehr als nur verständlich", versuchte Ben ihr Mut zu machen.
Sie nickte sanft und seufzte dann noch einmal:"Deshalb hatte ich seitdem auch keine richtige Beziehung mehr. Da war dann diese Up und Down Geschichte mit Niklas. Den Teil kennst du ja schon, aber das war auch nichts Halbes und nichts Ganzes!"
"Sowas haben wir alle durchgemacht....also nicht unbedingt sowas wie du....aber jeder hat mal Phasen im Leben, die nicht so laufen, wie man es sich vorgestellt hat.....", meinte Ben sanft und dachte an seine verkorkste Kindheit und seine Eltern zurück. Damals lief mehr als nur etwas schief, weshalb er froh war, das endlich hinter sich lassen zu können.
"Aber sieh es mal so", warf Leyla nun leicht lächelnd ein, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte,"Sonst wäre ich jetzt verheiratet, mit einem anderen Mann und hätte ein Kind mit ihm. Dann gäbe es uns gar nicht! Hat dann wohl doch letztendlich auch sein Gutes gehabt, dass das Ganze nicht so gelaufen ist, wie ich es geplant hatte!"
"Da hast du recht. Die besten Dinge plant man auch nicht, sie kommen auf einen zu und ich bin froh, dass ich dich gefunden habe. Das Schicksal hat es wohl gut mit uns gemeint!", gab Ben zu und küsste sie schließlich liebevoll. Ganz vorsichtig ließ sie sich auf ihn sinken und vertiefte den Kuss sogleich. Er zog sie nur noch näher an sich und streichelte über ihre Seiten, ehe sie sich nun langsam ihrer Kleidung entledigten und sanft begannen den Körper des anderen zu erkunden, wodurch sie sich schließlich ganz ineinander verloren.
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In aller Freundschaft- Die jungen Ärzte Liebesgeschichten mit Hürden
FanfictionDies ist eine Fan-Fiction, die auf der ARD Serie In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte basiert, allerdings etwas anders als man es erwarten würde und mit vielen Überraschungen. Seid gespannt, was euch erwarten wird! Wenn euch die Geschichte gefäl...