15 - Seoul

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Das Bett ist viel zu bequem. Ich kuschle mich tiefer in die Decke und will gar nicht aufstehen. Das komplette Bett riecht nach Chan und ich atme den mir mittlerweile viel zu bekannten Geruch ein. Seit Ewigkeiten habe ich nicht mehr so gut geschlafen und nach der Party bin ich mehr als froh über den erholsamen Schlaf.
Wie spät es wohl schon ist?
Es klopft an der Tür und ich ziehe mir die Decke vom Kopf.
"Ja?"
Chan öffnet die Tür und kommt in sein Zimmer.
"Gut geschlafen?" Er grinst, als er mich anschaut. "Zumindest sieht es so aus."
Ahnungslos schaue ich ihn an und dann in den Spiegel, der am anderen Ende des Raumes steht. Meine Haare stehen zu allen Seiten ab. Schnell versuche ich sie zu richten.
"Wie spät ist es?" Ich schaue Chan dabei zu, wie er sich einige Klamotten aus seinem Kleiderschrank nimmt.
"Kurz nach 10. Hier, damit du nicht im Kleid frühstücken musst." Er wirft mir ein Shirt und eine Jogginghose von sich zu.
"Danke. Du hättest übrigens nicht auf dem Sofa schlafen müssen", ich schaue auf das Shirt in meiner Hand. "Schon wieder..."
"Alles gut. Du glaubst gar nicht wie bequem es eigentlich ist. Außerdem schlafe ich eh nicht viel."
Chan setzt sich auf die Bettkante und schaut mich eine Weile an.
"Was?"
"Ich bin nur froh, dass du hier bist und nach der Sache gestern nicht sauer bist."
"Chan, wir haben das doch schon geklärt. Alles gut."
Er grinst mich an und zeigt auf die Sachen in meiner Hand.
"Zieh dich um. Frühstück ist schon fertig."

Nachdem ich mich im Bad kurz frisch und meine Haare gerichtet habe gehe ich runter in die Küche. Die anderen sitzen schon um den Tisch und unterhalten sich lautstark.
"Na wenn das mal nicht unsere Stylistin ist", Felix schaut zu mir und fängt an über beide Ohren zu grinsen.
Verlegen schaue ich in die Runde. Anscheinend wusste keiner, dass ich hier übernachtet habe.
"Chan's Klamotten stehen dir aber sehr gut." Hyunjin zwinkert mir zu, als ich mich neben ihn setze.
"Ach halt die Klappe!" Scherzhaft stoße ich ihm mit meinem Ellbogen in die Seite.
"Also das Kleid hat mir ja besser gefallen." Dafür fängt sich Changbin einen Schlag auf den Oberarm von Chan. "Was denn? Als würdest du es anders sehen!"
Wir frühstücken ausgiebig und ich bin froh über den Kaffee. Ich bin zwar ausgeschlafen, aber irgendwie hat mir die Energie gefehlt. Gottseidank gibt es Koffein!
"Wie wär's mit einem kleinen Shoppingtrip nachher?" Felix schaut in die Runde. "In der Innenstadt hat ein neuer Laden aufgemacht. Da würde ich echt gerne hin."
Die anderen stimmen der Idee zu.
"Sarah, kommst du auch mit?" Felix schaut mich erwartungsvoll an.
"Wenn ich vorher nochmal nach Hause kann? Ich will ungern in Jogginghose in die Stadt."

Schnell spring ich unter die Dusche und zieh mir meine eigenen Klamotten an. Chan's Sachen stecke ich in einen Rucksack und mache mich dann wieder auf den Weg zum Apartment der Jungs.
"Na dann los!"
Felix rennt vor zu einem SUV, der in der Einfahrt steht.
"Ich sitze vorne!" Seungmin rennt zur Beifahrertür.
"Wie wäre es, wenn wir unseren Gast vorne sitzen lassen?" Minho steht mit verschränkten Armen neben ihm.
"Ach komm schon. Sarah, darf ich vorne sitzen?"
Gerade will ich ihm sagen, dass es für mich ok ist, als Minho erneut darauf besteht das ich vorne sitze. Beleidigt geht Seungmin und setzt sich schmollend auf einen der hinteren Sitze.
Als ich mich auf den Beifahrersitz setze weiß ich auch, warum Minho so darauf bestanden hat. Chan ist der Fahrer. Breit grinst er mich an.
"Fahr ja ordentlich!", scherze ich und schnalle mich an.
Nach einer kurzen Fahrt kommen wir in der Innenstadt an und parken in einem Parkhaus.
"Was ist eigentlich mit Papparazzi? Könnte es nicht Probleme geben, wenn sie euch zusammen mit mir shoppen sehen?"
"Ach quatsch. Außerdem ist das hier eine ruhigere Gegend. Sicher rechnet keiner damit, dass wir so offensichtlich durch die Stadt laufen."
Ich hoffe inständig, dass Han Recht hat. Keine Ahnung, was ihr Manager dazu sagen würde, wenn Bilder von der Stylistin zusammen mit der Band durchs Internet kursieren.

"Da hinten ist der Laden. Wollt ihr mit?" Felix schaut in die Runde.
Wir haben uns alle noch einen Kaffee für unterwegs geholt, den wir nun genüsslich trinken.
"Ich würde gerne in den Buchladen an der Ecke." Chan dreht sich zu mir. "Kommst du mit?"
"Klar gerne. Du solltest allerdings aufpassen, dass ich nicht zu viele kaufe. Ich kann bei Büchern schlecht nein sagen."
"Das sollte ich hinbekommen. Wir treffen uns dann einfach irgendwo?"
Die anderen nicken und gehen mit Felix los.
"Dann lass uns mal die Buchhandlung unsicher machen." Er legt einen Arm um meine Schulter und zusammen gehen wir die Straße runter. 

Wir sind noch nicht einmal 10 Minuten in der Buchhandlung und ich habe schon drei Bücher auf dem Arm.
"Ich glaub ich sollte mir keine Bücher mehr anschauen. Vielleicht ist es besser, wenn ich dich die ganze Zeit beobachte. Dann komme ich nicht in die Versuchung noch mehr Bücher zu kaufen."
"Da habe ich nichts dagegen." Er grinst vor sich hin, während er sich Bücher anschaut.
Eine Weile beobachte ich ihn dabei und frage mich, wie ein Mensch bei so einer normalen Tätigkeit so unfassbar schön sein kann. Chan muss sich nicht einmal anstrengen und sieht dabei schon gut aus.
"Erde an Sarah." Er hat gemerkt, dass ich ihn anstarre und am liebsten würde ich jetzt vor Scham im Erdboden versinken. "Wie wär's mit was zu essen? Ich kenne hier um die Ecke ein gutes Restaurant."
"Sehr gerne!"

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