5. Kapitel

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Wir kamen gerade an der Lagerhalle an, in der der Kampf stattfinden soll. Etwa 200 Meter weiter weg zwischen den Bäumen parkten wir und Matteo erklärte in Kurzform noch ein Mal den Plan. Nun hieß es warten, wir wissen nicht, wann sie hier eintreffen, geschweige denn, wann die Lagerhalle geöffnet wird. Ich hatte immer noch mein Kleid und den Mantel an, zum einen, da wir keine Zeit hatten uns umzuziehen und zum anderen, irgendwie gehört es zum Plan. Denn gute Ablenkung ist das A und O, wenn es Mal knifflig wird.

Wir warteten einige Stunden, bis es 19 Uhr war, als wir die ersten Gäste sehen konnten. Sie zeigten den Türstehern eine Art Ausweis und durften dann eintreten. Wir machten uns bereit, checkten noch Mal alle Waffen und Ausrüstung. Ich nahm mir meinen Mantel und nahm mir noch eine Waffe mit, und legte diese in die kleine Tasche auf der Innenseite meines Mantels. Wir waren alle durch die kleinen Kopfhörer mit Mikro ausgestattet, sodass wir uns hören konnten und nicht den Kontakt verlieren.
Als erstes gingen etwa 5 Leute nach draußen, sodass die Bodyguards sie nicht sehen konnte, und werden die Lagerhalle von außen bewachen. Als alle auf Position waren, gingen wir los. Matteo steig zuerst aus und reichte mir die Hand, welche ich annahm. Nach mir stieg der Rest des Teams aus und wir gingen auf die Lagerhalle zu, ich ging voraus.

Vor den Wachleuten blieb ich stehen und begrüßte mich kurz, wollte dann rein gehen, aber sie hielten mich unsanft zurück. >>Hey! Was soll das!?<<, schrie ich sie schon fast an. >>So kleine Mädchen wie du gehören hier nicht her<<, meinte der eine leicht pervers und grinste mich dabei an. Auch ich grinste nur teuflisch zurück >>Oh mein Lieber, so kleine Mädchen wie ich können mehr als du glaubst<<. Er sah mich leicht verwirrt an, bis ich schnell mein Knie zwischen seine Beine schlug. Er sank zu Boden und in diesem Moment drehte ich meine Beine um seinen Hals und drückte ihn somit Beine um seinen Hals und drückte ihn somit auf den Boden. Ein paar Sekunden hielt ich ihn noch so fest >>Miss Black, es reicht<<, kam es dann von Matteo, daraufhin ließ ich ihn auch los. Langsam und elegant stand ich auf, Matteo stand nun vor mir und sah auf mich herunter, ich konnte ein leichtes Schmunzeln auf seinen Lippen sehen. Dann gingen wir rein.

Drinnen war sehr viel los, es roch nach Schweiß, Dreck und ganz leicht konnte man eine Blutspur riechen. Viele Menschen waren hier, es gab zwei Treppen nach oben, in der Mitte war ein Kampfplatz, wo man gerade zwei Männer sah. Die Menschen jubelten ihnen zu, bis einer von ihnen reglos am Boden lag. Abrupt blieb ich stehen und wollte auf den Platz zu gehen, doch Matteo hielt mich auf. Als ich ihn ansah schüttelte er nur den Kopf. Ich konnte ihn irgendwie verstehen, die Kämpfe sind nicht ohne, allerdings bin ich jetzt auch nicht unbedingt schwach, trotzdem hätte ich alleine keine Chance gegen die.

In einer Ecke versammelten wir uns kurz, Matteo erklärte uns, wo sich jeder aufhalten sollte und wir gingen unauffällig los. Mit ihm übernahmen er und ich den oberen Bereich. >Twilight, siehst du etwas?<, hörte ich Matteo durch das Funkgerät reden. >>Nordflügel oben ist gesichert, wo bist du Joker?<<, fragte ich nun zurück. >Süd oben gesichert<, sprach er. Daraufhin sah ich in seine Richtung und konnte ihn auch relativ schnell finden. Als er mich sah nickte er mir kurz zu, ich nickte zurück.

Ich drehte mich um und sah mich weiter unauffällig um, bis ich dann eine Tür am Ende des Raumes sah. >>Joker, Nord oben befindet sich eine Tür<<, sprach ich >bin unterwegs<, hörte ich dann noch. Nach etwa einer Minute war Matteo schon neben mir, wir sahen uns an, dann sah er auf die Tür und danach wieder zu mir. Nervös aber sicher nickte ich, er nickte zurück und machte die Tür auf, während ich noch ein Mal meinen Blick auf den Teil hinter mir schleifen lies. Dann ging ich rein.

Drinnen war es komplett dunkel, wir konnten nichts erkennen, weshalb Matteo meine Hand nahm, damit wir uns nicht verlieren. >>Bleib jetzt bei mir<<, flüsterte er mir zu. Ich muss zugeben, ich wurde leicht nervös, weshalb ich meinen Griff verfestigte. Jedoch behielt ich meine Körperkontrolle; meinen Atem beruhigte ich. Irgendwie beruhigte es mich, dass Matteo in meiner Nähe war, ich kann nicht genau sagen warum, aber ich fühle mich bei ihm sicher, dieses Gefühl hatte ich noch nie, wie nennt man das?

Noch einige Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten, standen wir da und versuchten etwas zu erkennen, erfolglos. Ich hätte mich auch täuschen können, doch ich hatte das Gefühl, dass wir nicht alleine im Raum waren. Hier ist noch jemand! Meine Nervosität brach wieder hervor, doch ich spannte meine Beine an, um einen festen Halt am Boden zu haben. Ehe ich etwas erkennen konnte, wurde mir schwarz vor Augen, ich hörte noch Matteo meinen Namen sagen und ein paar andere Stimmen, dann ging das Licht in meinem Kopf aus.

Als ich wieder zu mir kam, war ich nicht mehr in diesem Raum. Ich war an einem Stuhl gefesselt und konnte mich kaum bewegen, meinen Mund hatte man mir zugeklebt, sodass ich nichts sagen konnte. Kurz sah ich mich im Raum um, niemand war da, nur ich, und natürlich der Stuhl an dem ich gefesselt war. Meine Augen schlossen sich und ich ließ meinen Kopf hängen, was kann ich jetzt tun? Wie soll ich hier raus? Vor mir war eine Tür, irgendwie muss ich da hin kommen. Schnell huschte mein Kopf wieder nach oben, bis ich anfing meinen Mund gegen meine Schulter zu reiben, um das Tape abzubekommen. Nach einiger Zeit hatte ich das geschafft. Ich bewegte direkt danach meine Handgelenke, damit sich die Seile lockerten und es gelang mir. Die Seile waren nicht mehr so straff wie davor, doch in dem Moment öffnete sich die Tür; schnell sah ich auf.

Es kamen zwei Männer rein, einer von ihnen war Oliver Brown, der andere sein Sohn, Cole Brown. Beide standen nun vor mir und sahen mich an. Mein Blick wurde kalt und herzlos, der Wille den Mann jetzt umzulegen steigt mir bis in die Kehle, sodass diese schon weh tat. Ich hasse diesen Kerl, er hätte nie leben dürfen! >>Jetzt sei doch nicht so genervt, du hast noch einen schönen Platz bekommen im Gegensatz zu manch anderen<<, sprach Oliver und lächelte mich teuflisch an, woraufhin ich ihn noch strenger ansah. Aber Cole... er sah mich nicht so an wie sein Vater.

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