Regen

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Florences POV

„Hey, meine Mutter hat gerade angerufen. Sie hat gesagt, ich muss ihr noch zuhause bei irgendetwas helfen. Ihr drei könnt ja was zusammen mit Peter machen.", meint Rosy. „Ich schließe mich Rosy an. Vielleicht kann ich ja mithelfen. Macht ihr drei doch was.", sagt nun auch Tommy. Ich will aber eigentlich nichts alleine mit Harry machen. Ich weiß, dass Peter mitkommt aber... „Ich würde sagen, wir verschieben es einfach." Überrascht blickt mich Thomas' Bruder an. „Ähm, ja okay.", antwortet er ein bisschen bedrückt. Ich hatte gelogen. Ich werde mich trotzdem mit Peter treffen, ich wollte es nur Harry nicht einfach so ins Gesicht sagen. Ich verabschiede mich von den Dreien und mache mich um genau 15:45 Uhr mit dem Bus auf nach Hause. Ich setze mir meine schwarzen JBL Kopfhörer auf und höre Musik.

🎵 September von Sparky Deathcap

Als erstes bemerke ich nicht, wie leise Regentropfen an die Busfenster tropfen, doch nun werden sie immer lauter und stärker. Zehn Minuten später stehe ich plitschenass unter einem Baum am Gehwegrand und warte auf Peter. Dieser kommt nach einer Zeit und als er mich sieht, muss er lachen. Er lehnt sich zur Beifahrertür und stößt sie für mich auf. „Komm schnell rein. Sonst holst du dir noch den Tod." Ich schlüpfe in das Auto und entschuldige mich, dass ich so nass bin. Er winkt es ab und zieht seine Jacke während dem Fahren aus. „Bist du sicher? Die ist danach dann ja komplett durchnässt.", meine ich zögernd. „Kein Problem, die bekomme ich schon wieder trocken. Ich ziehe mir die blauweiße Collegejacke über und mir steigt ein angenehmer Geruch in die Nase. Es riecht nach Strand und Wärme, aber auch ein bisschen nach... Garage. „Wo fahren wir jetzt überhaupt hin? Es regnet ja.", frage ich, während ich mich anschnalle. „Lass dich überraschen.", meint er nur schmunzelnd. Ich drehe das Radio auf und sein Handy verbindet sich automatisch. Ein mir bekanntes Lied fängt an zu spielen.

🎵 The Great War von Taylor Swift

Als erstes tippe ich mir nur zum Takt die Finger auf den Schoß, doch nach einer kurzen Zeit singen wir beide lauthals mit. Ich kann nicht singen - das ist klar - aber mit ihm ist mir das egal. Wenn ich Zeit mit ihm verbringe, vergesse ich Raum und Zeit. Regentropfen prasseln auf das Autodach und unterdrücken die Melodie. Nach einer halben Stunde, die wie im Flug vergangen ist, hält Peter. Ich blicke mich um und sehe, dass wir an einem Hang stehen. Es wird schon langsam dunkel und man kann die ersten Sterne beobachten. „Siehst du den Stern da?", fragt Peter und zeigt an das Himmelszelt. Ich nicke und er fährt dort. „Er bewegt sich immer weiter nach rechts. Der hinter ihm bewegt sich auch in diese Richtung. Es ist wie eine Liebesgeschichte, die nie zu Ende geschrieben werden kann. Er wird ihn nie erreichen. Das ist schon grausam." JA PETER, IST ES. GRAUSAM. Ich blicke ihn und dann wieder den Himmel und dann wieder ihn an. „Stimmt." Er dreht sich nun auch zu mir und blickt mir tief in meine Augen. Langsam bewege ich mich zu ihm doch schon zieht er seinen Kopf wieder zurück. „Ich habe Snacks mitgebracht.", sagt er während er zwei Tupperboxen, eine Thermoskanne und zwei Plastikbecher aus seinem Rucksack, der zuvor auf der Rückbank gelegen hatte, kramt. Er drückt mir einen Becher in die Hand und schenkt mir den dampfenden Tee ein.

Die Musik läuft weiter und schaltet schließlich zu ceilings von Lizzy McAlpine. Der Song erweckt so viele Erinnerungen, dass ich die ganze Dauer einfach nur stumm dasitze und an meinem Getränk nippe. Ich blicke ab und zu zu den zwei Sternen und zu Peter. „Was habt ihr eigentlich gemacht, heute Nachmittag? Also du und Nina.", frage ich. „Also wir...", fängt er an, doch er wird von einem lauten Zischgeräusch unterbrochen. Ich fahre herum und starre nach draußen. Die Motorhaube des MG dampft. „Scheiße!" Peter springt auf und schlüpft aus dem Auto. Er verschwindet hinter der Haube und ich höre, wie er versucht, irgendwas zu reparieren. Nach einer Weile macht er die Haube wieder zu und steigt wieder bedrückt in den Wagen. „Was ist passiert?", will ich besorgt wissen. „Das Auto hat irgendeinen Defekt. Ich weiß nicht was, aber wir können damit definitiv nicht fahren. Ich ruf mal den Abschleppdienst an.", meint dieser. Ich nicke zustimmend und sehe, wie er eine Nummer in sein Handy eingibt und es an sein Ohr hält. Ich beobachte, wie er redet und was seine Gesichtsausdrücke sind.

Mein Blick wandert immer wieder von seinen Augen zu seinen Lippen. Mir wird heiß und ich lege Peters Jacke ab. Nachdem er aufgelegt hat, frage ich, wann sie da sein werden. Er zögert kurz und meint dann, dass sie erst morgen um fünf da sein können. Mein Mund klappt auf. Morgen ist doch Schule! Und wo sollen wir schlafen? „Ich frag meine Eltern, ob sie uns abholen kommen können.", beschließe ich. Doch diese gehen nicht ran. „Mist, sie gehen nicht ans Telefon.", fluche ich. „Meine auch nicht. Was machen wir denn jetzt?" „Wir müssen hier schlafen.", stelle ich fest. „Am besten klappen wir die hinteren Sitze um, sodass wir auch den Kofferraum als Schlafplatz nutzen können.", schlage ich vor. „Gute Idee! Ich hab auch noch ein paar Polster, die ich von Justus' Vater bekommen habe, im Kofferraum. Hab sie vergessen auszupacken. Die sind dick, auf denen können wir bestimmt schlafen." Ich nicke und steige aus dem Auto, in den strömenden Regen. Ich öffne die Laderaumtür. Ich steige hinein und ziehe die Rücksitze mit aller Kraft zu mir. „Pete, hilf mir mal."

Peters POV

„Pete, hilf mir mal.", sagt sie mit ihrer wunderschönen Stimme und ich bekomme ein kleines Lächeln auf dem Gesicht. Ich liebe es, wenn sie mich so nennt. Ich drücke die Sitze nach hinten und berühre aus Versehen Florences Hand. Gefühle rauschen durch meinen Körper wie ein Stromschlag. Mein Bauch dreht sich viermal im Kreis. Ich sehe, dass sie es auch gemerkt und... sie zieht ihre Hand schnell weg. Ein Schlag trifft mich und geht direkt durch mein Herz. Heute ist alles anders. Sie löst irgendwas in mir aus, das ich noch nie mit ihr gefühlt habe.

Florences POV

Wieso habe ich meine Hand zurückgezogen? Ich bin ja so blöd. Wir legen die Polster auf die Fläche, die wir uns geschaffen haben und sitzen kurz darauf auf ihr. Wir reden und lachen bis tief in die Nacht, z. B. über alte Fälle von den drei Fragezeichen. Es leuchtet nur noch das Licht, welches an der Autodecke angebracht ist und Peter rückt ein Stück zu mir. Es wird langsam kälter in dem Auto und wir sitzen nun Arm an Arm nebeneinander. Ich lehne mich ein wenig zurück und schnappe mir mein Buch. Mir fallen schon fast die Augen zu als Peter seine Hand in meine schiebt und mir etwas zuflüstert. „Florence... kann... kann ich..." „Was ist los? Was kannst du?", frage ich verunsichert, während ich auf unsere Hände blicke. Was war denn das? Seine andere Hand legt sich nun sanft auf meine Wange und mein Herz schlägt schneller, als es eh schon tut. Ich atme scharf ein, als sich Peters Lippen federleicht auf meine legen. Erschrocken starre ich auf Peters geschlossene Augen und drehe mich ein wenig zu ihm. Langsam schließe ich nun auch meine Augendeckel. Das Kribbeln in meinem Bauch ist fast nicht mehr auszuhalten, als ich ihn zurück küsse. Meine Arme lege ich um seinen Hals und ziehe ihn somit automatisch noch ein bisschen zu mir. Seine rechte Hand legt er auf meine Hüfte. Oh. Mein. Gott. Ich küsse gerade Peter Shaw. DEN PETER SHAW.

🎵 Spectrum von Florence + The Machine

Mein Herz schlägt mindestens 500 mal pro Minute, als wir uns wieder lösen. Ich muss total rot sein. Verlegen schaut er mich an doch ich blicke weg. „Peter..." „Flo...", fangen wir beide gleichzeitig an. „Peter, das können wir meiner Schwester nicht antun."

Peters POV

Als wir und lösen lächele ich sie unsicher an. „Flo..." „Peter...", wollen wir beide unseren Satz anfangen. „Peter, das können wir meiner Schwester nicht antun.", meint sie kurz und knapp. Mein Lächeln verblasst.

Flo, aber ich liebe dich. Und nicht deine blöde Schwester!

Hii, ich würde mich sehr über ein Vote freuen, falls dir dieses Kapitel gefallen hat!:)

Die drei ??? und die dunkle Gestalt |  ✔︎ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt