„Guten Abend, ich bin Lotti, wie kann ich ihnen helfen?"
„Mein Name ist Wagner und ich möchte mich gegen die Hysterie behandeln lassen."
„Gut Frau Wagner, setzen sie sich bitte in das Wartezimmer. Es ist zwar schon spät und es ist kaum noch jemand da. Aber ich denke, er wird sie trotzdem heute noch dran nehmen."
Ein wenig ungehalten schaute die Dame Lotti an. „Nicht Frau, sondern Fräulein Wagner bitte!"
Mit einem Lächeln nahm Lotti es hin, dass die Dame sie korrigierte. „Sehr wohl, Fräulein Wagner."
Mit klopfendem Herzen setzte sich Fräulein Wagner in das Wartezimmer und schaute sich um. Das war so aufregend! Von allen Seiten hatte sie seinen Namen gehört. Doktor Westphal war in aller Munde. Doch bisher hatte sie sich nicht getraut, hierherzukommen. Dann hatte sie die Werbeanzeige im Charlottenburger Wochenblatt gesehen. Jetzt steckte diese Anzeige in ihrer Tasche.
Sie hatte sich extra eine Droschke gemietet und war hierhergefahren. Allein schon die Droschke war sehr teuer. Jetzt auch noch die Behandlung. Das kostete alles eine Menge Geld, aber so wie sie es gehört hatte, war Doktor Westphal jeden Pfennig wert. Was er wohl mit ihr machen würde? Sie wusste recht gut Bescheid über die Hysterie.
Aber sie hatte keine Ahnung, ob das tatsächlich alles so stimmte, wie sie es von den anderen Frauen gehört hatte. Doch heute würde sie es endlich erfahren. Heute würde sie auf seinem Stuhl liegen. Es hieß, er würde die Frauen nackt behandeln. Das konnte sie sich nicht vorstellen. Kein anderer Arzt, von dem sie je gehört hatte, behandelte seine Patientinnen nackt. So etwas kam einfach nicht vor! So etwas war undenkbar!
Alle anderen Ärzte griffen nur unter die Röcke. Doch, wenn es wirklich wahr sein sollte, wenn sie sich wirklich nackt auf den Stuhl legen würde. Oh Gott, das wäre herrlich! Fest drückte sie ihre Knie zusammen und atmete tief durch. Nur die Ruhe! Wenn ihr Herz doch nur nicht so schnell schlagen würde!
In diesem Moment ging die Tür auf. Eine Frau trat heraus und ein Mann folgte ihr. Das musste er sein! Genau so hatten die beiden anderen Frauen im Sekretariat ihn beschrieben. Ein Mann wie aus dem Bilderbuch! Doch wo wollte er jetzt hin? Kam sie heute vielleicht doch nicht mehr an die Reihe? Doch dann atmete sie auf. Er kam zurück und ging wieder hinein. Vermutlich war er nur auf der Toilette. Innerlich jubelte sie. Heute war sie mit Sicherheit die Letzte auf seinem Stuhl, er würde sich also sehr viel Zeit für sie nehmen können.
Wieder wurde eine Dame aufgerufen. Jetzt war nur noch eine Frau vor ihr dran. Ihr Herz schlug immer schneller.
Als sie endlich an der Reihe war und von Lotti in die Umkleide geführt wurde, hatte sie ganz feuchte Hände.
„Hier können sie sich ausziehen und ihre Sachen ablegen. Dort drüben am Waschbecken können sie sich frisch machen."
„Soll ich wirklich alles ausziehen?"
„Ja bitte alles. Auch ihre Schuhe und Strümpfe. Hier bei uns wird der ganze Körper in die Behandlung einbezogen." Lotti lächelte Fräulein Wagner an und schloss die Tür.
Ihr Herzklopfen hatte sich in Herzrasen verwandelt. Als sie ihr Kleid auszog, zitterten ihr die Hände. Ein Korsett hatte sie wohlweislich heute nicht angezogen. Zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten war sie ohne Korsett auf die Straße gegangen.
Mein Gott! Was waren das für unglaubliche Geräusche hinter der Tür? Das war ja der helle Wahnsinn! Wenn das noch lange dauerte, dann würde sie vorher in Ohnmacht fallen!
Allein schon dieser Spiegel war eine Wucht! Sie konnte alles sehen und was sie sah, gefiel ihr. Für ihr Alter hatte sie sich recht gut gehalten. Sie war jetzt 35 Jahre alt und sah immer noch gut aus. Noch immer hatte sie eine schlanke Taille und volle Brüste. Ihr Bauch war nicht zu dick und ihr Hintern auch nicht.
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Das Geheimnis der weiblichen Lust
Historical FictionWer hat jemals ein Buch gelesen, in dem es die ganze Zeit um Sex geht, es aber nie zum "Äußersten" kommt? Dieses Buch ist nicht nur amüsant und witzig, sondern auch lehrreich und spannend. Am Ende bekommt der Held natürlich sein Mädchen, aber die Re...