Mein Kopf dröhnt. Nie wieder Alkohol!
Die Decke ist so schön warm. Vielleicht kann ich noch fünf Minuten länger die Augen zu lassen und weiterschlafen? Aber seit wann riecht meine Decke so anders?
Der Geruch kommt mir auch irgendwie bekannt vor. Ich ziehe die Decke noch weiter über meinen Kopf und vergrabe mein Gesicht im Kissen. Auch das riecht nicht nach mir.
Ich schrecke hoch. In wessen Bett liege ich?
Das plötzliche Aufsetzen lässt meinen Kopf fast explodieren.
"Ah verdammt!", fluche ich mit der Hand an der Stirn.
Langsam hört das Karussell in meinem Kopf auf sich zu drehen und ich schaue mich in dem Zimmer um. Definitiv nicht mein Zimmer.
Auf dem Stuhl neben dem Bett liegen Klamotten. Schnell hebe ich die Decke und atme erleichtert aus, weil es sich nicht um meine handeln. Die trage ich zum Glück noch. Aber wem gehören sie dann?
Das Zimmer bietet nicht viele Anhaltspunkte, die mir bei der Antwort auf meine Frage helfen könnten.
Auf dem Schreibtisch stehen Bilder von Menschen, die ich nicht kenne und einem Hund, den ich noch nie gesehen habe. Die Einzigen, die mir bekannt vorkommen, sind die Bilder mit den Mitgliedern der Band. Das kann nur bedeuten, dass ich mich bei ihnen im Apartment befinde. Aber in wessen Zimmer?
Angestrengt versuche ich mich an den gestrigen Abend zu erinnern.
Changbin wollte mich nach Hause tragen. Ist das hier sein Zimmer? Und wenn ja, wo ist er? Wieso werde ich so panisch bei dem Gedanken daran in seinem Zimmer geschlafen zu haben und das vielleicht auch nicht allein.Langsam stehe ich auf und gehe zur Zimmertür. Ich halte kurz inne und öffne sie dann.
Dahinter liegt ein langer Flur mit einer Treppe am Ende. Noch mehr Türen gehen vom Flur ab. Wahrscheinlich die Zimmer der Jungs.
Niemand ist zu sehen, aber ich höre gedämpfte Stimmen von unten.
Noch einmal gehe ich ins Zimmer und checke im Spiegel mein Aussehen. Mein Make-Up ist nur leicht verschmiert und meine Haare sehen nicht zu zerzaust aus. Kurz gehe ich mit meiner Hand durch und betrete dann den Flur.
Neben den Stimmen höre ich auch ein Lachen. Eindeutig das von Felix. Den Jungs scheint es nach dem Abend gut zu gehen.
Langsam gehe ich Stufe für Stufe runter und entdecke am Ende der Treppe einen großen Raum, das Wohnzimmer, welches komplett leer ist. Nur ein paar zusammengeknüllte Decken liegen auf dem Sofa. Anscheinend hat gestern Abend jemand darauf geschlafen.
Vielleicht sind die Jungs in der Küche. Ich suche den Raum, aus dem die Stimmen kommen und werde schnell fündig.
Alle Blicke sind auf mich gerichtet, als ich die Küche betrete.
Bis auf Han sehen alle ziemlich frisch aus. Keiner wirkt als hätte er einen Kater. Oder sie können es alle gut überspielen. Nur Han hängt ziemlich fertig halb auf dem Tisch und umklammert ein Wasserglas, in dem eine Aspirin sprudelt. Lauthals beschwert er sich über seine Kopfschmerzen.
"Guten Morgen", Felix lächelt mir zu. "Wie hast du geschlafen."
"Sehr gut. Danke", ich schaue verlegen in die Runde. "Ehm...in wessen Bett habe ich denn geschlafen?"
"Chan's." Kurz und knapp antwortet mir Minho und nippt dann wieder an seiner Kaffeetasse.
"Willst du auch einen?" Chan steht auf und geht zur Kaffeemaschine. "Oder lieber eine Aspirin wie Han?"
Alle müssen lachen. Alle außer Han, der sich die Ohren zuhält.
"Seid doch nicht so laut!"
"Trink das nächste Mal einfach nicht so viel!" Jeongin stupst ihn an.
"Ahhhh...", Han krümmt sich. "Nicht anfassen!"
"Sollte er nicht lieber zurück ins Bett?" Ich mache mir etwas Sorgen um ihn. Ihm scheint es wirklich nicht gut zu gehen.
"Er will ja nicht." Seungmin zuckt mit der Schulter.
"Alles gut. Mir geht's gut. Wirklich." Han versucht sich gerade hinzusetzen und schafft es dabei nicht einmal die Augen richtig zu öffnen.
Chan reicht mir eine Kaffeetasse und zu gerne nehme ich einen Schluck. Genau das Richtige gerade.
"Wenn ich in deinem Zimmer geschlafen habe, wo hast dann...du geschlafen?"
"Auf dem Sofa."
Entschuldigend schaue ich ihn an.
"Gar kein Problem."
Ich versuche mich an den Moment zu erinnern, als wir hier beim Apartment angekommen sind und was aus "Ich bringe dich nach Hause" geworden ist.
Anscheinend sieht man mir an, dass ich keinerlei Erinnerung mehr habe. Felix hilft mir auf die Sprünge.
"Eigentlich wollten wir dich nach Hause bringen. Aber keiner wusste, wo du wohnst. Und du warst nicht ansprechbar. Da haben wir gedacht du kannst bei uns übernachten."
"Du bist nicht mal wach geworden, als wir hier angekommen sind. Chan hat dich dann in sein Zimmer getragen. Du wolltest ihn gar nicht mehr loslassen, als ihr oben wart." Minho schaut nicht mal von seinem Handy auf, als er das erzählt.
Ich werde rot und vergrabe peinlich berührt das Gesicht in meinen Händen.
"Oh Gott. Es tut mir so leid!" Entschuldigend verbeuge ich mich vor Chan. Ich kann ihn nicht mal mehr ansehen, ohne rot zu werden. Wie peinlich!
"Wie gesagt, kein Problem. Ich habe das einzige Einzelzimmer. Da ist es nur logisch, dass du dort schläfst."
"Klar, deswegen." Minho kann sich anscheinend keine Bemerkung verkneifen .
Als Antwort erhält er einen bösen Blick von Chan. Den er aber nicht sieht, da er immer noch auf sein Handy schaut.
"Ich glaube, ich brauche Frühstück", mein Magen knurrt. "Und noch einen Kaffee!"

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Red Lights | Bang Chan | SKZ
FanfictionDer Beginn eines neuen Lebens in einer anderen Stadt. Was wird der neue Job an unerwarteten Begegnungen bringen? Und wie soll man sich verhalten, wenn einer der Klienten auf einen so anziehend wirkt? FanFiction Song: i hate to admit - Bang Chan Info...