Olaf liebte Fleisch in allen Variationen. Es war ihm vollkommen egal, ob da Königsberger Klopse, Schweineschnitzel, Rinderbraten, Lammkoteletts, Schinken oder Wurst auf seinem Teller lagen. Egal ob gekocht, gebraten oder geräuchert, es musste nur Fleisch sein.
Als Kutscher verdiente sein Vater jedoch viel zu wenig. Nur sehr selten konnte er seinem Sohn diesen Luxus bieten. Doch seit Olaf für Maria arbeitete, konnte er fast jeden Tag Fleisch essen. War er mit ihr in Berlin unterwegs, dann lud sie ihn immer wieder in teure Restaurants ein und sah ihm dann mit einem Lächeln beim Essen zu.
Er hatte keine Ahnung, warum sie Spaß daran hatte, ihn beim Essen zu beobachten. Doch so lange sie für sein Essen bezahlte, war es ihm vollkommen gleichgültig. Sollte sie ihm doch dabei zusehen, wie er sich vollstopfte!
Maria beobachtete nicht nur gern andere Menschen, sie benutzte sie auch gern und ganz besonders gern benutzte sie jetzt immer öfter Olaf. Der war zu ihrem »Mädchen für alles« geworden. Er musste sie in die Modehäuser begleiten, ihre Einkäufe zur Kutsche tragen und er war ihr Leibwächter.
Schon damals, als er ihr in der Ritterstraße mit seinen 17 Jahren zum ersten Mal zur Seite sprang, war er ein Riese, mit gewaltigen Muskeln. Doch seit dem war er noch einmal ein ordentliches Stück in die Höhe geschossen. Er war auch noch einmal deutlich breiter und massiger geworden.
Ganz sicher hatte seine Ernährung einen großen Einfluss auf sein Wachstum. Denn es war ein gewaltiger Unterschied, ob ein Heranwachsender sich von Kartoffeln und Brot ernährte, oder ob er jeden Tag Fleisch essen durfte. Maria verschaffte ihm so viel Fleisch, wie er nur essen konnte und Olaf konnte riesige Mengen davon verputzen.
Seit dem Tag, an dem er sie heimlich im Turmzimmer nackt vor der Kamera des Fotografen beobachtet hatte, wusste er ganz genau Bescheid über die unheilige Maria. Er kannte ihren morbiden Charakter und inzwischen wusste er auch über ihre Bösartigkeit Bescheid. Denn obwohl sie es sich vorgenommen hatte, konnte Maria es einfach nicht lassen, immer wieder auf Beutezug zu gehen und zu klauen.
Dabei war es ihr ganz egal, was sie klaute. Es ging ihr nicht um den Wert oder den Besitz, sondern nur um den Nervenkitzel. Sie brauchte den Kick! Hin und wieder wies sie ihn auch an, irgendjemandem auf offener Straße aufs Maul zu hauen. Mit nur einem Schlag haute er die Leute dann um und ging einfach weiter, als wäre nichts geschehen. Maria ging dann immer ein paar Schritte hinter ihm, tröstete die armen Leute und tat dann so, als hätte sie mit der ganzen Sache nichts zu tun.
Sie war wirklich der Teufel in einem Kleid und deshalb hütete Olaf sich davor, ihr in die Quere zu kommen. Er wusste ganz genau wo sein Platz war, hielt sich im Hintergrund und er war da, wenn sie ihn brauchte.
Manchmal beobachtete Olaf sie aus ein paar Schritten Entfernung, wenn sie klauen ging. Oft stand er kopfschüttelnd daneben und schaute zu, wie sie die Leute erleichterte. Verstehen konnte er das nicht. Doch er würde sie schützen, sollte man sie erwischen. Dann würde er sofort eingreifen und denjenigen zusammenschlagen, der ihr ans Leder wollte.
Er wusste ganz genau, was er an ihr hatte, aber er fürchtete sie auch. Nie wollte er sich mit dieser Frau anlegen, denn sie würde ihn zermalmen!
Lieber tat er das, was sie von ihm wollte und in diesem Moment wollte sie mit ihm in die Badewanne. Was für ein geiles Luder! Im Erdgeschoss beglückte ihr Ehemann die Frauen und sie wollte nur eine Etage höher von ihm beglückt werden. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht ließ er das Wasser in die Wanne laufen und zog sich aus.
„Schatz, kommst du mal? Hilf mir doch mal mit dem Kleid!", hörte er Maria aus dem Nebenraum.
*
Im Wartezimmer saß eine Dame mit roten Haaren und einem herrlich großen Hut auf dem Kopf. Plötzlich wurde sie aus den heißen Träumen ihrer Vorfreude gerissen, als sie eine Erschütterung auf ihrem Hut vernahm. Es war nur ein einzelnes Klopfen und gleich danach war es auch wieder still. Erstaunt blickte sie nach oben und in diesem Moment fiel ihr ein Wassertropfen ins Gesicht.
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Das Geheimnis der weiblichen Lust
Historical FictionWer hat jemals ein Buch gelesen, in dem es die ganze Zeit um Sex geht, es aber nie zum "Äußersten" kommt? Dieses Buch ist nicht nur amüsant und witzig, sondern auch lehrreich und spannend. Am Ende bekommt der Held natürlich sein Mädchen, aber die Re...