"Guten Morgen", hauchte Zoe ihrer Freundin ins Ohr und küsste sich von ihrem Hals aufwärts zu ihren Lippen.
Ein leichtes Lächeln huschte über Ellys Gesicht und sie erwiderte den Kuss sanft:"Morgen."
Vorsichtig löste Zoe sich und sah verliebt in ihre Augen:"Was hälst du von Frühstück?"
"Ger....eigentlich würde ich gerne reden", bat Elly sanft und setzte sich etwas auf, sie musste ehrlich mit ihr sein, sonst hatte ihre neu begonnene Beziehung erst recht keine Chance.
"Darf ich erst einen Kaffee trinken?", fragte Zoe lächelnd und drückte ihr noch einen Kuss auf die Wange, bevor sie aufstand und sich anzog.
Ein leises Seufzen entkam Elly und sie stand ebenfalls auf, um sich etwas über zu ziehen, wobei sie die ganze Zeit zu ihrer Freundin sah:"Ich muss dir dringend etwas sagen."
"Okay", entgegnete ihr diese und kam ihr dabei näher,"Aber erst muss ich etwas loswerden, in Ordnung?"
Sanft nickte Elly und versuchte zu lächeln:"In Ordnung."
Grinsend zog sie Elly an der Hüfte zu sich und sah ihr tief in die Augen:"Okay....ich bin so froh, dass wir endlich wieder zusammen sind....letzte Nacht war magisch, auch wenn ich mich gefragt habe, wo du noch so lange warst....aber du bist wieder hier und das ist alles was zählt."
Leichte Gewissensbisse krochen Elly über den Rücken, doch sie konnte ein Lächeln nicht verbergen:"Das bin ich auch, also froh, dass wir wieder zusammen sind, aber deshalb muss ich dir auch etwas sagen...weißt du, es...."
Plötzlich hörten sie ein Weinen aus dem Nachbarzimmer und Zoe löste sich entschuldigend von ihr:"Oh....merk dir bitte, was du mir sagen wolltest....aber Greta ist wach und ich muss sie holen....bin gleich wieder da..."
Etwas geknickt sah Elly ohr nach und lehnte sich dann an die Wand. Innerlich verfluchte sie sich dabei, dass sie gerade jetzt unterbrochen wurde, wo sie Zoe etwas so Wichtiges sagen wollte, nämlich, dass sie ein Baby erwartete. Auch wenn sie wusste, dass es hierfür nicht den perfekten Moment gab, wollte sie es dennoch so schnell wie möglich hinter sich bringen. Wie sollte sie ihr überhaupt beibringen, dass sie etwas mit Matteo gehabt hatte und jetzt von ihm schwanger war? Zoe würde sie doch bestimmt direkt rausschmeißen und ihre Beziehung endgültig beenden. Wieso musste sie auch mit Matteo schlafen? Schon, es war schön gewesen und in dem Moment wollte sie es auch, aber jetzt....jetzt trug sie die Konsequenzen einer einzigen Nacht den Rest ihres Lebens mit sich rum. Frustriert starrte sie deshalb auf den Boden und merkte, wie sich ihr Magen drehte. Vermutlich hatte sie sich zu sehr aufgeregt und nun war es das Baby, welches ihr klar machen wollte, dass es nicht Schuld an ihrer Situation war. Behutsam strich sie über ihren Bauch und obwohl sie ihr Kleines noch nicht spüren konnte, wusste sie, dass es das durchaus konnte, zumindest hoffte sie das. Doch leider halfen die Streicheleinheiten nichts und ihr Bauch schien nun komplett druchzudrehen, weshalb es ihr mit einem Mal richtig schlecht wurde. "Mist", hauchte sie leise und sah hilflos in den Flur. So schnell sie konnte lief sie ins Badezimmer und hatte dabei nichtmal Zeit die Tür zu schließen, da sie sich, kaum dass sie den Toilettendeckel geöffnet hatte, auch schon übergeben musste.
Zoe, die gerade ihre kleine Schwester aus dem Bettchen gehoben und ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte, hörte nur die Würgegeräusche aus dem Badezimmer. Verwirrt verließ sie mit Greta, die ihr begeistert von ihrem Traum erzählte, auf dem Arm das Kinderzimmer und ging den Flur entlang.
"Eihorn groß", erzählte Greta ihr stolz und kuschelte sich an ihre Schwester.
Kurz sah Zoe mit einem warmen Lächeln zu ihr und küsste ihren Haaransatz:"Das hört sich toll an, Mäuschen."
"Zoe lieb", hauchte die Zweijährige und drückte ihre Wange ganz eng an sie.
"Ich hab dich auch lieb, ganz ganz dolle", schmunzelte Zoe und hielt sie eng bei sich.
"Pielen", meinte Greta und grinste ihre Schwester dabei an,"Unter.."
"Dann geh schonmal ins Wohnzimmer zu deiner Puppe", schlug Zoe ihr vor und ließ sie hinunter.
Begeistert nickte die Kleine und flitzte in den eben besagten Raum.
Leicht lächelnd sah Zoe ihr hinterher, wobei sie wieder einmal feststellen musste, was für eine süße Maus Greta doch war und wie froh sie war, sie zu haben. Nun ging sie allerdings erst einmal weiter in Richtung Badezimmer, wo sie schon von weitem die offene Tür sehen konnte. Etwas verwirrt betrat sie das Zimmer und fand dort eine erschöpft aussehende Elly, die auf dem Boden, neben der Toilette, saß. Erschrocken kniete sie sich vor sie:"Elly! Was ist passiert? Geht's dir nicht gut?"
Überrascht sah diese auf, da sie gar nicht gehört hatte, dass jemand zur Tür herein gekommen war, weshalb sie nur ein leises "Hey" von sich gab.
"Hey", erwiderte ihre Freundin und griff nach ihrer Hand,"Was ist los? Bist du krank? Stimmt etwas nicht mit dir?"
Schnell schüttelte Elly ihren Kopf und seufzte schwer:"Nein mir geht es gut, aber setz dich bitte...."
"Gut? Also nach gut, sieht das hier aber nicht aus", erwiderte Zoe besorgt und nahm neben ihr auf dem Boden Platz.
Vorsichtig schaute Elly sie an und wusste nicht ganz, wie sie ihr das jetzt erklären sollte:"Ich bin nicht krank."
"Bist du sicher? Weil...das sieht hier ganz anders aus....soll ich lieber Papa Bescheid sagen?", fragte Zoe vorsichtig und griff nach ihrer Hand.
Sofort schüttelte Elly ihren Kopf:"Bloß nicht....nein....mir geht es gut...."
"Elly, bei aller Liebe....dir geht es offensichtlich nicht gut", bemerkte Zoe schnell und strich ihr eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht.
Erneut seufzte diese und sah ihr in die Augen:"Zoe ich bin Ärztin, ich weiß, wann ich krank bin und wann nicht."
"Dann sag mir doch bitte, was los ist", bat Zoe sanft und erwiderte ihren Blick.
"Das was ich dir jetzt sagen werde, wird dich vermutlich ziemlich aus der Bahn werfen....", fing Elly an und holte einmal tief Luft.
"Also bist du doch krank....", redete ihre Freundin ihr dazwischen.
Schnell schüttelte Elly erneut ihren Kopf und legte ihre freie Hand auf ihren Bauch:"Ich bin schwanger."
Mit weit aufgerissenen Augen sah Zoe erst ihrer Freundin ins Gesicht und dann auf ihren Bauch:"Aaber....wie....ich meine, wie ist das möglich...."
Kurz biss sie sich auf ihre Lippe und nahm dann all ihren Mut zusammen, schließlich musste sie es ihr sagen:"Als wir getrennt waren....da gab es diese eine Nacht mit....mit Matteo und....naja....wir haben wohl nicht richtig aufgepasst....es tut mir so leid.....es war nicht geplant und ich....ich wollte es dir unbedingt sagen, vorallem jetzt....wo wir wieder zusammen sind....aber ja....ich bekomme ein Baby...."
"Mma...matteo? Der Matteo?", fragte Zoe etwas überfordert unf fuhr sich durch die Haare.
Leicht nickte Elly und drückte ihre Hand etwas fester:"Zoe....das ändert gar nichts zwischen uns....ich liebe dich und Matteo liebt Niklas....wir wollen das Baby zusammen bekommen, als Freunde....also du, Niklas, Matteo und ich...."
Augenblicklich befreite Zoe ihre Hand aus Ellys und erhob sich:"Das ändert nichts? Das ändert einfach alles?! Du bekommst ein Baby und ich....ich kann das nicht....ich bin 17 und noch nicht bereit für ein Baby....ich....du musst gehen...."
Leicht schluckte Elly, als sie das hörte und stand ebenfalls auf, allerdings deutlich langsamer, da ihr Kreislauf ziemlich angegriffen war:"Zoe....ich verstehe, dass dich das überfordert, aber....dieses Baby, könnte ein Chance sein....bitte lass es uns zusammen versuchen...."
"Ich....nein.....ich kann das nicht, ich will das nicht....geh....geh....", hauchte sie ernst und verließ das Badezimmer, um ins Wohnzimmer zu gehen.
"Aaber....Zoe bitte versteh doch....wir waren getrennt und es war keine Absicht....ich liebe dich und bitte....bitte schick mich jetzt nicht weg....", bat Elly fast schon verzweifelt und unterdrückte ihre Tränen.
"Nein....bitte geh einfach....bitte....", hauchte Zoe und schluckte ihre aufkommenden Tränen ebenfalls hinunter, das war einfach zu viel für sie.
"Okay....", murmelte Elly und nahm ihre Tasche,"Ich gehe, aber bitte....denk nochmal in Ruhe darüber nach....hier...."
Zoe hielt ihre Hand auf, als Elly ihr das Ultraschallbild hineinlegte, allerdings sagte sie dabei kein Wort.
Kurz sah sie ihre Freundin noch an, bevor sie schnell das Haus verließ und zu ihrem Auto lief.
Mit dem Bild in der Hand ließ Zoe sich auf dem Sessel im Wohnzimmer nieder und fing an zu schluchzen.
"Zoe....traurig...", hauchte plötzlich eine leise Stimme und Greta kam zu ihr gelaufen.
"Komm einfach her", weinte Zoe und hob ihre kleine Schwester auf ihren Schoß, welche sich sofort an sie kuschelte. Sanft vergrub Zoe ihr Gesicht in den weichen Locken von Greta und ließ ihren Tränen freien Lauf. Es gab nichts, dass sie sich mehr gewünscht hätte, als einen Neuanfang mit Elly, aber so hatte sie sich das nicht vorgestellt. Ein Baby? Wirklich? Und dann auch noch von Matteo? Wie sollte das gehen? Sollten sie alle einen auf eine große glückliche Familie machen? Und vorallem wie sollte sie sich um ein Baby kümmern? Mit ihrer kleinen Schwester funktionierte das zwar gut, aber es war ja wohl ein großer Unterschied, wenn es das eigene Kind war. Gott, wieso konnte in ihrem Leben auch nicht einmal etwas glatt laufen? Seufzend und frustriert schloss sie ihre Augen und zog Greta, die mittlerweile wieder eingeschlafen war, noch etwas fester an sich."Ja?", fragte Leyla, als es an der Tür ihres Patientenzimmers klopfte.
Vorsichtig wurde die Tür geöffnet und Niklas kam herein, wobei er sie vorsichtig anschaute, da er schon mit einem Gefühlsausbruch ihrer Seits rechnete:"Hhey...."
Mit weit aufgerissenen Augen sah sie in seine Richtung und setzte sich schlagartig auf:"Niklas?"
Langsam schloss er die Tür und kam zu ihr ans Bett:"Hey, Sonnenschein, lange nicht gesehen."
"Bist...bist du es wirklich?", fragte sie ernst und musterte ihn dabei von oben bis unten.
Schnell nickte er und setzte sich auf das Bett:"Ja....ich bin es wirklich....schön dich zu sehen."
"Sag mal spinnst du!", fuhr sie ihn dann jedoch ziemlich aufgebracht an und verpasste ihm eine Backpfeife.
Überrascht hielt er sich die Wange und schluckte, na das könnte ja heikel werden.
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In aller Freundschaft- Die jungen Ärzte Liebesgeschichten mit Hürden
Fiksi PenggemarDies ist eine Fan-Fiction, die auf der ARD Serie In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte basiert, allerdings etwas anders als man es erwarten würde und mit vielen Überraschungen. Seid gespannt, was euch erwarten wird! Wenn euch die Geschichte gefäl...