BEGINN 09.03.2023
„Oh menno! Ich habe schon wieder vier 4er! Wie soll ich das meinen Eltern erklären?", klage ich am Ende der sechsten Stunde am Freitag, dem 3. Juni. „Bitte sag mir Bescheid wenn du tot bist.", antwortet mir meine beste Freundin, Rosy. Ich kenne sie seit ich ganz klein war. Wir waren zusammen im Kindergarten und seitdem unzertrennlich. „Wie soll ich das den machen?", frage ich.
Auf dem Heimweg mit dem Bus gucke ich, ob ich irgendwelche Benachrichtigungen bekommen habe. Habe ich auch, und zwar von Instagram. Es wird eine Praktikumsstelle als Hilfe am Filmset in Rumänien angeboten. Ich bin ja froh, dass ich da nicht hin muss! Meine Eltern würden mir sowas nie antun. Als ich zu Hause angekommen bin, sitzen meine Eltern schon gespannt auf dem Sofa. Ich schaue sie fragend an. „Ist was?" „Und, was hast du so für Noten?", fragt mein Vater. Oh-oh! „Ehm... ich habe ein schlechtes Zeugnis.", antworte ich. Meine Mutter meint, dass es nicht so schlecht sein kann. Ich lerne ja so viel. Tja, falsch gedacht! „Ich habe vier 4en." „Was! Hast du etwa nicht gelernt?" „Ich habe es einfach nicht verstanden!" „Du hättest uns ja fragen können!" Ich wollte aber nicht. Was ist daran so schwer zu verstehen? Ich meine, ich falle ja nicht durch! Also was ist deren Problem!? „Du wirst diese Ferien entweder durchlernen-", fängt Mama an aber ich unterbreche sie: „Oder?!" „Oder du gehst auf ein Praktikum. Wie wärs mit Rumänien? Ich habe auf meinem Instagram-Feed einen Eintrag dazu gesehen. Das wäre doch was für dich!" Das ist nicht ihr Ernst! „Mama! Das ist so weit weg! Wir leben in Amerika und Rumänien ist in Europa!" „Ja, und? Entscheide dich!" Ich mache alles lieber als lernen, also entscheide ich mich für die Filmset Aushilfe. „Na, dann. Dann ist das ja geklärt. Ich buche das Ticket." DAS Ticket? Nicht DIE Tickets? „Soll ich da etwa alleine hinfliegen?" „Jap. Sollen wir dir da etwa wie Hunde hinterherlaufen?"
2 Wochen später sitze ich im Flieger nach Rumänien. Nach 12 Stunden Serien gucken und langweilen landen wir endlich in Transylvanien. Ich rufe mir ein Taxi und lasse mich zum Drehort des Filmes fahren. Als wir auf der Burg ankommen, werde ich erstmal von ihrer Größe überwältigt. Sie hat mindestens 50 Schlafräume! Ich hoffe ich bekomme meinen eigenen. Gerade als ich meinen Koffer die Treppen der Burg hochhieve, rennen drei Jungen, die hier anscheinend auch Praktikum machen, an mir mit Rucksäcken vorbei. Verblüfft gucke ich ihnen hinterher. Haben die denn keine Klamotten mitgebracht? Oder sind sie schon länger hier? Naja, ist ja egal. Als ich im 3. Stock angekommen bin, gucke ich nochmal auf den Zettel, den mir ein freundlicher Mann in die Hand gedrückt hat, als ich in die Burg eintrat. Raum 304... Raum 304... Ah, da ist er ja. Ich stecke den Schlüssel in das Schloss, doch ich merke schnell, dass dieses schon offen ist. Merkwürdig, habe ich denn einen Zimmergenossen? Ich hoffe es ist ein Mädchen. Als ich eintrete, lasse ich den Blick über den Raum schweifen. Vier Betten! Aber wieso? Es gibt doch so viele Räume hier.
3 Augenpaare richten sich auf mich. Es sind drei Jungen. Oh nein! Wie soll ich das aushalten? Ein etwas breiterer Junge kommt auf mich, mit einer fragenden Mimik, zu. „Hallo. Wer bist du?" „Wer bist DU?", frage ich. „Ich heiße Justus und bin der erste der drei Fragezeichen." „Die drei Fragezeichen? Was soll das sein?", hinterfrage ich seinen Satz. „Wir sind drei Detektive, bestehend aus mir, Peter und Bob." Ein etwas größerer Junge, vielleicht ein Jahr älter als ich, nickt mir zu und der andere Junge winkt mir zu. „Also, brauchst du was?", fragt Justus. „Nein,", ich zeige ihm meinen Zettel,„ich muss hier, genau so wie ihr, schlafen." Der größere Junge, wahrscheinlich ist es Peter, kommt auf den vor mir zu. „Das heißt, wir müssen hier mit einem MÄDCHEN schlafen?" Das Wort „Mädchen" sagt er fast schon spöttisch. „Problem?", frage ich. „Ehm. Nein aber-" „Na, dann ist ja alles gut.", unterbreche ich ihn und stelle lächelnd meinen Koffer neben das einzig freie Bett ab. Ich suche den Raum nach einem Schrank ab und finde auch einen. Aber da die Jungs mich schon anstarren entscheide ich mich, das Auspacken auf später zu verschieben. „Wann gibt's Essen?", frage ich sie hungrig. Der Junge, der bis jetzt noch nichts gesagt hatte, meldet sich zu Wort: „Gerade ist es... 12:06 Uhr. Mittagessen gibt es um 12:15 Uhr, Abendbrot um 19:00 Uhr Frühstück um 7-9 Uhr. Wir sollten uns mal auf den Weg machen." Er hat etwas längere, dunkelblonde Haare und trägt ein braunes Shirt. Er sieht sehr schüchtern und schlau mit seiner Brille aus. Peter hat einen rotblonden Mittelscheitel und Justus kurze, dunkelbraune Haare.
Als die drei den Raum verlassen, gehe ich ihnen einfach hinterher. Wir treten in eine große, laute Halle ein. Der Mann von vorhin kommt auf uns zu und bittet uns, uns zu ihm zu setzen. Als wir alle unser Essen von der Kantine hatten, setzen wir uns an einen runden Tisch. „So, also habt ihr vier euch schon kennengelernt.", wir nicken,„Ich hoffe es ist okay für euch, dass ihr alle in einem Zimmer schlaft, aber wir brauchen viele Zimmer für den Dreh. Wir werden ungefähr für drei Monate drehen. Anfang September werden wir voraussichtlich fertig werden. Ihr wisst ja, wann es Essen gibt. Um 10 Uhr jeden Tag außer Samstag und Sonntag ist Drehbeginn oder Vorbereitung. Da ihr mithelfen müsst, das Set aufzubauen kommt bitte schon um 9:30 Uhr zu dem jeweiligen Ort. Feierabend habt ihr dann um 18 Uhr. Pause ist von 12 bis 13:30 Uhr.", fährt er fort. „Okay, mr Shaw.", antworten Bob, Justus und ich. „Okay, Papa." Also das ist der Vater von Peter.
Später, am Abend, lese ich noch ein Buch und mache mich dann bettfertig. „Gute Nacht, Peter, Bob und... du hast uns noch nicht deinen Namen verraten, Mädchen!" „Ach so, ich heiße Florence, aber alle nennen mich nur Flo.", antworte ich schläfrig. „Das ist ein schöner Name.", gibt Peter zu. „Oh, danke.", sage ich ein wenig verblüfft. Das ist erste Nette was er zu mir gesagt hat. In der Nacht wache ich auf, weil ich Durst habe. Als ich mich raus schleichen will, um ins Bad zu gehen, merke ich, dass die Jungs nicht in ihren Betten sind. Hä? Wo sind die wohl? Während ich mir Wasser in einen Becher einfülle, höre ich ein lautes Krachen. Waren das vielleicht die drei? Ich stelle das Glas neben das Waschbecken und öffne die Tür vom Bad leise. Totale Dunkelheit. Ich suche den Lichtschalter und gehe dem Geräusch etwas näher. „Justus? Peter? Bob?", rufe ich. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich schreie auf. Hastig drehe ich mich um und sehe... den Hausmeister. „Du nicht hier sein dürfen." „Oh, entschuldige." Während ich wieder Richtung Schlafzimmer gehe, spüre ich den Blick von dem Mann sich in meinen Rücken bohren. Leise schließe ich die Tür und sehe, dass die Jungen wieder da sind.
„Ey, wo wart ihr?" Ich bekomme keine Antwort. „Ich weiß, dass ihr wach seit. Ich war nicht lange weg." Bob und die anderen zwei setzen sich auf. „Wir waren auf den Klo." „Kann gar nicht sein. Ich war gerade auf der Toilette. Lügt mich nicht an!" „Wieso sollten wir dir das sagen?", fragt Peter. Gute Frage. „Weil... mich das interessiert!" „Wenn wir jedem sagen würden, was wir machen, wären wir ja keine echten Detektive." Sie meinen es also echt Ernst. „Kommt schon, bitte? Ich werde es keinem sagen.", bettle ich. „Sollen wir ihr vertrauen, Jungs?", fragt Justus. „Meinetwegen", antwortet Peter augenrollend. „Okay", antwortet jetzt auch Bob. „Wir haben ein Klopfen gehört und sind dem auf die Spur gegangen." „Seit ihr zufälligerweise hingefallen oder so?", frage ich. „Nein, eigentlich nicht. Wir waren komplett leise. Wieso?", antwortet Peter. „Als ich davor aufs Klo gegangen bin, um etwas zu trinken, habe ich ein lautes Krachen von unten gehört." „Das ist merkwürdig. Morgen gehen wir dem auch auf die Spur, Jungs.", sagt Justus. „Und was ist mit mir? Und dem Praktikum?" „Du kannst ja mitkommen, oder was sagt ihr?", fragt Bob die anderen zwei, die bejahen. „Wir haben ja eine Mittagspause und um 18 Uhr haben wir aus. Da können wir gucken.", fügt er hinzu.
Vielleicht sind die drei doch nicht so blöd, wie ich mir das am Anfang gedacht habe?
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Die drei ??? und die dunkle Gestalt | ✔︎
Romantik𝐁𝐞𝐬𝐜𝐡𝐫𝐞𝐢𝐛𝐮𝐧𝐠: Florence, 14 Jahre alt, hat ein schlechtes Zeugnis bekommen. Ihren Eltern gefällt das nicht sehr und deshalb senden sie sie über die Sommerferien nach Rumänien, sodass sie nicht wieder ihre Ferien für sinnloses Zeug verschw...