„Tut mir leid... ich hätte nicht... ich hätte dich nicht küssen sollen.", sage ich mit einer wackeligen Stimme. Sie blickt wieder zu mir auf. „Weißt du, ich finde das ziemlich beschissen von dir. Ich weiß zwar nicht, was zwischen dir und Nina los ist, aber deswegen mich zu benutzen um Endorphine auszuschütten ist nicht okay. Du weißt, dass ich dich mag und diesen Kuss niemals verhindert haben könnte.", sagt Florence mit einem festen Blick. „Ich habe... Nina hat mit mir Schluss gemacht.", sage ich entschlossen. Kurz kommt es mit so vor, dass sie erleichtert guckt, doch ihr Blick versteinert sich gleich wieder. „Das tut mir leid für dich, aber nur weil du traurig oder so bist, kannst du es nicht an mir auslassen." „Ich bin nicht traurig, Flo. Ich hab ja dich."
Florences POV
Röte schießt mir in das Gesicht. Wie er es tiefen Stimme gesagt hat. Ich hab ja dich. Mir fällt nichts ein, was ich antworten könnte und ich stottere nur rum. Er nimmt meine Hand und drückt sie kurz. Jetzt nimmt er mich in den Arm und ich kann sein Parfum und Shampoo riechen. Er hält meinen Kopf fest und drückt ihn sanft an seine Brust. So verweilen wir eine kurze Zeit, die meinetwegen nie zu Ende gehen könnte, doch dann lösen wir uns schon wieder. Schüchtern starre ich auf den Autoboden und merke, wie Peter mich anlächelt. „Du musst jetzt nichts sagen." Mit diesen Worten dreht er sich um und legt sich hin. Nach ein paar Minuten höre ich ein gleichmäßiges Atmen von seiner Seite, doch ich liege nur mit offenen Augen auf den Polstern und starre an die Decke. Ich wälze mich die ganze Nacht hin und her, doch bekomme fast kein Auge zu.
Ich muss doch irgendwann eingeschlafen sein, denn ich werde von Stimmen geweckt. Ich blicke mich verwirrt um. Wo bin ich? Doch da fällt es mir blitzartig ein. Ich bin im Auto, neben mir liegt Peter, gestern hat er mich geküsst. Ich kann es kaum fassen. Langsam drehe ich mich um und blicke einem schlafenden Pete auf den Hinterkopf. Dann setze ich mich auf und schaue mich um. Gerade ist ein Abschleppwagen vor dem MG gehalten. Ich rüttele an dem Schlafenden. „Wach auf, der Abschleppdienst ist da." Er nuschelt irgendwas und setzt sich dann auch auf. Er grinst mich kurz an und streift dann sein T-Shirt wieder über seinen Oberkörper. Ich stoße die Autotür auf und begrüße die Arbeiter. „Hallo, danke, dass sie kommen konnten." Ich lächle sie an. „Kein Problem, junge Dame. Also wir würden jetzt einfach den Wagen hinten auf unseren spannen. Ihr bleibt einfach in dem Auto.", sagt der Mann und Peter und ich nicken zustimmend. „Wie viel wird das dann kosten?", erkundigt sich der Zweite. „Da muss ich den Boss fragen. Aber ich denke mal so ungefähr $100." Peters Augenbrauen ziehen sich vor Erstaunen nach oben. „Ich kann mit bezahlen."
„Ähm, danke aber das passt schon.", meint er nur. Auf dem Weg nach Hause lassen wir das Radio spielen.🎵 Remember That Night von Sara Kays
Die Straßen sind nass von dem Regen gestern und die Sonne kommt langsam zum Vorschein. Der Dienst setzt mich bei mir ab und auf dem Weg ins Haus stelle ich fest, dass ich noch gar nicht mit Peter über den letzten Abend geredet habe. Ich beschließe, dass ich ihn etwas später anschreiben werde, doch in diesem Moment will ich einfach in mein Zimmer und mich auf mein Bett legen, lesen und nachdenken. Doch ich werde aufgehalten. Besorgt sitzen meine Eltern an der Küchenzeile und diskutieren leise. Ich trete in den Raum ein und sie fahren herum. „FLORENCE MYERS! WO ZUM TEUFEL WARST DU?!?", schreit mich meine Mutter mit einer deutlich erkennbaren Erleichterung in der Stimme an. „Wir haben uns zu Tode gesorgt!" „Tut mir leid Mama. Ich bin gestern mit Peter auf einen Berg gefahren und wir haben die Sterne beobachtet." Ich erzähle ihr alles - bis auf den Kuss - und sie blickt mich mit einem Schmunzeln an. „Was?" „Also, so weit ich weiß, ist Peter ja mit deiner Schwester zusammen aber so wie du guckst, wenn du von ihm redest, denke ich da gleich was anderes." Röte schießt mir ins Gesicht. „Also erstens, Nina hat sich von ihm getrennt und zweitens, nein ich bin nicht mit ihm zusammen!", rufe ich empört, während ich mir insgeheim wünsche, dass es doch so wäre.
Eine Weile später fläze ich mich auf meine Matratze und mache es mir bequem. Konnte es wirklich sein, dass Peter mich zurück mochte? Ich hab ja dich... ich hab ja dich. Immer wieder lasse ich mir den Satz von Peter durch den Kopf gehen. Immer wieder denke ich an den Kuss zurück. Könnte wirklich was aus uns werden? Ein wenig absurd kommt es mir schon vor, nachdem ich ihn schon so lange mag und kenne.
Hey, können wir reden?
6:31 UhrJa klar, bin in 10 Minuten
bei dir.
6:38Lieber nicht. Ich komm zu dir.
Nina ist zuhause.
6:39OK, verstehe
6:39Bin bald da, xoxo
6:40War es vielleicht ein bisschen zu viel „xoxo" zu schreiben?
Peters POV
Ich lese mir ihre Nachricht immer wieder durch. XOXO. Hugs and Kisses. XOXO... Ich lege mein Handy auf die Seite und schnappe mir den Tennisball, der neben meinem Bett liegt. Ich lege mich hin und werfe ihn immer wieder nach oben, in Richtung Decke. Bin ich wirklich in Florence verliebt? Aber sie ist doch wie eine kleine Schwester für mich... Doch ihre Lache, wann immer ich einen Witz erzähle und das Funkeln in ihren Augen, die sie währenddessen zusammenzieht. Die Art, wie sie mich anschaut. 15 Minuten später klingelt es. Ich gucke aus dem Fenster meines Zimmers in dem Dachboden und erkenne, dass Flo vor der Tür steht und verlegen von dem einen Fuß auf den anderen tritt. Ich husche die enge Treppe runter zur Haustür. Ich mache sie auf und bete das Mädchen herein. Während sie ihre Jacke ablegt, gähnt sie. Ich muss grinsen. „Willst du was essen?", frage ich während ich merke, wie mein Magen brummt. „Ja, gerne.", sagt sie schüchtern und blickt sich suchend nach der Küche um. „Okay, komm mit."
In der Küche angekommen nimmt sie auf einen der Hockern Platz und schaut mich erwartend an. Ich hole eine Packung Eier aus dem Kühlschrank und während ich sie auf der Pfanne brate, fängt Florence an zu reden. „So... ähm... was wird nun aus uns?" Nachdenklich blicke ich auf die brutzelnden Eier. „Ich weiß nicht."
Florences POV
Oh. Will er denn überhaupt was von mir oder habe ich das nur falsch aufgenommen? „Peter, magst du mich?", frage ich mit einer wackeligen Stimme. Erschrocken und überfordert von meiner Frage dreht er sich um und schaut mir mit seinen braunen Augen direkt in meine. „Ich... ähm...", fängt er an. Ich starre in mein Getränk. „Ich weiß nicht, Flo." Ich muss schlucken. „Ich muss noch darüber nachdenken." Eine Träne will mir entgleiten, doch ich wische sie schnell weg. „Ach so, okay.", meine ich kurz und knapp, sodass man nicht hören konnte, dass ich weine. Er dreht sich wieder weg von mir. Bestimmt denkt er, dass ich nicht gut genug bin. Vielleicht bin ich das ja auch...
Peters POV
Ich höre ein leises Schluchzen hinter mir und will mich umdrehen und mich entschuldigen und sagen, dass ich sie liebe, doch ich schaffe es einfach nicht. Bin ich etwa so feige, dass ich nicht mal zu meinen echten Gefühlen stehen kann? Ich bin ja so dumm. Ich über gestern nach. Wie sich Nina von mir getrennt hatte, wie ich Flo geküsst habe, über die Autofahrt, wie ich Flo geküsst habe, über die Nacht, wie ich Flo geküsst habe. Ich drehe mich um, doch da sitzt keine Florence mehr. Ich schiebe die Pfanne neben die heiße Herdplatte und schreite mit schnellen Schritten aus der Küche. Gerade höre ich noch, wie die Haustür zugeht. Ich reiße sie auf und rufe ihr hinterher, doch anscheinend hat sie mich nicht gehört. Ich beschließe, wieder rein zu gehen. Ich gehe in die Küche, kratze mir die Eier von dem Bräter und lade sie mir auf einen Teller. Bedrückt setze ich mich an die Küchenzeile und lasse mein Kopf in meine Hände fallen. Scheiße.
Florences POV
Natürlich habe ich ihn gehört, doch ich wollte ihm gerade einfach nicht unter die Augen treten.
Hey, sorry falls dieses Kapitel ein wenig langweilig ist. Ich hoffe natürlich trotzdem, dass es dir gefallen hat und wenn ja, kannst du ja für dieses Kapitel abstimmen :)
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Die drei ??? und die dunkle Gestalt | ✔︎
Romance𝐁𝐞𝐬𝐜𝐡𝐫𝐞𝐢𝐛𝐮𝐧𝐠: Florence, 14 Jahre alt, hat ein schlechtes Zeugnis bekommen. Ihren Eltern gefällt das nicht sehr und deshalb senden sie sie über die Sommerferien nach Rumänien, sodass sie nicht wieder ihre Ferien für sinnloses Zeug verschw...